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IT-Fachkräftemangel: Tech-Profis aus Russland und Belarus heißbegehrt

Der IT-Fachkräftemangel kostet Unternehmen bares Geld. Ausländische Fachkräfte könnten die Lücke füllen. Auch Tech-Profis aus Russland und Belarus sind begehrt.

2 Min. Lesezeit
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Fachkräftemangel: Vor allem IT-Profis werden händeringend gesucht. (Foto: Gorodenkoff/Shutterstock)

Der Fachkräftemangel schlägt in voller Härte ein: Von Kellnern über Pflegekräfte bis IT-Experten – der Markt scheint wie leergefegt. Immer wieder wird deshalb diskutiert, inwieweit Deutschland sich auch ausländischen Fachkräften öffnen sollte. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat beispielsweise eine Flüchtlingsstrom ausgelöst, der eine ganze Menge an Fachpersonal nach Deutschland lenkt. Aber auch auf der anderen Seite der Kriegsparteien haben sich viele Bürgerinnen und Bürger von Russland und vom Partnerland Belarus abgewandt. Auch unter diesen Geflüchteten befinden sich potenzielle Fachkräfte.

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IT-Fachkräftemangel: Russen und Belarussen begehrt

Der Branchenverband der Digitalszene Bitkom hat in der Unternehmenswelt nachgefragt, wie sie IT-Expertinnen und -Experten aus Russland und Belarus gegenübersteht. Das Ergebnis ist aufschlussreich: Insgesamt 84 Prozent würden russische und belarussische IT-Fachkräfte einstellen – jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. So heißt es, sie seien grundsätzlich dazu bereit, wenn die IT-Profis die gesuchte Qualifikation mitbringen und vorab eine behördliche Sicherheitsüberprüfung bestehen. Weniger relevant sei hingegen, dass die IT-Fachkräfte die deutsche Sprache beherrschen.

Konkret heißt das: 41 Prozent der Unternehmen stellen die IT-Fachkräfte auch dann ein, wenn sie kein Deutsch sprechen. Bei 42 Prozent hängt die Anforderung an die Sprachkenntnisse vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Lediglich 17 Prozent würden IT-Fachkräfte aus Russland oder Belarus nur einstellen, wenn sie Deutsch beherrschen.

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Die Angaben zu den Sprachkenntnissen verwundern nicht, da in der Tech-Branche in international aufgestellten Teams in der Regel Englisch gesprochen wird. In drei von zehn deutschen Startups ist die Geschäftssprache sogar Englisch, fand der Bitkom kürzlich in einer anderen Befragung heraus.

Der IT-Fachkräftemangel lähmt alle Branchen

IT-Fachkräftemangel: Russische und belarussische IT-Profis begehrt. (Foto: Shutterstock-Gorodenkoff)

Im Durchschnitt haben die befragten Unternehmen 87 freie IT-Stellen ausgeschrieben. Der Bitkom geht davon aus, dass der gesamtwirtschaftliche Bedarf an IT-Fachkräften mittlerweile wieder über 100.000 liegt. Bereits Anfang 2022 war die Zahl freier Stellen für IT-Fachkräfte bereits auf 96.000 gestiegen. „Der IT-Fachkräftemangel betrifft nicht nur die Digitalwirtschaft – er betrifft alle Branchen und zudem Staat und Verwaltung, Schulen und Wissenschaft“, so Bitkom-Präsident Achim Berg. „Es wäre für alle Seiten ein Gewinn, wenn wir das exzellente IT-Know-how aus Russland und Belarus abziehen.“

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Die IT-Fachkräfte aus Russland und Belarus sind in faktisch allen Kompetenzbereichen begehrt: So würden die befragten Unternehmen sie insbesondere in der Softwareentwicklung (81 Prozent) brauchen oder als Softwarearchitektinnen und -architekten (66 Prozent) einstellen. Auch Cloud-Engineers (48 Prozent), Data-Scientists (46 Prozent), UX-Designerinnen und -Designer (43 Prozent) sind gesucht, ebenso IT-Anwendungsbetreuerinnen und -betreuer (42 Prozent) sowie KI-Profis (35 Prozent). Viele dieser Berufe sind so drängend zu besetzen, dass teils horrende Gehälter gezahlt werden.

Lediglich 16 Prozent der befragten Unternehmen würden keine IT-Fachkräfte aus Russland und Belarus einstellen. Ausschlaggebend sind hier vor allem Sicherheitsbedenken, die von jedem zweiten Unternehmen genannt werden. Ein kaum wahrnehmbarer, aber nicht unwichtiger Teil des Kriegs gegen die Ukraine spielt sich im Cyberspace ab. Microsoft hat in den vergangenen vier Monaten beispielsweise vermehrt russische Hackerangriffe festgestellt. Das Infiltrieren deutscher Behörden und Unternehmen ist eine ernstzunehmende Gefahr.

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Dein t3n-Team

Thomas Wagener

Wir haben auch schon einige Russen und Ukrainer gewonnen. Super qualifiziert und lernfähig, wir sind froh, dass wir sie haben.

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