Preiserhöhungen: Mobilfunkanbieter Verizon verliert Kunden im Verbaucherbreich
Während des vierteljährlichen Investor Calls von Verizon gab das Unternehmen bekannt, dass sie 189.000 Kunden im dritten Quartal, also von Juli bis September, verloren haben, wie Fierce Wireless berichtet.
Die Verluste kamen nicht unerwartet. Vorsitzender und CEO von Verizon, Hans Vestberg, warnte bereits im letzten Monat, dass die erhöhten Kosten des Postpaid-Netzwerkes wahrscheinlich zu einem Abgang von Kunden führen werden. Er sollte recht behalten.
Allerdings hat das Unternehmen nur Kunden im Verbraucherbereich verloren. Auf Geschäftsseite konnte der Telekommunikationsanbieter 197.000 Kunden gewinnen, wodurch sie insgesamt 8.000 Kunden mehr haben als am Anfang des Quartals.
Das ist aber nicht unbedingt ein Grund zu jubeln. Zum Vergleich: Konkurrent AT&T konnte im gleichen Zeitraum 708.000 neue Postpaid-Kunden gewinnen.
Gewinne fallen und die Aktienkurse ebenfalls
Trotz des Mehr an Kunden fielen die Gewinne von Verizon um satte 23 Prozent auf 5 Milliarden US-Dollar. Laut Bloomberg fiel die Aktie auf ein 11-Jahres-Tief und insgesamt 29 Prozent in diesem Jahr.
CEO Vestberg sieht das Unternehmen allerdings auf dem richtigen Weg. Im Earnings Call sagte er: „Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, zeigen Fortschritte, aber es gibt noch viel zu tun. Ich bin zuversichtlich, dass wir gut aufgestellt sind, um abzuliefern.“
Die Preiserhöhungen betrafen laut CFO Matt Ellis mehr als 75 Millionen Kunden, weshalb er den Abgang von Kunden im Verbraucherbereich ebenfalls erwartet hatte. Allerdings hat der CFO auch die Vorteile der Preiserhöhungen erwartet.
Die Einnahmen des Mobilfunkdienstes sind um zehn Prozent auf 18.8 Milliarden Dollar gestiegen, während die Einnahmen des gesamten Unternehmens um vier Prozent auf 34.2 Milliarden Dollar gestiegen sind.
Verizon mischt im Hardware-Markt mit
Derweil hat Verizon auch Ambitionen im Hardware-Markt. Genauer handelt es sich dabei um ein 5G-Gaming-Handheld, das in Zusammenarbeit mit Razer entsteht. Das Handheld nennt sich Edge 5G und soll Cloud-Gaming auch unterwegs möglich machen.
Voraussetzung ist natürlich eine 5G-Verbindung, da Cloud-Gaming eine schnelle Internetverbindung benötigt. Der Handheld soll rund 400 Dollar kosten und ist bereits vorbestellbar. Erscheinen soll es Anfang nächsten Jahres.