Smart TVs sind mittlerweile Standard in deutschen Haushalten. Dabei scheinen sie ein großes Problem zu haben: die Privatsphäre. Das hat ein internationales Forschungsteam herausgefunden.
Laut einer Studie von Wissenschaftler:innen aus Großbritannien, Spanien und den USA machen Smart TVs mehrmals pro Sekunde einen Screenshot – selbst, wenn User:innen externe Geräte wie eine Konsole oder einen Laptop via HDMI-Anschluss verwenden. Die Hersteller der Geräte nutzen neben den Bildern auch Audioaufnahmen für die sogenannte Automatic Content Recognition (ACR). So soll das Verhalten von User:innen getrackt werden, um gezielt Werbung auszuspielen.
Die Forscher:innen haben nur Geräte der Marken Samsung und LG getestet. Auch bei anderen Herstellern ist es sehr wahrscheinlich, dass die Geräte ähnliche Funktionen nutzen. Schon 2020 kritisierte das Bundeskartellamt die Hersteller vieler Smart TVs. Fast alle Geräte weisen „schwerwiegende Transparenzmängel“ auf. Diese würden gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen.
In einem Statement gegenüber t3n begründet Samsung, dass der Einsatz von ACR dazu diene, „das Fernseherlebnis seiner Nutzer:innen zu verbessern.“ Zusätzlich würden die Daten „ausschließlich über eine anonymisierte Identifikationsnummer erfasst“ werden. Auch Bilder würde Samsung nicht speichern. LG verweist gegenüber t3n darauf, dass LG Ads als eigenständiges Unternehmen für personalisierte Werbung verantwortlich sei und losgelöst von LG Electronics Deutschland agiere.
Smart TVs haben Probleme mit dem Datenschutz
Die Forscher:innen haben sich zwar nur mit Smart TVs aus den USA und Großbritannien beschäftigt, doch auch hier konnten sie regionale Unterschiede erkennen.
Während die untersuchten Samsung-Fernseher alle 500 Millisekunden einen Screenshot machten, schossen LG-Fernseher alle zehn Millisekunden ein Bildschirmfoto. Im Anschluss sendete Samsung jede Minute die gesammelten Screenshots an einen Server. Bei LG waren es alle 15 Sekunden.
Auf den Server werden aber nicht alle Screenshots hochgeladen. Wenn die Inhalte von Netflix oder anderen Drittanbieter-Apps stammen oder Youtube-Videos sind, die von einem Smartphone oder Laptop gespiegelt wurden, landen sie nicht auf den ACR-Servern. Anders sieht es aus, wenn man Antennenfernsehen schaut oder Geräte nutzt, die via HDMI-Anschluss mit dem Fernseher verbunden sind.
So macht dein Smart TV keine Screenshots mehr
Doch es gibt auch eine Lösung: Wer keine Screenshots von seinem Smart TV an Samsung und LG senden möchte, kann in den Datenschutzeinstellungen das ACR-Tracking abstellen. Dazu müssen die Kund:innen laut der Studie jedoch zwischen sechs und elf verschiedene Optionen in den TV-Einstellungen aktivieren oder deaktivieren.
Bei Samsung findet sich die Einstellung unter dem Aspekt „Support“ und „Nutzungsbedingungen“. Hier sollten Nutzer:innen die „Viewing Information Services“ deaktivieren. Bei LG versteckt sich das ACR hinter dem Namen „Live Plus“.
„Im Anschluss sendete Samsung jede Minute die gesammelten Screenshots an einen Server. Bei LG waren es alle 15 Sekunden.“
Wenn der Volontär das aus dem Paper gefolgert hat, braucht er dringend Nachhilfe zum Thema was der Unterschied zwischen einem Bild und einem Hash von einem Bild ist, und warum diese Behauptung falsch und rufschädigend für die Hersteller ist.
> schossen LG-Fernseher alle zehn Millisekunden ein Bildschirmfoto
Das bezweifle ich aber stark. Das wären 100 Screenshots pro Sekunde, bei 1 MB pro Screenshot sind das 100 MB/sec, d.h. pro Stunde sollen da 360 GB Daten übertragen werden??