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UX & Design
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Die Psychologie des Webdesign: Worauf Nutzer als erstes achten

Oft entscheiden Sekunden darüber, ob ein potenzieller Kunde sich näher mit einer Webseite auseinandersetzt oder auf die Zurück-Taste klickt. Wer im Webdesign auf verschiedene Suchmuster und -typen eingeht, hat höhere Chancen anonyme Besucher zu loyalen Kunden zu machen.

Von Ilja Zaglov
4 Min. Lesezeit
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(Foto: SMI Eye Tracking / flickr.com, Lizenz: CC-BY)

Jede Webseite sieht anders aus und jeder Benutzer hat eine eigene Art, Webseiten zu betrachten. Die Mehrheit der Benutzer sieht Webseiten mit der „Skimming“-Methode an. Das bedeutet, dass sie die Seite lediglich oberflächlich überfliegen, ohne die Inhalte tatsächlich zu lesen.

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Wie erreicht man solche Benutzer und sichert sich ihre Aufmerksamkeit, um sie letztendlich vom Kurzzeitbesucher zum treuen Kunden zu machen?

Suchmuster verstehen

Wenn man versteht, wonach Benutzer suchen, kann man nachvollziehen, was neue Besucher beim ersten Aufruf der Seite wahrnehmen. So folgen Benutzer in der Regel einem Suchmuster oder einer Kombination der folgenden:

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  1. Informationssuchend: Diese Benutzer wissen in etwa, wonach sie suchen und sind bereit mehr Inhalte aufzunehmen, um an die jeweilige Information zu kommen.
  2. Next-Step-Fokusiert: Diese Benutzer wollen schnell durch Seiten geleitet werden. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf Call-to-action-Elemente, um so schnellstmöglich zur gesuchten Seite zu gelangen.
  3. Kaufbereit: Diese Benutzer wissen genau, was sie wollen und nehmen viel mehr Hürden auf sich, um die benötigte Seite bzw. Information zu finden. Eine funktionale Navigation ist für sie besonders wichtig.

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Fast jeder User wird während eines Kaufprozesses in eine Kategorie oder eine Kombination aus mehreren dieser Kategorien der oben genannten Suchmuster fallen.

Auf Suchtypen eingehen

Trotz der flüssigen Übergänge zwischen den verschiedenen Suchmustern gehören Benutzer normalerweise einem ganz bestimmten Suchtyp an. Diese einzigartigen Verhaltensmuster verraten, was Benutzer beim Besuch einer Webseite zuerst wahrnehmen und worauf sie besonderen Wert legen. Im Optimalfall geht euere Webseite auf die Bedürfnisse all dieser Suchtypen ein.

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  1. Mehrwertorientiert: Sucht nach dem Mehrwert des Unternehmens bzw. des Produkts und einem glaubwürdigen Beweis dieses Mehrwerts. Der mehrwertorientierte Benutzer will wissen, warum er ausgerechnet dieses Unternehmen wählen sollten.
  2. Spontan: Benutzer, der alle Interaktionen mit der Webseite schnell erledigen will. Dieser Benutzer nimmt Call-to-Action-Elemente, die Seiten-Navigation und Bestseller besonders gut wahr.
  3. Relational: Dieser Benutzer wird von Emotionen geleitet. Die „Persönlichkeit“ des Unternehmens ist für diesen Benutzer sehr wichtig. Der relationale Besucher mag eine klare und konsistente Marke, die mit den eigenen Werten übereinstimmt. Eine Sortierfunktion, um Produkte und Informationen seinen Bedürfnissen entsprechend zu filtern, kommt dem relationalen Benutzer entgegen.
  4. Logisch: Sich langsam vorarbeitender Benutzer, der viele Informationen zu einem Produkt und Nachweise für deren Verlässlichkeit sucht, bevor er eine Kaufentscheidung trifft. Er liest alle Informationen auf Produkt-Seiten, in der Service-Sektion und verschiedene Reviews.

Ausgehend von der Annahme, dass ein typischer Besucher in eine dieser Kategorien fallen wird, ist es ideal auf der Webseite mindestens ein Element, passend zu den Erwartungen der jeweiligen Suchtypen, einzubauen und so die Chancen für einen Verkauf zu erhöhen.

Übersichtlich und gut platzierte Inhalte

Die Gliederung der Webseite und die Qualität der Inhalte ist ebenfalls ein starker Einflussfaktor. Eine Seite die billig wirkt, könnte schnell als irrelevant eingestuft und verlassen werden.

Hochwertige Bilder und Grafiken hingegen erhöhen die Aufmerksamkeit. Psychologische Tricks, wie der Einsatz von Bildern mit Personen, die den Betrachter anschauen, werden meistens als einladend empfunden und ziehen automatisch Blicke an. Außerdem bestimmt die Blickrichtung der Person auf dem Foto meistens den Blickverlauf des Benutzers. Die Richtung in die die Augen in einem Bild schauen, ist meistens die Richtung in die der Benutzer anschließend schauen wird.

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Wichtige Informationen sollten immer oben platziert werden. Denn oft hat man nur wenige Sekunden, um das Interesse des Besuchers zu wecken und sollte sicherstellen, dass die Schlüsselbegriffe möglichst schnell erfasst werden können.

(Foto: K2_UX / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)

Ein anderer wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden sollte, ist die Tatsache, dass Besucher dazu neigen, Webseiten in einer F-förmigen Weise zu betrachten. Das bedeutet, dass sie ihre Aufmerksamkeit zunächst auf den oberen linken Bereich konzentrieren und anschließend dem weiter unten stehenden Bereichen Aufmerksamkeit schenken. Beim Erstellen von Webseiten sollte man daher auf zentrierte Elemente verzichten und hauptsächlich auf linksbündige Inhalte setzen (natürlich gibt es Ausnahmen).

Farben spielen eine Rolle

Benutzer können bewusst und unbewusst von dem Farbschema einer Webseite beeinflusst werden. Es gibt unzählige psychologische Studien über Farbwirkungen. So kann die Farbänderung an einem Call-to-action-Button in einer deutlichen Verbesserung der Conversion-Rate münden.

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Bei der Entwicklung eines Farbschemas sollte immer der Konsistenz und der Lesbarkeit die höchste Priorität eingeräumt werden. Zusätzliche A/B-Tests für Farbschemata können sehr hilfreich bei der Wahl der richtigen Farben helfen. Die untenstehende Grafik zeigt, wie Farben meist von Benutzern wahrgenommen werden.

Farbwirkungen

Mit dem richtigen Mix zum Erfolg

Webseiten-Besucher nehmen Dinge entsprechend ihren Suchmustern und Suchtypen unterschiedlich wahr. Webdesigner und -entwickler sollten dies berücksichtigen – insbesondere in Bezug auf Bilder, Farbschemata, Keywords und Inhalte. Die meisten Besucher werden die Webseite nur überfliegen und hauptsächlich den Header, Bullets, Navigationselemente und Fettgedrucktes wahrnehmen.

Am wichtigsten ist es aber, sich darauf zu konzentrieren, wonach die Zielgruppe sucht, damit sie sich ihre Informationen bei euch und nicht auf einer anderen Seite holt.

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20 Kommentare
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Dein t3n-Team

Dirk

Zwar verständlich, was ein Nutzer ist, aber das Wort Besucher würde deutlich besser klingen.

Antworten
Jürgen

Interessantes Thema!

Antworten
Oliver

Das sind wirklich ein paar interessante Ansätze. Es wäre aber interessant zu erfahren, ob denn in erster Linie (nur) die Facebook-Seiten so betrachtet werden, oder auch andere Webseiten.

Antworten
Hannes

Klar, dass bei Facebook eine f-förmige Betrachtungsweise erfolgt. F wie Facebook eben. Interessant wäre, ob bei ebay eine e-förmige Betrachtungsweise vorliegt…..

Antworten
ich.

Wie nennt man eine Software, mit der man solche Sicht-Profile von Grafiken und Webseiten erstellen kann?

Gibt es eine Möglichkeit diese auch selbst auf dem Rechner zu installieren, um diese über die Webcam zu verwenden?

Antworten

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