Anzeige
Anzeige
News

„Zu Hause versauert man einfach recht schnell“ – Die Vor- und Nachteile des Coworkings

Normale Büros gelten vor allem unter Freiberuflern als langweilig. Im Rahmen unserer t3n-Themenwoche schauen wir uns deshalb Vor- und Nachteile der sogenannten Coworking-Spaces an, in denen sich viele Kreative einen Arbeitsplatz mieten und Tisch an Tisch mit anderen Kreativen arbeiten.

Von Nora Jakob
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Coworking. (Foto: Betahaus)

Rund 11.000 Freiberufler sollen in Coworking-Spaces arbeiten

Tobias Tauch. (Foto: Xing)

Tobias Tauch. (Foto: Xing)

Anfangs hat Tobias Tauch nur einen Schreibtisch gesucht, an dem er „geordnet arbeiten“ konnte. Mittlerweile arbeitet er seit einem Jahr im Kölner Startplatz, einem Inkubator für Startups und Gründer. Tobias Tauch ist ein sogenannter Coworker: Er hat kein eigenes Büro, mietet sich aber einen Schreibtisch in einem Gemeinschaftsbüro und kann dort in der Gesellschaft von anderen arbeiten. In Deutschland gibt es derzeit 230 solcher Angebote, wie die Globale Coworking-Erhebung 2013 gezählt hat – mit steigender Tendenz. Das liegt nicht zuletzt daran, dass immer mehr Menschen freiberuflich arbeiten. 1993 waren es noch 533.000 Selbstständige, 2013 lag die Zahl schon bei knapp 1,2 Millionen. Rund 11.000 davon sollen in Coworking-Spaces arbeiten, wie etwa dem Berliner Betahaus oder dem Clusterhaus oder Startplatz in Köln.

Anzeige
Anzeige

Fünf Jahre gibt das Betahaus mittlerweile – Ende August wird das groß gefeiert. Angefangen hat alles auf 50 Quadratmetern, mittlerweile sind es 2.500 Quadratmeter. „Wir sind eine ziemlich heterogene Gruppe. Viele Startups oder solche, die mal eins gründen wollen“, sagt Christoph Fahle, Betahaus-Mitbegründer. „Aber auch Leute, die einfach nicht alleine zu Hause arbeiten wollen. Grafiker, Designer, Übersetzer, Entwickler, Fotografen, Künstler, Journalisten, Coaches, Diplomanden oder Leute die einen festen Job haben, sich aber einfach mal umsehen wollen, was es noch so gibt. Es ist eine sehr junge Branche die noch viel Transformation erleben wird und wir möchten dabei sein, wenn es ganz groß wird. Unsere Zukunftsthemen sind ganz klar Bildung und die Vernetzung und das Schaffen von Synergien zwischen der Old Economy und jungen schnellen Unternehmen.“

themenwoche_karriere_585x50

Anzeige
Anzeige

Coworking: „Zu Hause versauert man einfach recht schnell“

Beim Coworking geht es eben nicht nur darum, Arbeitsplätze zu stellen, sondern auch um die Interaktion zwischen den Freiberuflern und Gründern: „Was das Ganze spannend macht, sind die anderen Selbstständigen und Firmen, die um dich herum sitzen. Man guckt automatisch über den Tellerrand, bekommt viel aus anderen Teilbereichen der digitalen Branche mit und trifft immer wieder auf neue Ideen,“ sagt Tobias Tauch von EMWCU, einem Startup, das sich auf Event-Management und Web-Culture spezialisiert hat.

Anzeige
Anzeige

Warum sollten Freiberufler und Gründer das Coworking gegenüber dem Homeoffice vorziehen? „Für ein eigenes Büro ist mein Unternehmen zu klein. Der Schreibtisch zu Hause ist ein weiterer Platz für meine Arbeit. Gerne setze ich mich auch mit meinem Laptop ins Café und arbeite von dort. Ohne den Platz im Coworking-Space geht es aber aktuell nicht und ich profitiere dabei automatisch von den Synergien zu anderen in meiner Gemeinschaft“, sagt Tauch. Bei Geschäftsterminen könne er außerdem mit schicken Meetingräumen und einer Kaffeebar mit Barista trumpfen. Ähnlich sieht das auch Fahle. Es motiviere, wenn man nicht alleine arbeiten müsse. „Zu Hause versauert man einfach recht schnell, wenn man von seinem Schreibtisch nur an die weiße Wand stiert“, sagt der Mitbegründer vom Coworking-Space betahaus.

Der Coworking-Space betahaus. (Foto: Betahaus)

Der Coworking-Space betahaus. (Foto: Betahaus)

Ein Nachteil beim Arbeiten in einem Coworking-Space ist es allerdings, dass es nicht immer vollkommen still ist und immer viele Menschen herumwuseln. Außerdem sind die Schreibtische natürlich nicht kostenlos und verursachen, im Gegensatz zum Homeoffice, zusätzliche Kosten, die je nach Mietdauer variieren. Die Miete für einen Monat kostet im Kölner Startplatz beispielsweise 225 Euro, und im Berliner betahaus 159 Euro für die Tischmiete – Extras können noch hinzukommen.

Anzeige
Anzeige

Trotzdem kommen viele Coworker regelmäßig: „80 Prozent unserer Mitglieder sind über mehrere Monate kontinuierlich da. Wir führen ständig eine Warteliste für feste Räume und Tische und haben sehr viele Gäste in unseren Eventspaces aus aller Welt“, sagt Fahle. Das betahaus ist sehr gut ausgelastet, betahäuser in anderen Städten mussten schließen oder konnten nur durch die Unterstützung etwa vom Hamburger Senat und dem Netzwerk Xing weiterbestehen.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Geschäftsmodell des Coworking-Space recht krisenanfällig ist: Eine Sicherheit für regelmäßige Mieten gibt es nicht, da die Mietzeiten – anders als bei „normalen Büroräumen“ – häufig eher kurz sind. Außerdem ist die Branche der Gründer und Startup-Unternehmer einem stetigen Wandel unterlegen, sodass die Gründer von Coworking-Spaces sich zukünftig überlegen müssen, wie sie weiter Menschen für ihren Arbeitsplatz begeistern.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare (1)

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige