ISS-Abschied rückt näher: Russland zeigt erstmals Modell für eigene Weltraumstation ROSS

Russland wird aus dem ISS-Projekt aussteigen. (Bild: Artsiom P/Shutterstock)
Erst vor wenigen Wochen gab Roskosmos endgültig bekannt, ab 2025 nicht mehr Teil des ISS-Projekts zu sein. Jetzt hat die russische Raumfahrtbehörde ein Modell sowie erste Details zur künftigen Station veröffentlicht, die von den staatlich kontrollierten Medien den Namen ROSS erhalten hat.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters solle die Orbitalstation in zwei Phasen gestartet werden, zunächst mit vier Modulen, die optional auf sechs erweitert werden können.

So soll die russische Raumstation ROSS aussehen. (Screenshot: Engadget/t3n)
Die Konstruktion werde vier Personen in rotierenden Touren beherbergen und eine bessere Überwachung der Erde bieten, als Russland sie heute von der ISS aus hat. Genauere Angaben machte die russische Raumfahrtbehörde bisher nicht. Konkrete Termine für den Start der Orbitalstation stehen ebenfalls noch aus.
Die staatlichen Medien gehen allerdings davon aus, dass die erste Phase zwischen 2025 und 2030 starten werde. Die zweite Phase sei zwischen 2030 und 2035 angesetzt. Zwischen dem für 2024 angekündigten Ausstieg Russlands aus der ISS und einem funktionsfähigen Ersatz könnte also ein langer Zeitraum liegen.
Roskosmos hatte im Juli seinen Ausstieg aus der ISS angekündigt und damit auf die Sanktionen des Westens nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar reagiert. Sollte der Schritt vollzogen werden, wäre dies das Ende der zwei Jahrzehnte andauernden gemeinsamen Präsenz der USA und Russlands auf der Station. Dennoch wird Russland seinen ISS-Verpflichtungen bis zum Jahr 2024 nachkommen.
Es ist durchaus in Russlands Interesse, seine eigene Station so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen. Das Fehlen einer Station schränkt Russlands Möglichkeiten ein, Erdbeobachtungen sowie die Forschung in niedriger Schwerkraft durchzuführen. Die letzte selbst betriebene Station hatte Russland im Jahr 2001 abgestellt.
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