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Sidekick: Dieser Browser soll Ablenkungen für Menschen mit ADHS reduzieren

Sidekick hilft vor allem Menschen mit ADHS, konzentrierter durchs Internet zu surfen. (Foto: Shutterstock)
Wenn es ein Feld gibt, auf dem das Ablenkungspotenzial besonders groß ist, dann ist das wohl das Internet. An allen Ecken und Enden lauern Ablenkungen aller Art, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen.
Was hin und wieder schon für den Großteil der Internetnutzer:innen zu einer großen Herausforderung wird, ist für Menschen mit ADHS eine noch viel größere. Wie groß, lässt sich für neurotypische Menschen, also solche ohne ADHS und andere psychische Erkrankungen, nur erahnen.
Ein neuer Browser soll nun speziell diesen Menschen helfen. Sein Name: Sidekick. Seine Mission: Internetnutzer:innen dabei helfen, konzentriert zu bleiben, während sie im Web navigieren.
Sidekick eliminiert dafür die Anzahl der Anzeigen, die Benutzer:innen sehen, sodass sie bei der Suche im Internet nicht ständig abgelenkt werden. So verdient der Browser im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen auch kein Geld durch den Verkauf von Anzeigen, heißt es auf der Sidekick-Website. Stattdessen finanziert sich der Browser durch Abonnements.
Das Prinzip dahinter scheint zu funktionieren: Benutzer:innen, die an ADHS leiden, haben laut Techcrunch eine „signifikante Verbesserung“ ihrer Konzentrationsfähigkeit nach der Verwendung des Browsers angegeben.
„Moderne Browser sind nicht für die Arbeit konzipiert, sondern für den Konsum von Websites. Diese Lücke schmerzt Millionen von Benutzer:innen“, sagt Sidekick-Gründer Dmitry Pushkarev zum eigenen Konzept. „Wir sind davon überzeugt, dass die Verringerung der Ablenkung durch das Internet Ängste reduziert und die Arbeits- und Lebensqualität der Menschen erhöht.“
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Das Potenzial für Sidekick scheint groß zu sein – ebenso wie der Bedarf. Speziell bei Kindern steigt die Zahl von ADHS-Fällen seit Jahren „immer weiter“ an, teilt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit.
„In Deutschland wurde im Jahr 2006 bei 2,3 % der Kinder und Jugendlichen, die in der AOK versichert waren, die Diagnose ADHS gestellt. Im Jahr 2014 waren es mit 4,6 % doppelt so viele“, heißt es dabei. Diese Zunahme sei „auch bis 2021“ bestätigt.
Sidekick ist übrigens nicht das erste Startup, das an Lösungen für Menschen mit ADHS arbeitet. Helloself, ein in London ansässiges Unternehmen, etwa stellt die Verbindung zu spezialisierten Therapeuten her. Inflow arbeitet ausschließlich mit ADHS-Patient:innen zusammen, indem es sie mit Ärzt:innen und Psycholog:innen zusammenbringt.
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