Was wäre das Internet ohne Pornos? Und was wäre das Internet ohne die berühmt-berüchtigte Rule 34 – wenn es existiert, gibt es Pornos davon?
Im Zeitalter von KI ist der logische nächste Schritt hier ganz einfach: KI-generierte Pornos. Genau das bietet die Website pornpen.ai – dass der Klick auf den Link NSFW ist, sollte sich von selbst verstehen. Beschwert euch hinterher nicht bei uns!
Im Sekundentakt laufen neue Bilder über den Feed auf der Startseite – das überfordert schnell (ich muss mich konzentrieren, verdammt noch mal!), gibt aber auch einen winzigen Hinweis auf das Potenzial, das in einem derartigen Projekt stecken kann.
Pornpen wirkt erst mal inklusiv(er)
Denn auffällig ist sofort das breite Spektrum an Haut- und Haarfarben, Körperformen, Alter und Stilen – von Anime über Cartoons bis realistisch. Ebenso auffällig ist aber auch, dass da nur Körper mit Brüsten und Vulva beziehungsweise Vagina zu sehen sind. Wer auch Menschen mit Penis – oder nur Menschen mit Penis – sehen möchte, muss das in den Einstellungen aktiv auswählen.
Überhaupt: die Einstellungen. Denn natürlich können Nutzer:innen auch selbst Bilder kreieren lassen und festlegen, welche Menschen sie bei welchen Handlungen in welcher Szenerie mit welchem Gesichtsausdruck in welcher Kleidung aus welcher Perspektive sehen wollen.
Die Ergebnisse zeugen von dem, was Bild-KI derzeit so kann: Viele Menschen sehen durchaus echt aus – auf den zweiten Blick zeigen sich dann die bekannten Problemfelder. Arme und Hände sind oft misslungen, Bauchnabel treten manchmal im Doppelpack oder gar nicht auf – und Penisse wachsen gern mitten aus dem Bauch heraus oder – ist auch das Rule 34? – bestehen aus vielen Fingern und Fingerteilen.
Ist Pornpen die Zukunft der Pornografie?
Futurism hat mit dem Ersteller von Pornpen gesprochen – er gibt sich selbst das Pseudonym Dreampen und hat große Hoffnungen für die Zukunft der Pornografie. Bereits jetzt, so berichtet er, bekäme er viel positives Feedback, weil Nutzer:innen sich bei seinen Bildern keine Gedanken darüber machen müssten, ob die Darsteller:innen ausgebeutet würden.
Weil Nutzer:innen sich ihre Bilder nur aus vorgegebenen Optionen generieren und keine eigenen Prompts eingeben können, soll auch nicht die Gefahr bestehen, dass beispielsweise Material mit Kindern, Tieren oder Minderjährigen erstellt wird. Er halte das für „einen cleveren Weg, um Sicherheit zu wahren“, erklärt Dreampen.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Pornpen setzt auf Stable Diffusion – das wiederum mit dem Laion-5b-Datensatz trainiert wurde. Und der setzt sich aus Tausenden und Abertausenden Bildern aus dem Internet zusammen – darunter selbstverständlich auch massenweise pornografisches Material, das wiederum von echten Menschen stammt. Ob die dem zugestimmt haben oder es tun würden, ist zumindest fraglich.
Pornpen kommt gut an
Doch Pornpen scheint anzukommen: Rund 25.000 Mitglieder zählt der Discord-Channel zum Projekt, auf Reddit sind es 32.500 Menschen im entsprechenden Subreddit. In einer etwas langsameren Version ist Pornpen kostenfrei nutzbar; wer 15 US-Dollar im Monat zahlt, erhält die Bilder nicht nur schneller, sondern auch in besserer Qualität und kann aus noch mehr Optionen wählen und die Bilder nachträglich bearbeiten. Fast 6.500 Menschen unterstützen das Projekt über Patreon – das macht einen Umsatz von über einer Million Dollar im Jahr.
Ach ja: Auch die Schlagzahl, mit der die Startseite neue Bilder präsentiert, lässt sich zum Glück herabsetzen. Der Pornokonsum soll ja nicht in Stress ausarten. Eine Frage bleibt allerdings offen: Was ist an diesem Bild sexy? Aber wahrscheinlich ist auch das wieder ein Fall für Rule 34 …