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Schufa im Visier von US-Finanzinvestor – und mit ihr Daten von 68 Millionen Deutschen

Die Schufa verwaltet Daten über die Kreditwürdigkeit von fast 68 Millionen Bundesbürgern. Jetzt könnte die Auskunftei verkauft werden – ausgerechnet an Finanzinvestoren, auch aus den USA.

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Schufa-Zentrale in Wiesbaden. (Foto: nitpicker/Shutterstock)

Wer in Deutschland eine Wohnung mieten, einen Kredit aufnehmen oder einen Handyvertrag abschließen will, kommt kaum um eine – möglichst positive – Schufa-Auskunft herum. Die 1927 gegründete Kreditauskunft verwaltet die Daten von fast 68 Millionen Deutschen und rund drei Millionen Unternehmen. Entsprechende Auskünfte sollen dafür sorgen, dass der Handel möglichst wenige Zahlungsausfälle verbucht. Jetzt könnte ein Teil- oder sogar ein Komplettverkauf der Schufa an Finanzinvestoren anstehen.

Schufa-Eigentümer sollen über Verkauf verhandeln

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Einem Bericht von Bloomberg zufolge, der sich auf mit der Sache vertraute Personen beruft, sollen einige der Eigentümer der Auskunftei, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank, über den Verkauf ihrer Anteile verhandeln. Demnach stehe auch ein Komplettverkauf zur Debatte. Dabei seien Gespräche mit einigen Finanzinvestoren geführt worden, etwa mit EQT aus Schweden sowie der US-amerikanischen Private-Equity-Firma Hellman & Friedman. Eine Bestätigung liegt allerdings bisher von keinem der angeblich Beteiligten vor.

Laut Handelsblatt befinden sich die durch eine Interessenbekundung von EQT angestoßenen Gespräche mit den Kaufinteressenten noch in einem sehr frühen Stadium. Das bedeutet, dass die Verhandlungen zu jedem Zeitpunkt abgebrochen werden könnten. Käme es zu einem Kauf, würde die Schufa mit rund zwei Milliarden Euro bewertet, heißt es. Aktuell gehört die Wirtschaftsauskunftei Kreditbanken, die rund 35 Prozent halten, Sparkassen (gut 26 Prozent) sowie privaten Banken mit einem Anteil von knapp 18 Prozent.

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Datenschützer dürften wenig begeistert sein

Die Schufa hat 2019 eigenen Angaben nach einen Umsatz von rund 212 Millionen Euro gemacht. Die operative Marge belief sich auf rund 30 Prozent. Für wenig Begeisterung bei Datenschützern dürfte aber sorgen, dass die Auskunftei mitsamt der intimen Daten von dutzenden Millionen Deutschen an einen US-Investor gehen könnte. Zuletzt hatten Datenschützer vor einem neuen Verfahren der Schufa gewarnt, nach dem Kunden ihren Schufa-Score verbessern können, wenn sie dem Institut Zugriff auf ihre Kontoauszüge gewähren.

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Kommentare (1)

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Dieter Wiemkes

Es erscheint immer gruseliger: Alles über jede/n wird vom „großen Bruder“ überwacht werden können.

Neben der ohnehin bereits „freiwilligen“ Herausgabe aller möglichen privaten Daten über die Kanäle des Social Media, das Mitlesen von E-Mails und die Telefonspionage können sich unsere „Freunde“ dann selbst bis in die finanziellen Verhältnisse eines jeden Bürgers allumfassend informieren und sich ein komplettiertes Profil erstellen. (Der konkrete Finanzüberblick fehlte wohl noch.)

Na toll! Und was unterscheidet uns dann noch von den Verhältnissen in China? Nichts mehr, bis auf die Anwendung der Erkennnisse durch staatliche Organe!

Falls es nicht bereits längst der Fall ist: Unserem „Gebieter“ ist dann wirklich ALLES über jeden Bürger bekannt. Nun fehlt nur noch das „passende“ Regime und gleichsam über Nacht kann „gesiebt“ oder es können einzelne Personen unter Druck gesetzt werden.

Es ist höchste Zeit dafür, dass staatliche Aufsichtsbehörden aktiv werden und die Möglichekeiten des Verkaufs der Daten ins Ausland verbieten. Allerdings ist wohl leider zu erwarten, dass man – wie so oft – wieder einmal schlafmützig oder nur „mittelmäßig“ reagiert.

Wir müssen uns anscheinend damit abfinden, vom Mittelmaß regiert zu werden (?).

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