
Radikal neues Design: Jaguar Type 00 in Miami Pink. (Bild: Jaguar)
Jaguar versucht offenbar, seine geplante Neuausrichtung in Richtung Luxus-E-Mobilität mit viel Pomp und Getöse in den Markt zu drücken. Das radikal neue Logodesign hatte Ende November 2024 für Spott und Kritik im Netz gesorgt. Sogar Tesla-Chef Elon Musk schaltete sich ein und fragte, ob Jaguar noch Autos verkaufe.
Jaguar beschreibt Design als mutig
Mit der Vorstellung der ersten E-Auto-Studie nach dem Rebranding sorgt Jaguar jetzt wieder für Irritationen – vorsichtig gesagt. Jaguar verkauft das radikal geänderte Design auf seiner Website als „Mutig. Unerwartet. Furchtlos.“ und als „opulentes Statement, für das, was kommen wird“.
Die Aufmerksamkeit war den Konzeptwagen in den auffälligen Farben „London Blue“ und „Miami Pink“ bei der Weltpremiere auf der Miami Art Week 2024 am 2. Dezember 2024 jedenfalls sicher. Understatement und grazile Formen? Pustekuchen, wie heise.de einordnet. Stattdessen gibt es eine massige, eckige und fünf Meter lange Riesen-Coupé-Limousine.
Rebranding: Neuerfindung als Marke
Ziel ist es offenbar, Jaguar als Marke und Gesamtkunstwerk neu zu erfinden, frei nach dem Motto „Copy Nothing“. So hatte sich der britische Hersteller, der jetzt zum indischen Konzern Tata Motors gehört, von Verbrennerautos komplett verabschiedet.
Das erste E-Auto, der Jaguar GT, wird allerdings wohl erst 2026 auf den Markt kommen. Aufgrund des Produktionsstopps für die aktuellen Modelle verkauft Jaguar 2025 keine Neuwagen.
Schillerndes E-Auto-Konzept
Möglicherweise auch ein Grund dafür, dass Rebranding und E-Auto-Studie so schillernd und bunt ausgefallen sind. Die Aufmerksamkeit muss schließlich für ein Jahr reichen. Man habe polarisieren wollen, hieß es aus dem Unternehmen.

Jaguar Type 00 von vorn: Radikal neues Design. (Bild: Jaguar)
Ob Jaguar aber wirklich mit so vielen negativen Kommentaren gerechnet hat, darf bezweifelt werden. Schon anlässlich des Rebrandings unkte die Netzgemeinde, dass der Traditionshersteller damit seine Marke zu Grabe trage.
Spott und Kritik: Bunteste Beerdigung
In ein ähnliches Horn stoßen jetzt auch die Kommentator:innen in den sozialen Netzwerken. Ein X-Nutzer schreibt etwa, dass das „die bunteste Beerdigung sei, die er je gesehen habe“. Und das ist noch einer der netteren Wortmeldungen.
Andere weisen aber auch daraufhin, dass ein Konzeptauto so nie in Serie gehen werde, sondern Jaguar damit nur eine neue Designsprache einführen oder gar nur testen wolle. In Schwarz und Silber, so ein anderer X-Nutzer, sähe das Fahrzeug schon wieder cool aus.
770 Kilometer Reichweite geplant
Cool klingen auch die groben technischen Werte, die Jaguar für seine künftigen E-Autos bekannt gegeben hat. Demnach sei eine Reichweite von 770 Kilometern angedacht. Innerhalb von 15 Minuten ließen sich unter idealen Bedingungen 320 Kilometer Reichweite nachladen.
Zum Preis hat sich Jaguar derweil noch nicht geäußert. Aber der dürfte sicher nicht günstig ausfallen.