Prisma Labs: Wer ist das Unternehmen hinter Lensa AI? - t3n

An der App Lensa AI führt aktuell kaum ein Weg vorbei, die Social-Media-Feeds sind voll von comichaften Avataren. Kurz nach dem Launch des neuen „Magic Avatar“-Features hat sich die App Platz 1 in der Kategorie „Photo & Video“ im App-Store gesichert. Wir haben hinter die Kulissen des Herausgebers geschaut. Einmal Avatar sein – die App Lensa AI von Prisma Labs macht's möglich. Nach dem Launch des neuen „Magic Avatar“-Features Ende November hat Lensa eine steile Erfolgskurve hingelegt. Die Social-Media-Feeds sind voll von Freund:innen, Bekannten und Promis als Cartoon-Figur. In kurzer Zeit katapultierte das neue Feature die App auf den ersten Platz in der iOS App-Store-Kategorie „Photo & Video“ – vor Instagram und Youtube. Im November wurde die App 1,6 Millionen Mal heruntergeladen, ein Anstieg von 631 Prozent gegenüber 219.000 Downloads im Oktober. Und auch bei Google ist das Suchvolumen nach „Lensa“ drastisch angestiegen. [caption id="attachment_1519406" align="aligncenter" width="620"] Google Such-Interesse nach „Lensa“. (Screenshot: Google-Trends/t3n, 07.12.2022)[/caption] Dabei gibt es die App bereits seit 2018. Was ist Lensa AI? In erster Linie ist Lensa eine App, um Fotos zu bearbeiten und mit Filtern und Kunsteffekten seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Die erste Woche der App-Nutzung ist kostenlos. Danach fallen 36,99 Euro für ein Jahres-Abo an. Möchte man einen „magischen Avatar“ mittels der künstlichen Intelligenz (KI) von Lensa erstellen, dann kostet das extra. Das günstigste Paket mit 50 Avataren liegt bei 3,49 Euro. Um die Avatare zu erstellen, muss man Fotos von sich hochladen. In der Regel sind das Selfies. Um die besten Ergebnisse zu erzeugen, soll man Fotos mit verschiedenen Hintergründen, Kopfneigungen und Gesichtsausdrücken wählen. Erstellt werden die Avatare dann mittels Stable Diffusion. Über Prisma Labs Hinter der App Lensa AI steckt Prisma Labs. Das 2016 gegründete Unternehmen wurde im gleichen Jahr durch die App Prisma bekannt, die Fotos in bunte Gemälde verwandelt. Prisma wurde damals schnell zu einer der am häufigsten heruntergeladenen Apps der Welt und gewann die Auszeichnung „App des Jahres“ sowohl im App-Store als auch bei Google-Play. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich laut Website in Kalifornien. Doch laut Linkedin lebt der Großteil der 66 Kopf starken Belegschaft auf Zypern. So unter anderem auch der russische Prisma-Labs-CEO und -Co-Founder Andrey Usoltsev. Laut Crunchbase hat Prisma Labs in zwei Finanzierungsrunden insgesamt sechs Millionen US-Dollar an Wagniskapital erhalten. Die letzte Finanzierung war die Series A im Mai 2019. Investiert ist unter anderem Health-Tech-Unternehmen Palta, das es sich zum Ziel gesetzt hat, „100 Millionen gesundheitsbewusste Menschen zu empowern“. Dazu arbeitet Palta unter anderem mit dem Fem-Tech-Startup Flo Health, dem AI-Fitness-Coach Zing Coach sowie der Gewichtsmanagement-App Simple zusammen. Palta war früher unter dem Namen Haxus bekannt. Paltas Firmensitz befindet sich in London. CEO von Palta ist der weißrussische Investor Yuri Gurski, der laut Linkedin ebenfalls auf Zypern residiert. Das Problem mit Lensa & Co Zurück zu Lensa AI: Obwohl es Spaß macht, mit KI-basierten Fotobearbeitungs-Apps wie Lensa zu experimentieren, so haben die Apps doch auch Schattenseiten. Das Missbrauchspotenzial ist groß. So können mit Lensa beispielsweise einfach NSFW-Fotos (NSFW = „not safe for work“) gebastelt werden. Dabei geht es zum Beispiel um Soft Porn. [crosslinks ids="1511452,1495179,1519326"] Und auch Fragen zum Thema Datenschutz werden immer wieder laut. Wenn Lensa-Fotos beispielsweise in soziale Netzwerken hochgeladen werden, so geben Nutzer:innen damit dem Unternehmen die Erlaubnis, die Bilder zu Werbezwecken zu nutzen. Missbrauch ist strafbar Die Schwachstellen sind Prisma Labs bewusst. „Unsere Nutzungsbedingungen (Klausel 6) und die Stability AI Terms of Service (Prompt Guidelines) verbieten ausdrücklich die Nutzung des Tools für schädliches oder belästigendes Verhalten“, schreibt Prisma Labs' CEO Usoltsev in einer E-Mail an Techcrunch. NSFW-Fotos könnten nicht zufällig entstehen. Sie müssen mit einer klaren Absicht kreiert werden. [twitter 1600217516990730260] „Die Erstellung und weite Verbreitung solcher Inhalte kann rechtliche Schritte nach sich ziehen, da sowohl in den USA als auch in Großbritannien das Teilen von expliziten Inhalten und Bildern, die ohne Zustimmung erstellt wurden, als Straftat angesehen wird“, so Usoltsev. „Prisma Labs stellt Richtlinien zur Verfügung, in denen unsere Anforderungen an Bilder klar festgelegt sind, und die Verwendung von expliziten Darstellungen ist streng verboten. Wir erwarten von den Nutzer:innen der App, dass sie die Richtlinien befolgen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.“ Zudem würde Prisma Labs Nutzer:innen darauf hinweisen, dass das Produkt nicht für Minderjährige bestimmt ist. „Um die Arbeit von Lensa zu verbessern, sind wir gerade dabei, den NSFW-Filter zu entwickeln. Er wird alle Bilder, die als solche erkannt werden, effektiv unscharf machen. Es liegt im alleinigen Ermessen des Nutzers, ob er solche Bilder öffnen oder speichern möchte“, so Usoltsev.