Der südkoreanische Halbleiterhersteller SK Hynix, Platz 2 im globalen Ranking der Speicherfabrikanten, stellt seine DDR5-DRAM-Module vor. Die Performance-Steigerung gibt das Unternehmen mit dem 1,8-fachen der bisher aktuellen DDR4-Speichergeneration an.
DDR5 beginnt da wo DDR4 aufhört
Die Transferraten sollen sich auf 4.800 und 5.600 Megatransfers pro Sekunde (MT/s) belaufen. Die DDR4-Spezifikation endet bei 3.200 MT/s. Module des Typs DDR5-6400 befinden sich ebenfalls bereits in der Validierungsphase. Es ist davon auszugehen, dass auch die DDR5-6400 marktreif sein werden, bevor es Hardware gibt, die die Module nutzen könnte.
Nach der DDR5-Spezifikation sind auch Module mit 8.400 MT/s vorgesehen. Die können im Dual-Channel-Betrieb mit 128 Datenbahnen eine Übertragungsrate von 134 GByte/s erreichen.
Vorteile vornehmlich im Server-Einsatz
SK Hynix sieht die neuen Module vor allem im Servereinsatz. Hier dürften einige der neuen Features wie die verbesserte Fehlerautokorrektur auf der 1-Bit-Ebene oder die theoretische Modulgröße von 256 Gigabyte ihre Vorteile ausspielen. Die nun vorgestellten Module werden zunächst mit 64 Gigabyte Kapazität hergestellt werden, andere Konfigurationen sollen später folgen.
Trotz der hohen Übertragungsraten sollen die neuen DRAM-Chips mit einer Betriebsspannung von 1,1 Volt statt 1,2 Volt (VDD/VDDQ) respektive 1,8 Volt statt 2,5 Volt (VPP) auskommen. Das klingt nach einer geringen Ersparnis, bedeutet aber fast 20 Prozent weniger Energieverbrauch. Das ist gerade im Rechenzentrumsumfeld ein beachtlicher Wert.
Diese Prozessoren nutzen DDR5
Preise und Verfügbarkeiten nennt SK Hynix nicht. Allerdings hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits Partner wie Intel mit Testmustern ausgestattet. Die für 2021 angekündigten Server-CPU Genoa (Epyc 7xx3) von AMD, die Sapphire-Rapids-Xeons von Intel und der Power10 von IBM werden mit den neuen DDR5-Modulen arbeiten können. Für Desktop-PCs kommt DDR5 wohl mit AMDs Zen-4-Ryzen und Intels Alder Lake-S.
Bis DDR4 endgültig als Standard abgelöst wird, werden indes noch ein paar Jahre vergehen. So gehen die Marktforscher der International Data Corporation (IDC) davon aus, dass erst ab 2022 rund 40 Prozent des verkauften Arbeitsspeichers DDR5-Module sein werden. Für 2021 rechnet die IDC mit einem Anteil von einem Viertel.
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