RTL besinnt sich auf so etwas wie einen Markenkern und will das Markenbild der Mediengruppe RTL Deutschland und ihres Mutterkonzerns RTL Group vereinheitlichen. Das Projekt wird vollmundig RTL United genannt.
RTL will Marken- und Logovielfalt reduzieren
Im Ergebnis will RTL die Zahl seiner Marken und Bildmarken reduzieren, um über alle Bereiche hinweg vornehmlich als RTL wahrgenommen zu werden. Von den Vereinheitlichungsbemühungen sind insbesondere Marken betroffen, die zunächst gar keine Rückschlüsse auf RTL als Inhaber zulassen.
Das ist beim 2018 gestarteten Streamingdienst TV Now klar der Fall. Der soll daher in den kommenden Monaten zu RTL Plus umbenannt werden. Für Stephan Schäfer, den Geschäftsführer für Inhalte und Marken bei der Mediengruppe RTL Deutschland, ist die Aktion quasi alternativlos.
Er will so die Kernmarke stärken und „die Markenarchitektur innerhalb der gesamten RTL Group harmonisieren – national und international, von den Corporate Brands bis hin zu den Sender- und Formatmarken, über alle digitale Plattformen“. Damit wolle sich RTL „als führende europäische Unterhaltungsmarke“ etablieren.
Erstarkende Streaming-Anbieter inspirieren Umbenennung
Wie das Medienmagazin DWDL berichtet, ist das sich verdichtende Anbieternetz im Streaming-Geschehen ein gewichtiger Grund für die Umbenennung. Hier stellt sich RTL offenbar vor, mit seiner bereits etablierten Marke leichter gegen andere etablierte Marken wie Netflix oder Disney Plus bestehen zu können.
Das sei allerdings nicht weniger als eine Rolle rückwärts, so die Beurteilung des Magazins. Denn immerhin hatten RTL mit TV Now und Prosiebensat1 mit Joyn gerade auf generische Namen gesetzt, weil sie Streaming und lineares Fernsehen nicht unter der gleichen Marke anbieten wollten und darauf gehofft hatten, dass sich andere Sender der eigenen Streaming-Plattform anschließen würden. Das hat bekanntlich nicht funktioniert. Nun holt RTL die Plattform zurück unters Markendach. Von Joyn sind ähnliche Pläne bislang nicht hörbar geworden.
Zur Mediengruppe RTL Deutschland, die im Zuge des Rebranding zu RTL Deutschland werden soll, gehören acht Free-TV-Sender, darunter RTL, Vox und NTV sowie vier Pay-TV-Sender und der Streamingdienst TV Now, der künftig RTL Plus heißen wird. RTL Deutschland ist Teil der zum Konzern Bertelsmann gehörigen RTL Group mit Sitz in Luxemburg.