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Von KI und Search-Engine-Wars bis Nachhaltigkeit: 10 Tech-Trends für 2023

Das neue Jahr ist traditionell die Zeit, die Glaskugel zu bemühen und die eine oder andere Vorhersage zu wagen. t3n-Gründer und ehemaliger CEO Andreas Lenz ist da keine Ausnahme. Lest hier, was seiner Meinung nach 2023 wichtig wird.

6 Min.
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Was erwartet uns im Jahr 2023? (BIld: Shutterstock/giggsy25)

Diese Thesen wollen einen breiteren Blick auf die Zukunft ermöglichen und die eigene Vorstellungskraft weiterentwickeln. Eine konkrete Hilfe also, um etwa Business-Zielen näher zu kommen.

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Ich persönlich bilde mich auf die Art in den Bereichen Investments, Business-Development, Produktentwicklung und in meiner Rolle als Future-Consultant weiter. Mit dem Herausarbeiten der digitalen Trends komme ich nicht nur der Zukunft näher, ebenso soll es mir jeweils ein Jahr später als Dokument zur Erfolgskontrolle dienen.

Tech-Trends für 2023

Mir ist dabei klar, dass ich mich in einer gewissen „Digital Bubble“ befinde, also seht mir nach, dass ich mich lediglich zu Prognosen im Tech-Sektor hinreißen lasse. Los geht’s:

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1. Nachhaltigkeit vs. Growth

Grundlage von inzwischen vielen Zukunftsthemen ist das Thema Nachhaltigkeit. Nicht nachhaltig gedachte Maßnahmen, wie übervolle Warenlager, werden einige Brands und E-Commerce-Player 2023 teuer zu stehen kommen. „Growth um jeden Preis“ beziehungsweise rein wachstumsgetriebene Modelle werden es schwer haben.

Im Venture-Capital-Bereich wird es ebenso unbequem bleiben wie im Jahr 2022, und möglicherweise wird es noch schwerer werden, Kapital einzuwerben. Ebenso könnte der schon 2022 extrem stark gebeutelte Sektor „Growth-Aktien“ neue Tiefpunkte erreichen. Die Rückbesinnung auf value- und renditestarke Titel wird anhalten und der Run auf nachhaltige Themen, Titel und Sektoren wie Clean Energy wird sich weiter verstärken.

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2. Solopreneure und Creator-Economy

Auch 2023 wird die Zahl an Freelancer:innen und Solopreneur:innen steigen. Digitale Geschäftsmodelle, Plattformen, Tools und Infrastrukturen erlauben es immer mehr Menschen, das zu tun, was sie sich wünschen. Solopreneur:innen wollen vor allem das tun, was sie gerne tun, mit Menschen, die sie gerne haben, und möglichst wenig von dem, was sie nicht mögen.

Klingt so gesund, schön und einfach, oder? Das neue und immer lauter werdende Mantra lautet „Anti-Maximierungsansatz“. In den nächsten Jahren werden wir immer mehr Single-Selbständige und Creatoren sehen, da sie mehr Flexibilität, ein steigendes Einkommenspotenzial, 100 Prozent Eigentumsrecht und die Möglichkeit haben, stärker für ihre Freunde, Partner und Kinder da zu sein und ihre Hobbys und Träume zu leben.

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Die Fähigkeiten und der Output von Solopreneur:innen in der Creator-Economy werden durch den Einsatz von KI wie Dall-E, Stable-Diffusion, ChatGPT und Co wachsen.

3. Generative KI & Search-Engine-Wars

Mit dem Release von ChatGPT beziehungsweise ChatGPT-Playgrounds wurde Ende 2022 die KI-Büchse der Pandora geöffnet. Generative künstliche Intelligenz wurde von jetzt auf gleich der breiten Masse zugänglich gemacht. Innerhalb von fünf Tagen nutzten bereits über eine Million Nutzer:innen ChatGPT. Einen schnelleren Nutzungsgrad eines Services hatte es zuvor nie gegeben. Der Einsatz einer so hoch qualifizierten und schnell lernenden KI wird Implikationen auf fast alle Geschäftsbereiche und Situationen haben.

Nach schwierigen Jahren für Tech- und Growth-Titel an der Börse wird sich nach dem noch laufenden Bärenmarkt und nach einer hoffentlich nicht zu harten Rezessions-Landung eine neue KI-getriebene Tech-Aktien-Ralley anschließen.

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Firmen wie Microsoft, die als Finanzierer von OpenAI exklusiven Zugriff auf diese Services haben, können und werden vermutlich dabei schneller und stärker profitieren. Google, die seit Jahren mit ihrer Suche und in Produkten wie Kalender, Mail oder Android wenig Disruptives und schlechte Nutzererlebnisse bieten, stecken fest im Innovators-Dilemma und werden immer einfacher zu disruptieren sein.

Menschen im Jahr 2023 auf Basis von Fragen persönliche Ergebnisse und Antworten in Form von Linklisten mit Werbung daneben zu liefern, wird nicht mehr genügen. Google hat ein immer größer werdendes Problem. Apple wird Siri immer stärker mit KI füttern und als Antwortmaschine eine bessere UI und UX bieten als die Google-Suche. Microsoft wird ChatGPT in Bing integrieren und Marktanteile gewinnen. Let the Search-Engine-Wars begin!

4. Longevity

Nachdem einige Tech-Enterpreneur:innen im Silicon Valley mithilfe von Daten, Digitalisierung und Automatisierung in den letzten beiden Dekaden die Formel für Wachstum und Reichtum geknackt haben, wollen sie ihr Wissen und ihre Ressourcen jetzt nutzen, um den Code für ein gesünderes und längeres Leben zu entschlüsseln. In die Bereiche Data- and Tech-Driven Healthcare, Genetics, Prevention und Personalized Supplements fließen Milliarden.

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5. Super-Apps & Elon Musk

Eine westliche Wechat-ähnliche Super-App wird 2023 erscheinen oder sich anschicken, den Markt zu erobern. Elon Musk wird weiter unberechenbar bleiben und möglicherweise seinen X-App-Super-App-Traum inklusive Doge- und Bitcoinzahlung mithilfe von Twitter als Basis umsetzen.

6. War for Talents, Purpose & SaaS-Tools

Die deutsche Bevölkerung und die der westlichen Welt schrumpfen, auch China hat den Peak an Einwohnern erreicht. Pro Jahr gehen in Deutschland ungefähr eine Million Menschen in Rente und mit wenig Zuwanderung kommt nur knapp die Hälfte an neuen Arbeitnehmer:innen dazu. Diese demografische Entwicklung erhöht den Druck und somit den Trend zu weiteren Prozess- und Effizienzverbesserungen sowie den Einsatz von noch mehr IT, Software, Automatisierung und KI.

Am enger werdenden Markt für junge digitale Talente werden es lediglich authentische Arbeitgeber und Marken mit klaren Werten und Leitlinien schaffen, junge Menschen anzuziehen. Firmen ohne Mission und Vision, die lediglich auf Gewinn abzielen und nie etwas von Simon Sineks „Golden Circle“ gehört haben, dürften zunehmend Probleme bekommen. Sie müssen Schwächen im Bereich Brand-Identity mit höheren Gehältern kompensieren.

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7. Smart Everything & IoT

Die Auswahl an smarten IoT-Devices wächst unaufhaltsam. Parallel dazu verbessern sich Sprachsteuerung, die Integrationen in Betriebssysteme, Apps und damit in den Alltag der Menschen. Die Frage „Alexa, wo ist meine Brille?“ wird 2023 endlich möglich.

8. Low Code & No Code

Wieder mithilfe von KI und sogenannten Low-Code- und No-Code-Apps, aber auch direkt durch Tools wie ChatGPT, wird es immer mehr Menschen möglich sein, eigene Anwendungen und Apps zu programmieren oder von Low-Code- und No-Code-Apps zusammenfügen zu lassen. Das Programmieren und Schreiben von Anwendungen wird damit für jeden zugänglich und demokratisiert.

9. Web3, Krypto & Tokenisierung

Auch in diesem Jahr werden auf sinnlosen Geldbergen entstandene schlecht aufgestellte Blockchainprojekte ohne Sinn und Traktion scheitern und dazugehörige Token ins Bodenlose abstürzen. Etablierte Projekte mit hohem Nutzungsgrad, gutem Product-Market-Fit und validen Modellen werden sich dennoch durchsetzen und weiter wachsen.

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Große Bluechip-NFT und -Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether werden weiter als alternative Investmentklasse wachsen und großen Zulauf erleben. 2023 wird das Jahr sein, in dem erste erfolgreiche dezentrale Companys einen größeren Bekanntheitsgrad erlangen. Der unaufhaltsam rollende Trend zu mehr Dezentralisierung, Blockchain, DAO, NFT und Tokensierung wird weiter rollen. Ähnlich wie Software und Digitalisierung die Welt frisst und gefressen hat, wird die Tokensierung Stück für Stück alles fressen.

Ich freue mich auf mehr Web3-Media-Plattfromen und DAO und mehr dezentrale Innovation im Bereich Social Media. Dazu mehr Token-Gated-Communitys und Token-Gated-Content, auf mehr Music-NFT, auf mehr Utility-NFT und Utility-Token und darauf, dass Krypto-Hater:innen gar nicht bemerken werden, dass sie bereits NFT- und/oder Token-basierten Zugang haben und nutzen. HODL!

10. Metaverse, Metawork, Avatare, AR und VR

Armes Facebook, armer Mark Zuckerberg … Der Switch von Facebook zu Meta beziehungsweise Zuckerbergs Metaverse „All in“-Strategie erscheint auf den ersten und zweiten Blick hastig und verrückt. Lange habe ich mit der radikalen Metaverse-Strategie gefremdelt, aber je länger ich darüber nachdenke, desto richtiger und plausibler erscheint mir dieser konzentrierte, riskante und disruptive Schritt. Besser man stellt sich selbst infrage beziehungsweise disruptiert sich selbst, als wie Google auf das Innovators-Dilemma zu warten und disruptiert zu werden.

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Sicher scheint mir, dass wir sehr bald gut tragbare AR- und VR-Brillen auf den Nasen haben werden, dass nach unseren Ohren unsere Augen augmentiert werden, dass wir mehr Zeit in Chats, Videocalls und digitalen Räumen verbringen werden.

Parallel dazu wird die Bedeutung unserer digitalen Profile und Persönlichkeiten von Tag zu Tag wichtiger. Die Bedeutung der eigenen digitalen Persönlichkeiten, Social-Media-Profile und Avatare und die Zeit, die wir und andere mit der Pflege und Nutzung der digitalen Ichs verbringen, wächst und wächst.

Nicht nur das Bewegen in virtuellen 3D-Welten, sondern auch den stark wachsenden Nutzungsgrad digitaler Kommunikation, Persönlichkeiten, Plattformen, Tools und Welten sollte man gesamtheitlich als Metaverse begreifen. Wo fängt es an, wo hört es auf, dieses Metaversum?!

Dieser Artikel ist zuerst auf Linkedin erschienen.

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