Schneller schreiben: So kommt ihr schneller zum fertigen Text
Wörter zu Papier zu bringen, ist eine an sich simple Sache. Trotzdem kann es manchmal schwierig sein, einen qualitativ hochwertigen Text in angemessener Zeit fertigzubekommen. Die Gründe sind vielfältig und reichen von einer ausufernden Recherche über allerlei Ablenkungen bis zum Fehlen eines vernünftigen Workflows. Im Folgenden geben wir euch daher sieben Ratschläge mit auf den Weg, damit ihr eure Texte schneller, aber mit gleichbleibender Qualität produziert.
7 Tipps zum schnelleren Schreiben
1. Feste Zeiten
Wer beispielsweise für einen Blog regelmäßig Texte verfassen muss, sollte sich dafür auch feste Zeiten einplanen. Natürlich könnt ihr auch darauf warten, dass euch die Muse küsst, leider aber gibt es keine Garantie dafür, dass sie das auch in der notwendigen Regelmäßigkeit tut. Sinnvoller ist es daher, genau festzulegen, von wann bis wann ihr recherchiert und schreibt. Selbst wenn es so gar nicht zu eurem Wesen passt – mit der Zeit entsteht so eine gewisse Routine.
Ernest Hemingway begann jeden Tag um sieben Uhr morgens mit dem Schreiben und hörte erst auf, wenn er mindestens 500 Wörter zu Papier gebracht hatte. Auch Horror-Autor Stephen King schreibt zu festen Zeiten und bringt es so täglich auf zehn volle Seiten. Aber wir müssen uns nicht auf Roman-Autoren beschränken. Belle Beth Cooper schreibt für den Firmenblog von Buffer und sie schreibt täglich von 8 bis 12 Uhr. Die festen Zeiten helfen ihr dabei, sich auf das Schreiben zu konzentrieren.
2. Recherche limitieren
Wir alle kennen das: Wenn wir es mit einem interessanten Thema zu tun haben, können wir gar nicht aufhören, uns damit zu befassen. Letztlich solltet ihr das eigene Ziel aber nie aus den Augen verlieren. Eure Recherche dient einem Zweck. Am Ende eurer Bemühungen wollt ihr etwas über das Thema schreiben. Je genauer ihr euer Ziel vorher definiert, desto weniger Zeit verschwendet ihr auf unnötig zeitraubende Recherchen.
Ihr wollt einen Text über ein Thema für den Blog einer Firma verfassen? Dann solltet ihr zunächst überlegen, wie umfangreich der Text werden soll. Richtet sich der Text an Profis oder interessierte Laien? Ist Letzteres der Fall, dann dürfte euch auch ein grober Überblick über das Thema ausreichen, um euren Lesern einen Mehrwert zu bieten.
3. Strukturiere deine Texte vorab
Ihr wisst, worüber ihr schreiben wollt. Jetzt solltet ihr euch euch überlegen, wie ihr euren Text strukturiert. Natürlich könntet ihr auch einfach drauf los schreiben, dann aber werdet ihr notgedrungen irgendwann anfangen, Textstellen hin und her zu schieben und es kann sogar nötig werden, einzelne Abschnitte komplett zu überarbeiten. Das alles kostet Zeit, weswegen ihr euch die Struktur eures Textes immer vorher überlegen solltet.
4. Keine Ablenkungen
Um schnell einen Text zu schreiben, bedarf es einer gewissen Portion Konzentration. Ständige Benachrichtigungen über eingehende E-Mails oder Facebook-Nachrichten sind dabei das Letzte, das ihr brauchen könnt. Es empfiehlt sich deshalb, die Benachrichtigungen am Desktop und auf dem Smartphone für die Zeit des Schreibens zu deaktivieren.
Manchmal sind sogar Menüleisten schon zu viel Ablenkung, und letztlich benötigt ihr den Funktionsumfang von Word nicht zum Schreiben. Wer einfach nur seinen Text ohne Ablenkung auf dem Bildschirm sehen will, kann dazu eines der unzähligen Distraction-Free-Writings-Tools nutzen. Eine Übersicht über fünf solcher Programme findet ihr in unserem Artikel „Wider dem Funktions-Overkill: 5 simple Programme zum ablenkungsfreien Schreiben“.
5. Schreibe in Blöcken
Pausen sind wichtig. Trotzdem solltet ihr die Arbeit nicht ständig unterbrechen, um eure Mails zu checken oder einen Kaffee zu trinken. Auch hier kann es nützlich sein, die Arbeitsphasen und Pausen vorher festzulegen, um so mehr Struktur in den eigenen Schreibprozess zu bekommen.
Einige Autoren schwören beispielsweise auf die Pomodoro-Technik. Dabei wird die Arbeit in 25-minütige Blöcke unterteilt. Nach jedem Block könnt ihr euch fünf Minuten Pause gönnen. In diesem Artikel haben wir euch einen Online-Timer für diese Methode vorgestellt, aber natürlich tut es im Zweifelsfall auch euer Smartphone oder eine Stoppuhr. Einen echten Küchenwecker, wie ihn Francesco Cirillo, der Erfinder der Zeitmanagementmethode, verwendet hat, würden wir euch aufgrund der Lautstärke nicht empfehlen.
6. Erst schreiben, dann korrigieren
Natürlich wollt ihr, dass euer Text nicht nur inhaltlich überzeugt, sondern auch sprachlich einem hohen Standard entspricht. Trotzdem ist es nicht ratsam, an jedem Satz herumzudoktern, bis er perfekt ist. Damit verschenkt ihr nur Zeit und vergesst schlimmstenfalls sogar, worauf ihr eigentlich hinaus wolltet.
Daher solltet ihr euren Text erst runterschreiben und anschließend Verbesserungen vornehmen. Betrachtet den Text als einen ersten Entwurf. Ihr habt in einem späteren Durchgang noch genug Zeit, ihn aufzupolieren.
7. Der Ton macht die Musik
Um sich ganz und gar auf den Schreibvorgang zu konzentrieren, kann auch die richtige Geräuschkulisse helfen. Während manche Autoren gerne zum Geräusch herannahender Wellen arbeiten, bevorzugen andere leichte Jazz-Musik. Ihr müsst also selbst rausfinden, was für euch das Beste ist. Entsprechende Web-Dienste, die euch dabei helfen könnten, findet ihr in unserem Artikel „Musik am Arbeitsplatz: 5 fetzige Tools für mehr Produktivität“.
Und welche Tipps haben euch geholfen, schneller gute Texte zu schreiben? Teilt sie mit uns in den Kommentaren!
Wann das Schreiben bei mir *funzt*? Ganz einfach, wenn mir das Thema am Herzen liegt, das Thema mich berührt, auf- oder anregt. Nicht das Schreiben an sich ist mühsam für mich, sondern über etwas, …. das für meine kleine Welt einfach nur irrelevant.
Getreu dem Motto: Schreibe Deine Leidenschaft. ;)
Ich gebe euch einen Tipp: Habt niemals Musik am laufen, auch wenn diese noch so ruhig ist! Musik ist ein wahrer Produktivitätskiller. Außerdem sollte man sich möglichst in Todo-Tools Stichpunkte zu Links und wirklich wichtigen Informationen machen. Auch Mindmaps haben mir bei der Recherche schon geholfen.
Das widerspräche zwar dem Tipp 7 oben, gilt für mich aber genauso!
Das mit den Todo-Tools oder Mindmaps sehe ich für mich allerdings als Umweg. Warum die Stichpunkte und Links nicht gleich da einfügen, wo ich sie später brauche? Also gleich rein in den Blogpost oder die Datei, die ein wissenschaftlicher Artikel werden soll? Sollte ich einige der Ideen hinterher nicht verwenden, lösche ich sie dort einfach wieder raus.
Ich blogge über Webmarketing. Wenn ich in diesem Bereich einen guten Artikel schreiben will, muss in meiner Recherche Struktur herrschen. Und die bekomme ich meiner Erfahrung nach nur durch ein Organigramm oder eine Mindmap. In meinem ersten Blog habe ich damals alles direkt in den Artikel gepackt und war danach mit dem Ergebnis so unzufrieden, dass ich nochmal ganz von vorne begonnen habe.
…und Markdown nutzen mit einem Tool das die oberen Punkte auch wirklich berücksichtigt. Gerade wenn es mal ein paar Seiten mehr werden sind Office-Suits und deren Online-Kopien nicht wirklich hilfreich.
Ich habe meine Erfahrungen zum Schreiben (vor allem wissenschaftliche Texte größeren Umfangs) hier als Tipps zusammengestellt: http://spacesofknowledge.com/2014/04/15/schreiben/
Darunter fallen Aspekte wie: Einen Titel entwickeln, eine kommentierte Gliederung verfassen, eine Einleitung schreiben (ja, schon am Anfang, nicht am Schluss), einen Zeitplan aufstellen (z.B. um die Schreibblöcke auch realisieren zu können), eine Schreibgruppe gründen etc.
Mein Tipp: Das Schreiben ist das, was am wenigsten Zeit braucht. Meist „doktort“ man danach noch ewig am Text rum. Deshalb: Gute Vorbereitung und Planung und eine Definition von Wirkung (Ziel) und Leser (Zielgruppe) sind sehr hilfreich, bevor man mit dem Schreiben anfängt. Vor allem wenn man will, dass der Text gelesen wird und die gewünschten Reaktionen hervorruft.
Ich selbst gehe 9 Schritte, um passende Texte zu schreiben. Das klingt nach viel, geht aber mit der Zeit sehr automatisch, sodass man immer schneller wird.