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Russische Invasion: Ukraine bittet via Twitter um Kryptospenden

Inmitten des russischen Überfalls auf seinen Nachbarstaat hat die ukrainische Regierung sich via Twitter mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an die Weltöffentlichkeit gewendet. Insgesamt drei Tweets setzte der bestätigte Twitter-Account @Ukraine ab – nur noch einer ist übrig:
Darin kommuniziert die Ukraine eine Adresse für den Empfang von Bitcoin- und eine Adresse für den Empfang von Ether und Tether. Warum zwei der drei Tweets gelöscht wurden, ist unklar. Alle drei enthielten die gleichen Wallets, aber leicht unterschiedliche Formulierungen. Denkbar scheint, dass Twitter die Tweets gelöscht hat, um etwa Kryptobetrug vorzubeugen. Immerhin ist Twitter eine der bevorzugten Plattformen für den breit angelegten Betrug mit Krypto-Assets.
Inzwischen wurden die Spendenadressen auch über das verifizierte Twitter-Konto des Vizepremierministers Mykhailo Fedorov sowie über seinen verifizierten Telegram-Kanal geteilt. Wie The Block berichtet, hat das ukrainische Ministerium für digitale Transformation bestätigt, dass die Kommunikationskanäle des Fedorov-Ministeriums sicher seien:
„Wir sind nicht gehackt worden. Dies ist [die] offizielle Position und die Botschaften, die wir teilen wollen.”
Ein Ministeriumssprecher fügte hinzu: „Wir versuchen, zum Sieg der Ukraine beizutragen und das Bewusstsein der internationalen Gesellschaft für die Geschehnisse in der Ukraine zu schärfen. Wir tun alles, was in unserer Macht steht.“
Der ukrainische Diplomat Olexander Scherba teilte ebenfalls den Spendenaufruf des ukrainischen Kontos und bestätigte, das ein solchen Spenden bislang entgegenstehendes Gesetz inzwischen geändert worden sei. Skeptiker hatten das Gesetz als Indiz für eine eventuelle betrügerische Absicht gesehen.
Blockchain-Protokollist Etherscan hat die gepostete Adresse inzwischen als offizielle Spendenadresse deklariert und führt sie als „Ukraine Crypto Donation“ unter Angabe verschiedener Quellen, die die Korrektheit dieser Zuordnung belegen sollen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags weist die Adresse einen Stand von über 290 Ether (rd. 812.000 US-Dollar)auf. Die Daten zeigen, dass Spendende nicht nur Tether und Ether senden, sondern ebenso USDC und verschiedene nicht-fungible Token (NFT). Dem Bitcoin-Explorer lässt sich entnehmen, dass die BTC-Spendenadresse aktuell einen Stand von rund 9,38 Bitcoins (rd. 362.000 Dollar) hält.
Nachdem immer deutlicher wird, dass es sich bei den kommunizierten Adressen nicht um Scam handelt, dürfte mit steigendem Volumen zu rechnen sein. Zunächst war befürchtet worden, es könne sich gegebenenfalls sogar um russische Desinformation handeln.
So hatte etwa Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin zu Vorsicht aufgerufen und die Menschen aufgefordert, ohne zusätzliche Verifizierung keine Spenden zu senden.
„Es gab eine Menge Hacks während dieser Invasion, dies könnte leicht ein Hack sein“, schrieb Buterin. „Diese Informationsumgebung ist so feindselig wie es nur geht, seien Sie extrem wachsam.“
Später ließ sich auch Buterin überzeugen. Er löschte seine Nachricht und erklärte:
„Ich habe einige Bestätigungen von einigen Quellen erhalten, dass es legitim ist. Ich lösche meine Warnung für den Moment. Aber seid weiterhin wachsam und seid immer langsam und vorsichtig, wenn ihr irreversible Krypto-Transaktionen sendet.”
Justin Sun, Gründer von Tron, schrieb auf Twitter, dass er offizielle Bestätigungen für die Echtheit der Spendenadressen bekommen habe. Zudem verkündete er, selbst 200.000 Tether gespendet zu haben. Das Blockchain-Analyseunternehmen Elliptic sagt von sich, es habe die Kryptospenden seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine verfolgt. Dabei seien in den letzten Tagen Kryptowährungen im Wert von 5,1 Millionen Dollar über fast 3.000 Spenden eingegangen.
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