Quanteninternet: Forschern gelingt erstmals Teleportation zwischen Siliziumchips

Teleportation zwischen Siliziumchips als Basis fürs Quanteninternet. (Foto: Pete Linforth/Pixabay)
In den vergangenen Monaten haben Forscher im Bereich der Quantenphysik eine Reihe von Durchbrüchen erzielt. Google etwa gelang der Nachweis der sogenannten Quantenüberlegenheit, IBM präsentierte den ersten kommerziell nutzbaren Quantencomputer und Forscher aus Österreich wollen ein Qutrit teleportiert haben. Jetzt soll einem internationalen Forscherteam erstmals eine Quantenteleportation gelungen sein, wie der Standard berichtet.
Quanteninternet rückt näher
Ein solcher Austausch zwischen verschränkten Photonen auf zwei separaten Siliziumchips gilt als Möglichkeit, Informationen indirekt zu übertragen. Das wiederum entspräche einer Art Repeater, wie er derzeit im Internet zur Wiederauffrischung von Daten genutzt wird, um diese auf langen Strecken zwischen verschiedenen Knoten ohne Verlust übertragen zu können. Ein Quantenrepeater könnte damit als mögliche Grundlage für ein künftiges Quanteninternet dienen. Im Fachblatt Nature Physics haben die Forscher aus China, Großbritannien, Dänemark, Australien und Österreich ihren Ansatz dazu vorgestellt.
In ihrem Versuch speisten die Wissenschaftler mit Quanteninformationen aufgeladene verschränkte Lichtteilchen in räumlich getrennte Siliziumchips. Anschließend gelang es ihnen, die Information indirekt zu übertragen, indem sie durch Messung an dem Photon auf dem ersten Chip am verschränkten Photon den ursprünglichen Zustand des ersten ableiten konnten. Diese Quantenteleportation zwischen zwei Siliziumchips ist den Forschern zufolge eine Premiere, sei aber noch nicht mehr als ein Proof-of-Concept, wie der Standard den österreichischen Forscher Marcus Huber zitiert.
Chips und Glasfaser für künftiges Quanteninternet
Die erfolgreiche Teleportation zwischen Siliziumchips sei aber vor allem deswegen so vielversprechend für ein mögliches künftiges Quanteninternet der Zukunft, weil es prinzipiell mit Siliziumchips und Glasfaserleitungen umsetzbar sei. Beide Bauteile sind in der IT-Infrastruktur etabliert und machen daher eine schnelle Umsetzung wahrscheinlicher. Die von den Forschern genutzte Hardware, so Huber, sei kompatibel mit gängigen Chipherstellungsmethoden, das gebaute System kompatibel mit moderner Telekommunikationsinfrastruktur.
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Die Beliebigkeit der Artikel-Bebilderung wird langsam lästig. Nicht nur bei t3n. Die obige Abbildung zeigt ein fraktales 3D-Kunstwerk und hat mit Chip-Forschung nichts zu tun. Wenn man schon keine eigene Grafik hinbekommt, sollte man das Ersatzbild mit „Symbolbild (Foto: Pete Linforth/Pixabay)“ betiteln, statt wie in diesem Fall mit „Teleportation zwischen Siliziumchips als Basis fürs Quanteninternet. (Foto: Pete Linforth/Pixabay) „.