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Fundstück

Wie Schüler in Wuhan ihre Hausaufgaben-App aus den App-Stores kicken wollten

Weil von Coronavirus-Quarantäne betroffene chinesische Schüler keine Lust auf Hausaufgaben hatten, versuchten sie, eine entsprechende App aus den App-Stores zu kicken. Letztlich ohne Erfolg.

2 Min.
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Alibaba-App Dingtalk. (Bild: Dingtalk)

Millionen Menschen, auch Kinder, sind in China und dort vor allem in der vom Coronavirus besonders betroffenen Provinz Hubei quasi in den eigenen vier Wänden gefangen. Die Elf-Millionen-Einwohnerstadt Wuhan etwa war am 23. Januar weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt worden. Weil die Schulen geschlossen sind, versuchen Lehrer und Eltern die Schüler online mit Hausaufgaben und Lernstoff zu versorgen. Die Schüler wehren sich.

Dingtalk: 50 Millionen Schüler nutzen die App

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Neben der Chat-App Wechat hat unter anderem die von Alibaba eigentlich für den Unternehmenseinsatz konzipierte App Dingtalk diese Aufgabe übernommen, Lehrer und Schüler miteinander zu verbinden. Ende Januar hat Dingtalk dazu eigens neue Funktionen für Videoübertragungen von Schulstunden und zur Hausaufgabenbewertung spendiert bekommen. Über 50 Millionen Schüler und 600.000 Lehrer sollen zuletzt allein das in die App integrierte Livestreaming-Feature genutzt haben.

Begeistert waren die chinesischen Schüler davon aber offenbar nicht, wie die negativen Reaktionen in sozialen Medien zeigten. Schnell verbreitete sich zudem das Gerücht, dass Apps mit einer schlechten Bewertung aus den App-Stores fliegen würden. Daraufhin fluteten Tausende Ein-Stern-Bewertungen die Plattformen, auf denen die App angeboten wurde. Dingtalk hatte schon zuvor nicht die besten Bewertungen, weil Arbeitgeber es zur Überwachung der Mitarbeiter einsetzen sollen, wie technode.com berichtet.

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Tausende Ein-Stern-Bewertungen für Dingtalk

Laut den Analysten von App Annie sollen allein am 11. Februar 15.000 Ein-Stern-Bewertungen für Dingtalk abgegeben worden sein – demgegenüber standen knapp über 2.000 Fünf-Sterne-Reviews. Zwischendurch sank die Gesamtbewertung auf 1,4 Sterne. Dingtalk reagierte mit einem Video, indem die Macher – mit einem Augenzwinkern – um Entschuldigung dafür baten, dass die Schüler so „arbeitsreiche Ferien“ haben. Das Video ging viral, verbucht bis heute fast 17 Millionen Aufrufe.

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Zudem begannen ab 17.Februar, sehr viele Fünf-Sterne-Bewertungen einzutrudeln. Ende Februar hatte es Dingtalk geschafft, seine Bewertung auf rund 2,6 Sterne zu steigern. Zur Ehrenrettung der Schüler sei aber gesagt, dass es neben dem schlichten Unwillen zu lernen auch einige „echte“ Probleme bei der App-Nutzung angegeben wurden. So soll die Videoübertragung ruckelig gewesen sein und manche Schüler keinen Zugang zum Internet gehabt haben. So oder so dürfte den Chinesen die Dingtalk-App weiter erhalten bleiben, denn ihre Nutzung wird von vielen Behörden, Unternehmen und Bildungseinrichtungen vorausgesetzt, wie es bei technode.com heißt.

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