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Huffington Post, New York Magazine, Washington Post – sie alle zeigten plötzlich Hardcore-Pornos auf ihren Websites. Was war der Auslöser? Eine Protestaktion? Ein Hackerangriff? Die Antwort ist deutlich kürzer und einfacher zu erklären.
Wie der Twitter-Nutzer „dox_gay“ herausfand, wurden die Videos über den Dienst Vidme in die Nachrichtentexte eingebunden. Vidme existierte zwischen 2014 und 2017 und sollte eine Konkurrenz zu Marktführer Youtube darstellen. Dieses Vorhaben gelang nicht und der Dienst stellte seine Aktivitäten ein. Die Domain existierte allerdings weiter und lief nun ab. Mittlerweile gibt es einen neuen Besitzer. Dabei handelt es sich um eine Pornoseite namens „5 Star Porn HD“.
Das führt dazu, dass alle Einbettungen, die mit Vidme-Videos vorgenommen wurden, auf die Homepage von 5-Star-Porn-HD führen. Dabei müssen in den betroffenen Artikeln gar keine Videos eingebunden sein. Es reicht, wenn in einer vorherigen Version irgendwann einmal ein derartige Video eingebettet war. Das zeigen verschiedene archivierte Versionen der einzelnen Seiten. Derartige Verknüpfungen sind oft noch im Quellcode nachzuverfolgen.
Für viele Leser dürften die unerwarteten Videos belustigend und verstörend zugleich gewesen sein. Unter dem Huffpost-Artikel über „Pharma Bro“ Martin Shkrelis Twitter-Bann ging es auf einmal gar nicht mehr um den US-Hedgefonds-Manager, sondern um „Porsha’s Ass“ und die Frage „Why Don’t We Tag Team Your GF“ – und GF stand in diesem Fall nicht für Geschäftsführer. Die unfreiwillige Pornoflut bei seriösen Medien zeigt vor allem wieder einmal eins: Das Internet vergisst nie.
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Wirklich schade, dass Vidme jetzt auch noch ihre Domain hat flöten gehen lassen. Das Ende einer Ära.