Sam Altman ist All-in bei Bioscience-Startup: 180 Millionen für 10 Jahre längeres Leben

Der Traum vom ewigen Leben ist wahrscheinlich so alt wie der Mensch selbst. Statt auf Mythen setzt das Silicon Valley bei der potenziellen Verlängerung des menschlichen Lebens auf Technologie.
Silicon Valley ist heiß auf längeres Leben
Schon 2018 schrieb der Spiegel, dass die Silicon-Valley-Elite von der Hoffnung getrieben werde, „den Tod zu besiegen oder zumindest eine Weile in Schach zu halten“. Tech-Investor Peter Thiel soll viele Millionen US-Dollar in über ein Dutzend Firmen gesteckt haben, die an Methoden zur Lebensverlängerung arbeiten.
Auch OpenAI-Gründer Sam Altman, aktuell mit dem Hype um den KI-Chatbot ChatGPT beschäftigt, ist offenbar davon überzeugt, dass sich das menschliche Leben verlängern lässt. Überzeugt hatten ihn Gespräche mit Thiel und eine aufsehenerregende Studie aus dem Jahr 2020.
Verjüngung über Plasmaaustausch mit Kochsalzlösung
Darin beschrieben die Forscher:innen der University of California in Berkeley, wie sich bei Mäusen durch einen Plasmaaustausch eine Verjüngung erreichen ließ. Das Besondere daran war, dass dabei nicht Blut von jungen Mäusen, sondern eine albuminhaltige Kochsalzlösung verwendet wurde.
Unter diesem Eindruck, so legt es ein Bericht des MIT Technology Review jetzt nahe, dürfte Altman im Jahr 2021 einen großen Batzen Geld in das Startup Retro Biosciences gesteckt haben.
Altman steckt 180 Millionen in Retro Biosciences
Bei seinem öffentlichen Launch im April 2022 erklärte Retro, dass es gleich in seiner ersten Finanzierungsrunde im Jahr zuvor 180 Millionen Dollar eingesammelt hat. Wie sich jetzt herausstellt, stammte die komplette Summe von Altman.
Das Startup, das verspricht, das menschliche Leben um rund zehn Jahre verlängern zu können, hatte den Großinvestor zuvor geheimgehalten, um keine „Ablenkung“ zu provozieren. Mit der öffentlichen Aufmerksamkeit für Altman rund um den ChatGPT-Erfolg scheint sich ein Sinneswandel vollzogen zu haben.
Altman selbst, der den Retro-Chef Joe Betts-LaCroix noch von seiner Zeit als President des Tech-Inkubators Y-Combinator kennt, stellt sein Vermögen aber nicht nur der Forschung an der Lebensverlängerung zur Verfügung.
Fusionsenergie: 375 Millionen von Altman
Ebenfalls 2021 hatte Altman sogar 375 Millionen Dollar in das Startup Helion Energy gesteckt, das an der Erzeugung von Energie durch Kernfusion arbeitet.
Auch an diesem Startup ist übrigens Peter Thiel beteiligt. Und auch das Thema CO2-freie Energieerzeugung beschäftigt die Silicon-Valley-Granden. Neben Thiel und Altman sind auch Amazon-Gründer Jeff Bezos (General Fusion) und Bill Gates (Commonwealth Fusion Systems) an entsprechenden Startups beteiligt.
Elon Musk kritisiert Kernfusion und ewiges Leben
Während Altman 2021 nach eigenen Angaben für die beiden Großinvestitionen sein gesamtes ihm zur Verfügung stehendes Vermögen zusammengekratzt hat, steht Elon Musk der Kernfusion kritisch gegenüber.
Der Tesla- und SpaceX-Chef sieht Wind- und Sonnenenergie – plus Batterien als Speicher – als beste Lösung für die Energiegewinnung der Zukunft. Und auch zum ewigen Leben hat Musk eine andere Meinung als Thiel oder Altman: Ewiges Leben wäre schlecht für die Gesellschaft.