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Podcast mit Manuel Atug: Hackbacks sind hanebüchener Unsinn

Droht Deutschland ein Cyberkrieg? Nein, sagt IT-Sicherheitsexperte Manuel Atug. Im t3n-Podcast verrät er, warum die russische Invasion aber schonungslos die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufdeckt und die Politik falsche Maßnahmen ergreift.

Von Alexander Schulz
2 Min.
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Der IT-Sicherheitsexperte und Sprecher der AG Kritis, Manuel Atug, sieht Deutschland nicht ausreichend gegen Cyber-Attacken geschützt. (Bildrechte: Manuel Atug)

Steht Deutschland im Fokus russischer Hacker? Herrscht Cyberkrieg? „Es gibt keinen Cyberkrieg“, sagt Manuel Atug. Er hält nichts von Panikmache. „Kritische Infrastrukturen sind immer in Gefahr, aber sonst hat sich nicht viel geändert für uns“, sagt er im t3n-Podcast.

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Manuel Atug ist einer der renommiertesten deutschen Experten, wenn es um IT-Sicherheit geht. Wer mit ihm spricht, hört über 20 Jahre Erfahrung in der Informationssicherheit heraus. Ja, es gebe Cyberattacken in der Ukraine, „aber die sind bisher nicht spektakulär und auch nicht langanhaltend“, sagt Atug fast schon betont gelassen. Wenn Putin Schaden an kritischen Infrastrukturen anrichten wolle, „dann wirft er eine Bombe drauf“.

Cybersicherheit: Die Krise legt den Finger in die Wunde

Atug ist Sprecher der unabhängigen Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen (AG Kritis). Seine Spezialthemen sind kritische Infrastrukturen, digitaler Katastrophenschutz, Hackbacks und Ethik. Und seit Februar auch das Geben von Interviews. „Die derzeitige Situation macht die Sachlage sehr geschäftig“, sagt er. Eine ziemliche Untertreibung. Die Zeit, der Tagesspiegel, ZDF, T-Online – es gibt kaum ein deutsches Medium, das seit Beginn des Ukrainekriegs nicht mindestens ein Zitat von Atug eingeholt hat.

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Wenn sich für Deutschland aber nicht viel geändert hat, was gibt es dann zu besprechen zur Lage der Cybersicherheit? Eine ganze Menge. Manuel Atug macht deutlich: Diese Krise legt den Finger in die Wunde und zeigt, woran es hierzulande offenbar schon seit langem mangelt. „Viele Politiker haben keine Ahnung von Cyber, Digitalisierung sowieso nicht“, sagt er. Es gebe bereits viele bestehende Prozesse zum Thema IT-Sicherheit. Diese würden aber nicht umgesetzt, Gefahren fehlinterpretiert. Fehlendes Verständnis für diese Themen stellt Manuel Atug aber auch in der Bevölkerung fest, „sie haben es in der Schule nicht gelernt“.

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Manuel Atug ist „professionell angepisst“

Der Experte lässt auch auf seinem Twitter-Account regelmäßig vom Stapel, wenn mal wieder ein:e Politiker:in von aktiver Cyberabwehr spricht oder die deutschen Behörden aus seiner Sicht mit Halbwissen zum Thema Hackbacks glänzen. Trotz der Gelassenheit, die Manuel Atug ausstrahlt, wenn Honkhase, so Atugs Twitter-Handle, „professionell angepisst“ ist, gehts zur Sache.

Auch im Gespräch mit t3n hält der studierte Diplom-Informatiker nicht mit seiner Meinung hinterm Berg. „Der Begriff Cyber wird ja fast schon inflationär genutzt.“ Sogenannte Cyberexperten und Militärberater würden in ihren Präsentationen Geschichten wie aus Hollywood erzählen: „Ein bisschen Getippe auf der Tastatur, eine Ladeanzeige geht an, zack 100 Prozent und wir haben den Krieg gewonnen. So funktioniert es aber nicht. Das ist Schwachsinn.“ Viel wichtiger als „bunte Präsentationen“ und „Gerede von Hackbacks“ sei Resilienz. „Wir müssen auf die Frage schauen, kommt noch Strom und Wasser aus der Leitung? Und nicht, ob wir irgendwen wegcybern können. Das ist hanebüchener Unsinn.“

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