Die britische Neobank Revolut hat etwas zu feiern: Über 50 Millionen Kunden:innen weltweit, davon mehr als zwei Millionen in Deutschland. Allein im laufenden Jahr sind 10 Millionen Kund:innen weltweit hinzugekommen. Den Meilenstein feiert das Fintech ab Freitag mit einem zweitägigen Youtube-Event inklusiv Headline-Performance der britischen Sängerin Charli xcx.
Die Neobank legt damit gerade ein ziemliches Wachstumstempo vor. Erst in diesem Jahr hat sie eine Banklizenz mit Einschränkungen der britischen Finanzdienstleistungsaufsicht PRA (Prudential Regulation Authority) erhalten. Im Frühjahr startet der eigene Robo-Advisor, im Mai wurde die neue Kryptohandelsplattform Revolut X vorgestellt.
50 million customers in 38 markets over 9 years.
That's a milestone worth celebrating 🎉
Thank you to every single customer across the world who’ve helped us hit this milestone. Let’s keep revolutionising the way the world does money, every day.
And we’re only just getting… pic.twitter.com/e2KXUrleiZ
— Revolut (@RevolutApp) November 19, 2024
In Deutschland ist die Neobank seit 2017 aktiv und hat zuletzt im Oktober mit der schrittweise Vergabe deutscher Kontonummern (IBAN) begonnen, um die Akzeptanz bei Kund:innen zu erhöhen.
Broker-Angebot soll ausgebaut werden
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, plant die Neobank im kommenden Jahr auch, den Handel mit in der EU und in Großbritannien notierten Aktien anzubieten. Dazu hat das Fintech gerade eine Zulassung als Wertpapierfirma erhalten. Die Lizenz soll es Revolu erlauben, eine breitere Palette von Brokern für die Verwaltung von Kundenvermögen an Bord zu holen und seinen Kundenstamm im Heimatland Großbritannien zu vergrößern. Unter den britischen Fintechs ist die Konkurrenz im Aktienhandel sehr groß, weshalb Revolut sein Profil als Broker nun wohl nachschärfen will.
Bisher bietet die Neobank den Handel mit in den USA notierten Aktien innerhalb der App über eine Partnerschaft mit einem Drittanbieter an. In Deutschland greift sie außerdem auf die Infrastruktur des Berliner Fintechs Upvest zurück, um den Handel mit ETFs zu ermöglichen.
Seit September testet Revolut aber bereits in Dänemark, Griechenland und der Tschechischen Republik eine eigenständige Investment-App, um noch gezielter Kunden anzusprechen, die investieren wollen, aber keine Bankdienstleistungen brauchen. Ob und wann diese auch in Deutschland und im Heimatmarkt Großbritannien verfügbar sein wird, ist aber noch nicht klar.
Das 2015 gegründete Fintech wurde kürzlich in einer Investitionsrunde mit 45 Milliarden Dollar bewertet und wird auch als heißer Kandidat für einen Börsengang gehandelt. Laut dem Jahresbericht 2023 lag der Konzernumsatz zuletzt bei 2,1 Milliarden Euro und der Gewinn vor Steuern bei 503 Millionen Euro.