
Ist Pixel-Art eine sinnvolle Alternative zu klassischen Passwörtern? (Foto: Shutterstock.com)
Viele Menschen tun sich schwer damit, sich längere – und damit sichere – Passwörter zu merken. Die kostenpflichtige Chrome-Erweiterung We Hate Passwords soll das Problem jetzt auf ungewöhnliche Art und Weise lösen: Statt ein Passwort einzugeben, malt ihr ein 7 x 7 Pixel großes Bild. Stimmt das mit dem von euch zuvor festgelegten Bild überein, könnt ihr euch anmelden.

Klingt komisch, aber dieses Bildchen könnte als Passwortersatz dienen. (Screenshot: wehatepasswords.com)
Die Chrome-Erweiterung tut im Grunde nichts anderes, als die Pixelzeichnung in ein klassisches zeichenbasiertes Passwort zu übersetzen. Auf die Art kann die Erweiterung mit jedem Website-Login verwendet werden. Für eure Bilder stehen euch acht Farben zur Verfügung. Daraus ließen sich insgesamt 178.405.960.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 unterschiedliche Passwortkombinationen beziehungsweise Pixelbilder erzeugen.
Pixel-Art statt Passwort: Ist das überhaupt sinnvoll?
Die Anzahl der möglichen Bildvariationen klingt zunächst gut. In der Praxis dürften aber vor allem die Menschen, die sich keine komplexen Passwörter merken können, auch eher dazu neigen, vergleichsweise einfache Bilder zu malen. Immerhin müsst ihr euch bei dem System die Position jedes einzelnen Pixels merken.
Ein weiteres Problem: Bei der herkömmlichen Passworteingabe wird das Passwort üblicherweise nicht eingeblendet, sondern nur als Sternchen oder Punkte angezeigt. Wer auf euren Bildschirm schaut, der kann dementsprechend nur auf die Passwortlänge schließen. Bei der We-Hate-Passwords-Erweiterung ist hingegen das vollständige Bild sichtbar.
Dalton Edwards, der Erfinder der Erweiterung, will in einer zukünftigen Version die Möglichkeit integrieren, das Bild bei der Eingabe auszublenden. Dann müsstet ihr euer Passwortersatzbild blind malen. Die Fehlerquote dürfte dabei deutlich ansteigen.
Umsonst ist das Ganze auch nicht: Zehn US-Dollar will Edwards für die Chrome-Erweiterung haben. Außerhalb des Google-Browsers könnt ihr We Hate Passwords derzeit nicht benutzen. Immerhin soll es aber später einen Siri-Shortcut geben, mit dem sich das Ganze auch in Safari unter iOS verwenden lässt.
Passwortmanager bleiben die bessere Alternative
Wer sich wirklich schwer damit tut, sich Passwörter zu merken, der tut am Ende vermutlich besser daran, sich einen Passwortmanager zuzulegen. Dabei müsst ihr euch zwar immer noch ein Hauptpasswort merken, das war’s dann aber auch. Ein weiterer Vorteil: Einige wirklich gute Passwortmanager gibt es sogar umsonst.
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