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Analyse

Warum die Slack-Aktie ein Traum für Investoren ist – mit einem Haken

Slack geht an die Börse. Das Unternehmen hinter der gleichnamigen Büro-Chat-App sollte eigentlich der Traum aller Investoren sein – wäre da nicht eine Kleinigkeit, die den Höhenflug der Aktie verhindern könnte.

Von Stephan Dörner
3 Min.
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Das Slack-Logo im Büro am Standort San Francisco. (Foto: dpa)

Slack: Die Befreiung aus der Reply-All-Hölle

Die Kommunikations-App Slack ist auf den ersten Blick der perfekte Investment-Case: Das Unternehmen hat es seit der Gründung 2013 geschafft, zum Sinnbild der schnellen und effizienten Kommunikation in Unternehmen zu werden und nach den Startups inzwischen auch die technikaffineren Abteilungen in Großunternehmen rund um die Welt erobert.

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Raus aus der CC-Hölle der Reply-All-E-Mails – Stichwort „Bitte nehmen Sie mich vom Verteiler“, aber schön an alle gesendet –, rein in die schnelle und bequeme Chat-Kommunikation, die Mitarbeiter heute aus dem privaten Umfeld nicht nur gewohnt sind, sondern auch erwarten.

Und das Beste aus Investorensicht: Weil gerade große Unternehmen schwerfällig sind, ist Slack oder ein ähnliches Tool noch lange nicht in allen Unternehmen angekommen. Rund um die Welt mühen sich Unternehmen noch immer mit viel unflexibleren Kommunikations-Tools ab, und insbesondere außerhalb der USA besteht riesiges Wachstumspotenzial in einem noch weitgehend unerschlossenen Markt.

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Die Bewertung scheint nicht übertrieben

26 US-Dollar will Slack je Aktie haben, wenn es heute an der New York Stock Exchange per Direktplatzierung an die Börse geht – eine Bewertung von 16 Milliarden Dollar. Noch schreibt Slack Verluste – doch das ist angesichts des hohen Wachstums des Unternehmens schon lange kein Grund mehr, nicht an die Börse zu gehen. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen rund 141 Millionen Dollar Verlust. Die Anzahl der Unternehmenskunden stieg um fast 50 Prozent auf 88.000. Große Unternehmen bezahlen Slack laut Reuters dabei mindestens 100.000 Dollar für eine Jahreslizenz. Angesichts dieser Zahlen wirkt die 16-Milliarden-Bewertung für eine Tech-Aktie nicht übertrieben.

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Das alles klingt nach der perfekten Börsen-Story: Eine B2B-Software ist beliebt, skalierbar, wächst schnell und bringt den Kunden echten Mehrwert. Alles, was Slack jetzt noch tun muss, ist abzuwarten, dass sich die Software weiter verbreitet, um dann irgendwann auf Gewinn umzustellen. Während die Kosten von Slack in den kommenden Jahren nur wenig wachsen werden – zum Beispiel durch mehr Mitarbeiter in Support und Vertrieb –, werden die Einnahmen durch das weitere Wachstum der Kundenbasis stark ansteigen.

Was der Slack-Aktie gefährlich werden könnte

Doch am Horizont dieser strahlenden Börsen-Story lauert eine kleine dunkle Wolke – die zumindest das Potenzial hat, zum Gewitter zu werden: Microsoft. Der führende Anbieter für Business-Software und derzeit teuerste Konzern der Welt hat Slack mit der eigenen Teams-Lösung längst kopiert.

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Das war grundsätzlich natürlich zu erwarten. Slack ist eine Software, die gut und reibungslos über verschiedene Geräte hinweg funktioniert – aber sicher kein technisches oder unnachahmliches Wunderwerk. Und erfolgreiche Software wird nun mal kopiert. Das Problem ist ein anderes: Fast jedes Unternehmen der Welt hat eine Microsoft-Office-Lizenz und Teams ist Teil von Microsofts aktueller Version davon, Office 365.

Da die Unternehmen in fast allen Fällen die Office-Lizenz ohnehin schon haben, werden viele IT-Entscheider dazu tendieren, Teams den Vorzug zu geben. Und dann ist das Ganze ja auch in die restliche, schon im Unternehmen vorhandene Microsoft-Software-Umgebung integriert. Schon im Dezember 2018 hat Teams Slack beim Marktanteil überholt.

Slack hat eine starke Marke und eine gute Software-Basis. Die Frage ist, ob das reicht, um sich von Teams abzusetzen. Möglicherweise fallen Slack noch mehr Funktionen ein, sodass sie von dem Netzwerkeffekt profitieren – also der Tatsache, dass in vielen Unternehmen Slack schon genutzt wird.

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