Readability jetzt Allzwecktool fürs Online-Lesen, inklusive Bezahlsystem
Neue Features bei Readability für Leser
Bei Readability geht es um zwei Dinge: Zum einen werden alle Elemente auf der Website entfernt, die nichts mit dem Artikel zu tun haben. Zum anderen wird der Text in einer möglichst lesefreundlichen Form dargestellt, was Schriftart, Schriftgröße und Kontrast angeht. Dafür gibt es zum Beispiel ein Addon für den eigenen Browser.
Das soll nun nicht mehr nur im Desktop-Browser funktionieren, sondern auch auf Smartphones und Tablets, wo das Feature ja teilweise noch dringender benötigt wird. Für iOS ist wohl eine entsprechende App auf dem Weg durch den Zulassungsprozess.
Zudem kann man nun Inhalte auch fürs spätere Lesen abspeichern und diese Liste öffentlich machen. Dieses Feature aber gibt es ebenso wie die iOS-App nur für eingetragene Nutzer, die allerdings einen monatlichen Betrag zu bezahlen haben.
Denn eine andere Neuerung bei Readability ist: Man will Angeboten wie Flattr Konkurrenz machen. Und das könnte auch gelingen, denn Readabilitys Idee ist noch viel simpler als Flattr. Während man bei Flattr noch auf einen Knopf drücken und eingeloggt sein muss, um einen Artikel per Klick zu belohnen, passiert bei Readability die Belohnung in dem Moment, wo man das Tool bei einem Artikel nutzt. Sprich: Wenn mir ein Beitrag interessant genug erscheint, dass ich ihn in Readability lesen will, belohne ich ihn auch monetär. Logisch und simpel. Das gilt jedenfalls dann, wenn ich mich als Nutzer registriere und einmal im Monat einen Betrag bezahle, von dem 70 Prozent an die Autoren der gelesenen Beiträge gehen, sofern die sich bei Readability als Publisher angemeldet haben. Die restlichen 30 Prozent gehen an Readability selbst.
Readability & Co umstritten bei Autoren und Publishern
Autoren und Publisher sehen Dienste wie Readability meist mit gemischten Gefühlen, weil dabei natürlich auch die Werbung ausgeblendet wird. Und sofern es sich um Werbung wie Google AdSense handelt, die per Klick bezahlt wird, können dadurch theoretisch die Einnahmen sinken. Durch das integrierte Bezahlsystem sieht die Welt nun zumindest ein bisschen anders aus.
Allerdings besteht für die Nutzer kein Zwang, etwas zu bezahlen. Denn das Feature des „befreiten Lesens“ ist nach wie vor für alle offen und ist nicht an den kostenpflichtigen Account gebunden. Letztlich basiert das Ganze schließlich auf Code, der öffentlich zur Verfügung steht. Apple hat ihn beispielsweise genutzt, um das „Reader“-Feature in den Browser Safari zu integrieren. Nur die neuen Zusatzfeatures kosten etwas.
Bleibt also die Frage, ob Readability es schafft, Leser fürs indirekte Bezahlen zu begeistern. Es ist auf jeden Fall so bequem wie noch nie. Und Autoren und Publisher haben es selbst in der Hand, ob sie ihre Leser auf diese Möglichkeit aufmerksam machen wollen oder nicht. Readability jedenfalls stellt entsprechende Buttons, eine API etc. zur Verfügung.
Lesekomfort nur für englische Texte?
Nach Lektüre des Artikels Readability für Chrome installiert, stelle ich fest, dass das „Allzwecktool“ an den Umlauten scheitert.