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Fundstück

Vom Retro-Shirt zu Easyjet: Warum ist dieser Font überall?

Helvetica kennt ihr. Times New Roman auch. In die Reihe der Schriften, die sich in unser Gedächtnis eingebrannt haben, reiht sich neben Comic Sans und Arial noch eine weitere Schrift ein – auch wenn ihr euch dessen vielleicht gar nicht bewusst seid: Cooper Black heißt sie.

2 Min.
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Bild: Nitpicker/Shutterstock

Von der Süßigkeitenverpackung über mutmaßlich den Easyjet-Schriftzug zu Napoleon Dynamites „Vote for Pedro“-T-Shirt: Cooper Black ist eine feste Typografie-Größe. Die Schrift wurde 1922 als Teil einer nach ihm benannten Serie von Oswald Bruce Cooper entworfen – ein knappes Jahrhundert später ist das freundliche, bolde Typeface fester Bestandteil heutiger Popkultur. Erst ermöglicht hat Cooper Black die Weiterentwicklung der Druckerpresse – als gegossenes Metall an die Stelle von Holzschnitt trat. Der einzigartige Look und die abgerundeten Kanten sorgten dafür, dass die Schrift zum Hit wurde, nicht zuletzt, weil sie kleine Unvollkommenheiten beim Drucken verzieh. In den Fünfzigern ersetzte der Fotosatz die metallenen Drucktypen. Die neue Drucktechnik erlaubte es, das Spacing der Buchstaben so eng und unregelmäßig zu gestalten, wie es Cooper damals schon für seine Schrift angedacht hatte – der zu diesem Zeitpunkt bereits 30-jährige Font erlebte eine erste Renaissance.

Werbung, Kunst und Popkultur

Cooper Black florierte vor allem in der Werbung. Die halb ironische, halb ernstgemeinte Ästhetik der Schrift passte zur Stimmung der Sechziger und Siebziger Jahre. Cooper Black zierte Anzeigen, Magazin-Titel, Album-Cover und Filmplakate. Unter Typographie-Liebhabern markiert das Cover des Beach-Boys-Albums „Pet Sounds“ eine der Sternstunden Cooper Blacks. In einem Video über die Schriftart schwärmt Art Director Stephen Heller vom Zusammenspiel der einzelnen Buchstaben: Das D funktioniert einfach fantastisch mit dem E und dem Y und das „Boys“ passt perfekt über das O.

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In den 80er Jahren war Cooper Black in Form von Anreibebuchstaben und in Schriftenkatalogen frei verfügbar. Das führte dazu, dass die Schrift – jetzt nicht länger nur in den Händen professioneller Designer – in den DIY-Designs der damaligen Counterculture Verwendung fand: Sie zierte Flugblätter, Plakate, Underground-Magazine und Indie-Plattencover.

Und heute?

In den 1920ern wirkte die Ästhetik der Font nicht nur aufregend modern, die Schrift repräsentierte damals auch die Möglichkeiten modernster Drucktechnik. Heute wirkt das Schriftbild angenehm retro, ein Relikt aus jener Ära handgemachter Grafikdesigns vor knapp 100 Jahren. Dass sie nach knapp einem Jahrhundert immer noch so populär ist, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass es sich dabei ganz einfach um ein gelungenes Stück Typografie handelt.

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via www.openculture.com

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Dein t3n-Team

Nico

Das Album „Pet Sounds“ ist von den BEACH Boys, nicht PET SHOP Boys. ;-)

Antworten
Vicky Isabelle Bargel

Danke für den Hinweis. :-)

Antworten
xordinary

„Das freundliche, bolde Typface“. Geht’s nicht noch ein bisschen gewollter?
Echt, Leute, manchmal …

Antworten
Grafikdesigner

Legendärer Retro Font! Danke an Oswald Bruce Cooper!

Antworten

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