Die PC-Hersteller hatten im Jahr 2018 im siebten Jahr in Folge mit Absatzrückgängen zu kämpfen. Vorläufigen Berechnungen der Marktforscher von Gartner zufolge wurden im vergangenen Jahr knapp 260 Millionen PCs verkauft, rund 1,3 Prozent weniger als im Jahr 2017. Dass die Verkäufe nicht noch stärker nachgaben, lag demnach vor allem an einem Anziehen der Nachfrage im Geschäftsbereich wegen dem Windows-10-Upgrade.
PC-Markt: Nachfrage im Business-Bereich verhindert stärkeren Absturz
Der Anteil der verkauften PCs im Verbraucherbereich betrug demnach 2018 noch rund 40 Prozent. 2014 waren noch knapp die Hälfte der PC-Verkäufe auf das Verbrauchersegment zurückzuführen. In Westeuropa, so Gartner, habe etwa die Nachfrage nach Desktop-Computern und sogenannten Ultramobiles, den KMU-Bereich angeheizt. Unter Ultramobiles verstehen die Marktforscher kleine und leichte Notebooks sowie Tablet-PCs und Convertibles.
Insgesamt haben laut den Marktforschern politische sowie ökonomische Unwägbarkeiten die PC-Nachfrage negativ beeinträchtigt. In den USA etwa habe sowohl bei den Verbrauchern als auch den KMU trotz allgemein guter wirtschaftlicher Lage eine spürbare Zurückhaltung geherrscht. Normalerweise ist das Schlussquartal wegen des Weihnachtsgeschäfts und dem Wunsch von Unternehmen, noch vor dem Ende des Steuerjahres Geld auszugeben, ein Absatztreiber.
Im Schlussquartal 2018 präsentierte sich der PC-Markt allerdings mit einem deutlich stärkeren Rückgang als im Gesamtjahr – nämlich um 4,3 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal. Lenovo konnte dagegen 5,9 Prozent mehr PCs absetzen als im vierten Quartal 2017 und die Führung am PC-Markt von HP übernehmen. Acer verbuchte dagegen ein Minus von satten 18,3 Prozent, auch HPs Absatzzahlen gaben nach (4,4 Prozent). Insgesamt kommen die Top-3 – Lenovo, HP und Dell – jetzt auf einen gemeinsamen Marktanteil von über 60 Prozent.
Lenovo, HP und Dell dominieren den weltweiten PC-Markt
Während Lenovo, HP und Dell auf das Gesamtjahr gesehen jeweils leichte Zuwächse verbuchen konnten, mussten Apple, Acer und Asus teils kräftig Federn lassen. Marktführer Lenovo konnte seinen Marktanteil insgesamt auf 22,5 Prozent ausbauen und HP (21,7 Prozent) überholen. Dell folgt mit 16,2 Prozent vor Apple (6,9 Prozent), Acer (6,1 Prozent) und Asus (6,0 Prozent).
Für die Rückgänge im Schlussquartal – nach dem Aufwärtskurs im zweiten und dritten Quartal – machen die Gartner-Analysten aber auch eine Knappheit bei CPUs verantwortlich. Der CPU-Mangel habe manches PC-Upgrade in Unternehmen verhindert. Die entsprechende Nachfrage werde den Absatz auf dem PC-Markt in den kommenden Monaten weiter treiben, sobald wieder CPUs in größerer Zahl verfügbar seien.