Als „Pokémon Go“ im Sommer 2016 veröffentlicht wurde, war der Hype groß – und die öffentlichen Parks und Plätze voll mit Menschen, die sich auf die Suche nach Nestern, Arenen und Pokéstops gemacht hatten. Auch wenn inzwischen keine Straßen mehr wegen des zu großen Andrangs gesperrt werden müssen, blieb die Begeisterung vieler Spielerinnen und Spieler ungebrochen. Dann kam Corona – und auch „Pokémon Go“ musste sich anpassen.
Bewegung und Interaktion sollen wieder eine größere Rolle spielen
Wie der Spielehersteller Niantic jetzt bekannt gegeben hat, bekommt „Pokémon Go“ ein Update, das der Tatsache Rechnung tragen soll, dass die Pandemie in einigen Regionen der Erde keine übergeordnete Rolle mehr spielt. Über die kommenden Monate sollen Spielerinnen und Spieler wieder animiert werden, draußen zu spielen und sich mit anderen zu treffen.
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Diese Änderungen sollen zunächst vor allem die USA und Neuseeland betreffen – dort sind schon besonders viele Menschen geimpft beziehungsweise das Virus ist unter Kontrolle. In allen anderen Regionen, so Niantic weiter, behalte man die Lage im Blick und stelle entsprechende Boni zu Verfügung, wenn die Situation es zulasse.
Darauf können sich „Pokémon Go“-Spieler freuen
Insbesondere Aktivitäten an der frischen Luft sollen wieder belohnt werden. Trainerinnen und Trainer bekommen beispielsweise Boni, wenn sie Foto-Discs von Arenen drehen, oder erhalten effektiveren Rauch, wenn sie sich bewegen. Gleichzeitig wird die Zahl der Geschenke, die das Kumpel-Pokémon bringt, wieder heruntergesetzt und auch die Entfernung, aus der Spielende mit Arenen und Pokéstops interagieren können, wird in den meisten Fällen verringert werden.
Ein paar der zwischenzeitlichen Corona-Änderungen will Niantic aber beibehalten. Dazu gehört, dass der Rauch weiterhin eine Stunde lang Pokémon anlocken soll. Ebenfalls können andere Trainer und Trainerinnen auch weiterhin remote über einen QR-Code zum Kampf herausgefordert werden. Und das erste an einem Tag gefangene Pokémon soll auch in Zukunft drei Mal so viel Sternenstaub und Erfahrungspunkte bringen.
Die Rückkehr zu etwas mehr Normalität werde sicher nicht immer ohne Ruckler oder Probleme ablaufen, so Niantic, aber man sei bemüht, immer zu erklären, wie und warum sich „Pokémon Go“ in Zukunft weiterentwickeln werde.
Wie kommen andere AR-Games durch die Coronakrise?
Auch für „Harry Potter: Wizards Unite“ – das ebenfalls aus dem Hause Niantic stammt – haben die Verantwortlichen eine pandemiekonforme Lösung gefunden. Hier können Spielerinnen und Spieler analog zu den Remote-Kämpfen in „Pokémon Go“ in den „Fahrenden Ritter“ steigen, der sie dann zu Festungen bringt, wo sie sich duellieren können.
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Während Niantic mit seinen AR-Titeln recht gut durch die Pandemie gekommen ist – und es sogar Hinweise gibt, dass die Spiele einiges für die seelische Gesundheit der Menschen tun –, sieht es für die Konkurrenz teilweise anders aus. So hat beispielsweise Microsoft erst im Januar dieses Jahres bekannt gegeben, das AR-Game „Minecraft Earth“ zum 1. Juli 2021 einzustellen. „Freie Bewegung und gemeinschaftliches Spielen“ stünden bei dem Spiel im Vordergrund, so das Unternehmen. Die Pandemie habe beides „fast unmöglich“ gemacht. Deshalb habe man sich entschlossen, die Ressourcen umzuverteilen auf andere Bereiche, „die der Minecraft-Community einen Mehrwert bieten“.