Ukraine-Krieg: Russen stehlen Landmaschinen, Ukrainer wehren sich per Fernsteuerung
Im Ukraine-Krieg haben russische Truppen in der besetzten Stadt Melitopol einen Landmaschinenhändler leergeräumt. Der Eigentümer konnte den Weg einiger der 27 Maschinen im Wert von fünf Millionen Dollar nachverfolgen und sie fernverriegeln. Sie stehen nun im 1.100 Kilometer entfernten Grozny.
Russen stehlen Landmaschinen
Es häufen sich Berichte, dass die russischen Invasoren nach den Plünderungen von Privathäusern und -wohnungen nun auch Händler und Silos leer räumen. Pikant ist der Fall eines ukrainischen Landmaschinenhändlers in Melitopol. Ein Informant aus der besetzten Stadt erzählte dem Nachrichtensender CNN die Geschichte. Demnach kamen mehrfach rivalisierende Gruppen der russischen Armee und forderten Maschinen. Zunächst seien zwei Mähdrescher, ein Traktor und eine Sähmaschine „beschlagnahmt“ worden. Im Laufe der nächsten Wochen hätten Soldaten alle 27 Landmaschinen vom Gelände genommen.
Mähdrescher fernverriegelt
Eine Kameraaufzeichnung zeigt einen Tieflader mit einem aufgemalten „Z“, auf den Soldaten Landfahrzeuge laden. Die modernen Maschinen sind mit GPS ausgestattet, sodass ihr Weg nachverfolgt werden kann. Einen Teil brachten die Plünderer in ein nahe gelegenes Dorf, ein anderer wurde nach Tschetschenien gefahren. In dem 1.100 Kilometer entfernten Dorf Zakhan Yurt endete ihre Reise. „Als die Invasoren die gestohlenen Mähdrescher nach Tschetschenien fuhren, stellten sie fest, dass sie sie nicht einmal einschalten konnten, weil die Mähdrescher ferngesteuert verriegelt waren“, erzählte der Kontaktmann dem Medium.
Sperren werden umgangen
Der Ukrainer sagt, die Tschetschenen hätten anscheinend Berater in Russland gefunden, die versuchen, den Schutz zu umgehen. Selbst wenn die Diebe die Maschinen als Ersatzteile verkaufen, verdienen sie etwas Geld, vermutet er. Zuletzt hatte ein Fall für Aufsehen gesorgt, bei dem ein Ukrainer seine gestohlenen Airpods per Tracking verfolgte.
Russen stehlen Getreide
In der Region Melitopol versuchen zudem russische Einheiten, Getreide aus den Silos zu klauen. Außerdem machen die Besatzer Deals mit den Landwirten, um die Produktion wieder hochzufahren. Jedoch ist die Infrastruktur dermaßen zerstört, dass der Transport der Erzeugnisse unmöglich wird. Die Quelle berichtete: „Nicht ein einziger Lastenaufzug funktioniert. Keiner der Häfen ist in Betrieb. Sie werden das Getreide aus den besetzten Gebieten nirgendwo hinbringen.“ Der Bürgermeister von Melitopol bestätigte CNN, dass Beweise für Getreideklau aus städtischen Silos vorlägen. Er sagte: „Sie haben die Getreidesiloanlage zusammen mit privaten Bauernhöfen ausgeraubt.“