Sega: Entwickler bringen nie veröffentlichtes VR-Spiel aus den 90ern zum Laufen
1993 stellte Sega eine eigene VR-Brille vor, die in Kombination mit der Megadrive genutzt werden sollte. Nur 200 US-Dollar sollte die Brille kosten. Für die damalige Zeit ein bemerkenswert günstiger Preis. Doch daraus wurde nichts. Das Projekt wurde eingestampft und die für die VR-Plattform entwickelten Spiele verschwanden in der Versenkung. Jahrzehnte später ist es jetzt erstmals möglich, eines dieser frühen VR-Games zu spielen.
Das Spiel Nuclear Rush wurde von dem Studio Futurescape Productions entwickelt. Über dessen Mitbegründer konnten sich Gaming-Archivare den Quellcode des Spiels sichern. Anschließend entwickelte das Team der gemeinnützigen Video Game History Foundation einen Sega-VR-Emulator für Windows und veröffentlichten ihn auf GitHub. Sofern ihr über eine VR-Brille verfügt, könnt ihr Nuclear Rush jetzt also tatsächlich so spielen, wie es ursprünglich einmal angedacht war.
Sega VR: Spielgefühl war angeblich zu realistisch
Sega soll die Einstellung des VR-Projekts seinerzeit damit begründet haben, dass das Spielgefühl zu realistisch sei und man Angst habe, dass Spieler sich durch herumlaufen verletzten können. Die Emulation lässt an dieser These allerdings gewisse Zweifel aufkommen. Vermutlich war Sega am Ende einfach nicht von der Qualität überzeugt oder die Produktion erwies sich als deutlich teurer als ursprünglich erwartet. Immerhin kostete beispielsweise die 1995 vorgestellte und für den Einsatz mit PCs gedachte VR-Brille VFX1 damals rund 700 Dollar, während VR-Brillen für den Arcade-Einsatz nochmal deutlich teurer waren.