Sam Altman investiert erneut in den Traum vom ewigen Leben

Sam Altman, CEO von OpenAI, verstärkt sein Engagement in das Biotech-Startup Retro Biosciences, das sich zum Ziel gesetzt hat, die menschliche Lebenserwartung um zehn Jahre zu verlängern. Bereits 2021 soll Altman 180 Millionen US-Dollar in das Unternehmen investiert haben. Beim öffentlichen Start im April 2022 gab das Startup bekannt, dass die gesamte Summe der ersten Finanzierungsrunde im Vorjahr von Altman stammte. Wie Techcrunch berichtet, hat der KI-Pionier jetzt erneut investiert, wodurch Retro Biosciences eine Series-A-Finanzierungsrunde mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde US-Dollar abschließen konnte.
Künstliche Intelligenz trifft auf Biotechnologie
Retro Biosciences wurde 2020 von Joe Betts-LaCroix gegründet, einem renommierten US-amerikanischen Wissenschaftler und Unternehmer, der sich darauf spezialisiert hat, die Prioritäten der medizinischen Forschung neu zu definieren. Das Unternehmen verfolgt die Vision, die gesunde Lebensspanne des Menschen um ein Jahrzehnt zu verlängern. Dabei konzentriert sich das Team auf die zellulären Mechanismen des Alterns, um medizinische Therapien zu entwickeln, die altersbedingte Krankheiten verhindern und sogar rückgängig machen können. Einem Bericht der Financial Times zufolge will Betts-LaCroix bereits in den 2020er-Jahren ein Medikament entwickeln, das den Alterungsprozess verlangsamt.
Zuletzt wurde außerdem bekannt, dass Retro Biosciences mit OpenAI zusammenarbeitet, um ein KI-Modell für die Entwicklung neuer Proteine zu erstellen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, normale Zellen in Stammzellen umwandeln zu können. Bei diesem Projekt handelt es sich um das erste von OpenAI entwickelte Modell, das auf biologische Daten spezialisiert ist. Die Partnerschaft zwischen Retro Biosciences und OpenAI begann vor etwa einem Jahr und zielt darauf ab, vielversprechende Ansätze für die Behandlung von Krankheiten wie Alzheimer zu entwickeln und erste klinische Studien zu starten.
Tech-Milliardäre träumen vom ewigen Leben
Die Idee, das menschliche Leben zu verlängern, fasziniert die Menschheit seit jeher. Im Silicon Valley bleibt es jedoch nicht beim Träumen: Hier investieren Tech-Milliardäre hohe Summen in wissenschaftliche Projekte zur Langlebigkeitsforschung. Peter Thiel, einer der prominentesten Investoren, hat mehrere Millionen Dollar in mehr als ein Dutzend Firmen gesteckt, die an lebensverlängernden Methoden arbeiten. Neben Retro Biosciences gehören Altos Labs, das 2022 von Jeff Bezos mit drei Milliarden Dollar gegründet wurde, und Unity Biotechnology, das sowohl von Bezos als auch von Thiel unterstützt wird, zu den Pionieren auf diesem Gebiet.
Die Vision dieser Projekte geht über die bloße Verlängerung der Lebensspanne hinaus. Es geht auch darum, die Lebensqualität im Alter zu verbessern und altersbedingte Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson effektiver zu behandeln. Laut Retro Biosciences fließen in den USA rund 90 Prozent der Gesundheitsausgaben in die Behandlung altersbedingter Krankheiten. Präventive Ansätze, wie sie die genannten Biotech-Startups verfolgen, könnten nicht nur die Gesundheitskosten senken, sondern auch das Altern selbst grundlegend verändern.