Simkarte wechseln und Nummer behalten: Was der VoIP-Dienst Satellite anders macht
Voice-over-IP-Apps gibt es auf dem Markt einige, die Integration mit Callkit in iOS lassen sie allerdings vermissen. Sipgate will mit einem neuen Angebot namens Satellite Nutzer abholen, die es so bequem wie möglich haben wollen. Sie bekommen dort eine Nummer, die per VoIP in der Satellite-App landet – egal welche Simkarte sich im Smartphone befindet.
Satellite entkoppelt Mobilfunknummer vom Datenvertrag
Mit dem neuen Dienst entkoppeln die Macher die Mobilfunknummer vom Datenvertrag auf der Simkarte. Das Angebot dürfte vor allem für Nutzer spannend sein, die viel reisen und denen bestehende VoIP-Angebote mit Festnetznummer nicht überzeugend genug waren.
Zum Start muss die aktuell nur für iOS vorhandene App installiert werden. Nach einer kurzen Registrierung bekommt der Nutzer eine Nummer mit einer 015678-Vorwahl im deutschen Mobilfunknetz, mit der innerhalb von EU-Netzen telefoniert werden kann. Aus gesetzlichen Gründen muss noch eine postalische Verifizierung erfolgen, bevor auch Nicht-Satellite-Nutzer angerufen werden können.
Neben der normalen VoIP-Telefonie ermöglicht Satellite es außerdem, die gleiche Nummer mit mehreren Nutzern zu teilen oder automatische Niederschriften von Voicemails zu bekommen. Durch die Einbindung von Callkit soll die App außerdem energiesparend sein. Laut eigenen Angaben nutzt Satellite dynamische Codecs, um den Datenvererbrauch gering zu halten, und passt sich an die zur Verfügung stehende Datenbandbreite an. Der Verbrauch in 60 Minuten soll sich zwischen 30 und 130 Megabyte bewegen.
Aktuell gibt es die App nur für iOS. Eine Android- und Webversion sollen aber noch folgen. Zum Start gibt es zwei Preispakete. Die kostenlose Variante kommt mit einer Handynummer und 100 Freiminuten, Satellite Plus für 4,95 Euro kommt ebenso mit einer Nummer – allerdings mit einer Telefonie-Flatrate.
Sipgates Satellite hat nichts mit Satellitentelefonie zu tun
Auch wenn der erste Eindruck etwas anderes vermitteln könnte: Der Sipgate-Dienst hat nichts mit Satellitentelefonie zu tun. Die Technologie, die vor allem in Gebieten ohne Mobilfunknetzabdeckung bei der Kommunikation hilft, baut die Verbindung zum Empfänger direkt über einen Satelliten auf. Satellite von Sipgate nutzt die mobile Datenverbindung oder das WLAN.
In Zukunft soll es für Nutzer auch möglich sein, die bisherige Mobilfunknummer zu Satellite zu portieren. Damit dürfte das Angebot für Nutzer noch interessanter werden. Reisende können sich mit dem Dienst dann die Nutzung zweier Simkarten sparen. Außerdem folgen soll noch die Empfangsmöglichkeit von Verifizierungs-SMS beispielsweise von Banken, Ticketdiensten oder Whatsapp.