5 Gründe, wieso Onlineshops mehr als einen Paketdienst brauchen

Händler sollten mit mehr als nur einem Paketdienst zusammenarbeiten. (Foto: © Leonardo Franko - Fotolia.com)
Onlinehändler setzen oft auf einen einzigen Logistiker, denn alle Sendungen auf einen Paketdienst zu konzentrieren bringt gute Porto-Konditionen. Manchmal kann sich das aber als Fehler erweisen, besonders, wenn der Logistiker verschuldet oder unverschuldet Probleme hat. Auf einmal liegen die Pakete im Lager, die Kunden sind verärgert und der Händler gerät in Schwierigkeiten. Neben der Vorsorge für den schlimmsten anzunehmenden Fall ist es aber auch aus vielen anderen Gründen für Händler empfehlenswert, nicht nur mit einem Logistiker zusammenzuarbeiten. Wir haben die wichtigsten Gründe für euch aufgeführt.
Vorsorge ist besser als Panik: Ausweichmöglichkeiten schaffen, falls der Logistiker ausfällt
DDoS-Attacken oder neu eröffnete Paketzentren mit Schluckauf können für unmittelbare Probleme sorgen. Wenn dann kein weiterer Logistiker parat steht, kommen Händler mitten in einer absoluten Stresssituation ins Rotieren. Eine neue Geschäftsbeziehungen muss geknüpft , eine Logistikschnittstelle angebunden werden, eventuell passen Label- oder Datenaustauschformate nicht gleich zusammen – kurzum, dabei kommt es zu jeder Menge Arbeit.
Logistik-Service-Provider bieten einen bequemen Ausweg
Deshalb sollten Händler vorsorgen und einen weiteren Partner einbinden. Entweder direkt oder über einen der noch relativ jungen Logistik-Service-Provider. Diese SaaS-Anbieter haben fertige Plattformen mit dutzenden Anbindungen an verschiedene Paketdienste im In- und Ausland: Shipcloud, Sendcloud oder Packlink sind beispielsweise einfach an die gängigsten ERP- oder Shopsysteme anzubinden und bieten einen schnellen Zugang zu Paketdiensten. Meist können bestehende Verträge weiterverwendet werden, grundsätzlich lassen sich aber alle Paketdienste des Logistik-Service-Providers direkt und ohne jeden Aufwand noch am selben Tag nutzen.
Ein bequemer Nebeneffekt: Die Systeme bündeln auch die Tracking-Nachrichten an einer Stelle, fassen sie für das Shopsystem zusammen – und erleichtern so die Kundenkommunikation. Wer das Versanderlebnis auf eine neue Stufe heben will, kontaktiert seine Kunden zukünftig proaktiv bei auftretenden Problemen. Die SaaS-Plattformen der Logistik-Service-Provider bieten dafür eine Übersicht. Wer lieber automatisiert arbeiten will, findet Hilfe bei den Tracking-Plattformen Parcellab und Paqato.
Endkunden entgegenkommen: Den Lieblingszusteller auswählen lassen

Manche Kunden bevorzugen die Zustellung mit der Deutschen Post oder DHL. (Foto: Deutsche Post)
Es ist fast nicht zu glauben, aber die Diskussion um den Lieblingslogistiker führen Kunden sehr leidenschaftlich. Das ist immer wieder in den Kommentarspalten unserer Artikel zu diesem Thema zu beobachten. An der einen Postleitzahl liefert Hermes anscheinend nur Murks, dafür an der anderen DHL immer zu spät oder DPD immer beim falschen Nachbar ab. Irgendwas läuft wohl irgendwo immer schief.

Andere wiederum bevorzugen die Zustellung durch Hermes. (Foto: Hermes)
So hat jeder Kunde seinen „Lieblingspaketdienst“, der bei ihm vor Ort am zuverlässigsten liefert. Vielleicht ist auch nur der Zusteller besonders freundlich – vielleicht liegt es aber auch an ganz praktischen Gründen. Der Paketshop ist in der Nähe, die Öffnungszeiten der Abholstation besonders attraktiv oder ein Besteller nutzt ausschließlich die DHL-Paketstation. Was es auch ist, der Kunde zieht ganz oft einen Paketdienst den anderen vor. Deshalb wirkt es sich unter Umständen positiv auf die Kundenzufriedenheit und die Konversionsrate aus, wenn er sich den Paketdienst aussuchen darf, der seine Bestellung anliefert.
Zustellgeschwindigkeiten im Inland optimieren: Wer liefert wo am schnellsten?
Die Paketdienste unterscheiden sich in den Laufzeiten, und das nicht nur untereinander. Auch von Postleitzahl zu Postleitzahl kann es zu Unterschieden in der Paketlaufzeit kommen. Außerdem variieren die Geschäftszeiten, zu denen die Paketdienste noch zustellen. Statistische Auswertungen helfen dabei, die schnellsten Paketdienste in der jeweiligen Region zu ermitteln. In einer Lieferstudie hat der Bundesverband Onlinehandel (Bvoh) zusammen mit dem Dienstleister Parcellab für Händler schon einmal eine solche Auswertung durchgeführt.
Zu guter Letzt gibt es noch spezialisierte Express-Paketdienste und Kurierdienste, die sehr schnell zustellen können. Für Next-Day- oder Same-Day-Delivery sind Spezialisten nötig, die auch eine Anbindung benötigen. Geschickt gelöst, könnten Händler dann über dieselbe Anbindung dann auch im Notfall Pakete „umleiten“.
Auslandssendungen optimieren: Günstiger, schneller und nach Kundenvorlieben zugestellt
Händler, die trotz allem gewichtige Gründe haben, um innerhalb von Deutschland nur mit einem Paketdienst zusammenzuarbeiten, können eine Anbindung an weitere Paketdienste auch nutzen, um ihren Auslandsversand abzuwickeln. Erfolgt die Anbindung über einen Logistik-Provider, dann stehen im Notfall auch die deutschen Paketdienste als Ersatzlösung zur Verfügung.
Shipcloud hat dazu gerade den Auslandsspezialisten Parcel One eingebunden, der mit 35 Carriern in 235 Ländern zusammenarbeitet. Im europäischen Raum kann Parcel One den Kunden der deutschen Onlinehändler die Auswahl ihres Lieblings-Paketdienstes vor Ort überlassen – in den meisten Ländern hat der Anbieter mehrere Dienstleister unter Vertrag. Post- oder DHL-Sendungen ins Ausland werden hingegen aufgrund der internationalen Post-Abkommen immer an einen bestimmten Vertragspartner übergeben.
Das Startup verspricht nicht nur mehr Auswahl, sondern auch deutlich günstigere Tarife für Auslandssendungen. Das Logistik-Unternehmen betreibt eine eigene Logistik-Infrastruktur und speist seine Sendungen direkt in die Paketwege der ausländischen Dienstleister ein. Dazu bedient sich Parcel One eines einfachen Kniffes, um Händlern deutschlandweit seine Dienste anzubieten. Die Auslandssendungen bündelt der Händler in einem Karton und lässt ihn beispielsweise zusammen mit den Abholungen seiner Kundenbestellungen von seinem Paketdienst direkt in das Hub von Parcel One nahe Frankfurt einliefern.
Fazit: Händler sollten immer mit mehr als einem Paketdienst zusammenarbeiten
Das bietet nicht nur zusätzliche Sicherheit, falls der Haupt-Partner ausfällt, sondern kann Kunden einen Mehrwert bieten und dem Händler unter Umständen auch Portokosten reduzieren.
Eine einzelne Anbindung eines weiteren Paketdienstes setzt oft gewisse Mindestmengen voraus, vor allem bei der Tarifverhandlung. Händler, die diesen Aufwand scheuen oder die alltäglich anfallende Versandmenge nicht zwischen zwei Anbietern aufteilen wollen, sind mit einem der Logistik-Service-Provider gut bedient. Deren Rahmenverträge sind meist auch günstiger, als kleine Mengen direkt über den jeweiligen Paketdienst befördern zu lassen.
1 Grund dagegen:
Menschen wie ich bestellen nicht, wenn sie nicht klar sehen, mit welchem Service es kommt. Vor allem wenn kein DHL vorhanden ist, bin ich raus. Hermes und Co liefern einfach unzuverlässig oder beschädigen bei uns regelmäßig die Pakete.
Das führte öfter schon dazu, dass ich lieber 10 Euro mehr ausgegeben habe, als bei dem günstigen Shop zu ebstellen, der nur mit Hermes verschickt.
Wenn mehrere Dienstleister, dann aber bitte auch nur mit freier AUswahl.
wie im Artikel richtig beschrieben – für spezielle Services wie zB Same Day & exakte Zeitfenster-Zustellung per Kurier am besten einen Spezialisten auswählen – tiramizoo, der erste Anbieter für Same Day Delivery in D: seit 2010, über 100 Städte & ca. 85% Reichweite (bezgl der Bevölkerung)
https://www.tiramizoo.com
spam!
Es ist halt nur Blöd wenn die Anbindung an das Wawi oder den Online Shop dann doch nicht unbedingt sofort funktioniert mit den verschiedenen Systemen von DHL und Co. Wir benutzen hier die Software Barcodeshipping. Die haben uns geholfen das wir automatisch zwischen DHL und UPS umschalten z.B. wegen der Größe und Gewicht. Leider ist die Webseite von denen aber nicht soooo informativ. Viele Funktionen die die können werden da nicht aufgelistet. Eine autoamtische Schnittstelle zu Parcellab haben die auch aber auch drin. Ein Anruf bei denen hat uns da sehr weiter gebracht.
Aus Kundensicht befürworte ich klar die Auswahl verschiedener Zusteller. Probleme mit beschädigten Paketen, keine Informaiton wenn der Zusteller einen nicht angetroffen hat, oder auch keine Info bei welchem Nachbarn das Paket nun liegt, kenne ich bei einigen Zustellern bestens und da würde ich gerne meinen Lieblingsdienst auswählen können. Dafür bezahle ich gerne auch etwas mehr.
Aus Shopsicht finde ich die Anbindung über einen einzigen „Zustelldienstprovider“ aber etwas bedenklich. Fällt der aus, dann kann ich auch nicht versenden. Selbst wenn ich verschiedene Zustelldienste habe. Also hier auch auf mehrere Partner bauen.
Die Auswahl des am besten geeigneten Versanddienstleisters ist nicht nur bei den genannten Unternehmen möglich. Neben den genannten gibt es noch weitere, zum Beispiel Mail Boxes Etc. (MBE) Die sind weltweit aufgestellt und haben neben der Auswahl des passenden Dienstleisters (UPS, TNT, DPD, u.s.w.) auch ein Netzwerk von Centern in vielen Städten. Allein in Berlin gibt es über 10 Center. Das heißt man kann nicht nur online tracken und Aufträge abgeben, sondern auch vor Ort Pakete abgeben, abholen und sogar die unterschiedlichsten Grafik und Druck Dienstleistungen bekommen.
Sie nennen sich zwar nicht full service logistik provider – machen es aber trotzdem :-)