
Roboter Paul war einer der Stars der diesjährigen Internet World Messe. Der auf dem Care-O-bot basierende Verkaufsroboter kommt bei Media Markt und Saturn zum Einsatz. (Foto: Internet World Messe, Marion Vogel)
Den Namen Paul haben ihm seine menschlichen Kollegen gegeben. Beliebt ist der Roboter nach den Worten von Martin Wild, dem Chief Digital Officer der Mediamarkt Saturn Retail Group, bei Kollegen und Kunden gleichermaßen. „Bei Kindern kommt er sowieso gut an, aber ich habe auch ein älteres Paar getroffen, das sich speziell von ihm bedienen lassen wollte“, erzählt der CDO anlässlich der Internet World Messe in München.
Roboter begrüßt und bringt Kunden zur Ware
Dass der Roboter menschliche Verkäufer überflüssig machen könnte, ist nicht zu befürchten. Er ergänzt eher den Service dort, wo es eben in den letzten Jahren zumindest in deutschen Geschäften keinen Service gab. Er begrüßt die Kunden, fragt sie nach ihren Wünschen, fährt ihnen voraus und führt sie zum richtigen Regal, was bei durchschnittlich 40.000 Artikeln, die ein Elektromarkt bereithält, schon eine Herausforderung ist.

Roboter Paul mit dem Fraunhofer-IPA-Projektleiter Ulrich Reiser (li.) und dem Mediamarkt-Saturn-CDO Martin Wild. (Foto: Internet World Messe, Marion Vogel)
Beim Finden der Waren orientiert er sich an den NFC-getaggten Preisschildern, die per Fernwartung mit dem Warenwirtschaftssystem verbunden sind. Dort angekommen stellt er Ware vor und fragt, wenn’s komplizierter wird, ob er einen menschlichen Verkäufer suchen und dazuholen soll. Und gerade Letzteres ist, seien wir ehrlich, eine der lästigeren Aufgaben, die wir sehr gerne einer Maschine überlassen.
Paul kommt vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung und dem dazugehörigen Startup Unity Robotics. Er basiert auf dem Care-O-bot, einem Roboter, der für Pflege und Betreuung älterer Menschen entwickelt wurde, Personen zuordnet und erkennt und beispielsweise deren Trinkverhalten überwachen kann. In den Elektronikmarkt kommt der Care-O-bot, der auf der Internet World Messe von Ulrich Reiser, dem Leiter des Projekts am Fraunhofer-Institut, präsentiert wurde, in abgespeckter Form: „Für diesen Case haben wir die Arme und Greifer eingespart.“ Umgekehrt hat der Roboter einige Tricks gelernt und beherrscht etwas Smalltalk, um die Kunden bei Laune zu halten.
Roboter im Handel für Promotion und Lieferung
„Wir folgen einer Fail-Fast-Mentalität“, erklärt Martin Wild. „Wir probieren vieles an Technologien aus, verwerfen aber auch vieles wieder – immer mit dem Ziel, dem Kunden ein optimales Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg zu bieten.“
Neben dem Service-Roboter Paul, der vorerst in der Filiale in Ingolstadt seinen Dienst tut, hat Media Saturn auch Erfahrungen mit einem kleinen Promtion-Roboter gesammelt, der beispielsweise eine Drohne steuern kann und dem Kunden so zeigt, wie viel Spaß eine Technik machen kann. Bereits seit Herbst vergangenen Jahres testet das Unternehmen einen Transportroboter, der Waren schnell und kostengünstig ausliefern kann. „Wir können so Same-day-delivery für unter einem Euro gewährleisten“, erklärt Wild. Der Transportroboter kommt von Starship Technologies, einem Startup hinter dem die Macher von Skype stehen.
Schlechter beraten als die üblichen Media-Saturn-Verkäufer können sie ja kaum! :D
Conrad hatte das in Stuttgart schon seit mehr als 2 Jahren
Da bin ich wohl mal wieder etwas zu langsam. ich wollte das auch als Drone bauen. IBM Watson, Gesichtserkennung usw. sind schon fertig :-\
Aber bitte so programmieren, dass sie auch weglaufen wenn Kunden kommen. Sonst kommt einfach kein MediaMarkt-/Saturn-Kauferlebnis auf