- Smartphone-Chips: Mehr Leistung für mehr On-Device-KI
- Smartphones werden zu KI-Gadgets ausgebaut
- Größere Akkus ohne Gewichts- und Größenzunahme der Smartphones
- Dünnere Smartphones als nächster Trend?
- „Magsafe für Android“: Qi2 kommt endlich
- Neue Standards, längere Lebenszeit
- Die erfolgreichsten Handys aller Zeiten
Das Jahr 2024 stand wie das Vorjahr fest im Zeichen von KI. Auch Smartphones – vor allem mit Googles Android – und Notebooks sind unter anderem mittels generativer künstlicher Intelligenz smarter geworden. Doch die Entwicklung von KI-Geräten hat gerade erst begonnen. Dies zeigt sich auch an den erwarteten Trends für den Smartphone-Markt. Allerdings hat 2025 allerhand mehr als „nur“ KI zu bieten.
Smartphone-Chips: Mehr Leistung für mehr On-Device-KI
Das Herz eines jeden Smartphones ist der Prozessor, auch System-on-a-Chip (SoC) genannt. Auf diesem vereinen sich diverse Komponenten wie CPU, GPU und NPU, die für die verschiedenen „Rechenaufgaben“ verantwortlich sind. Besonders im KI-Bereich, der 2025 sowohl bei Android als auch iOS ausgebaut wird, spielt die „Neural Processing Unit“ (NPU) eine relevante Rolle – vor allem bei Aufgaben, die direkt auf dem Gerät erledigt werden können.
Hier sollen die neuen Prozessoren von Qualcomm in Form des X Elite und der Mediatek Dimensity 9400 in diesem Bereich abermals einen Push liefern. Die SoCs sind nach ersten Tests und Benchmarks auf einer Höhe mit Apple A18 Pro, was durchaus beachtlich ist.
Smartphones werden zu KI-Gadgets ausgebaut
Hinsichtlich der KI-Fähigkeiten ist selbstredend weiteres Wachstum zu erwarten. Sowohl Apple als auch Google erweitern ihre mobilen Betriebssysteme um zusätzliche generative KI-Features.
Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass es mit Android 16 möglich sein wird, dass per Gemini ein Großteil des Smartphones per Sprache gesteuert werden kann. Apples iOS 19 soll aus Siri zudem einen regelrechten Chatbot machen.
Größere Akkus ohne Gewichts- und Größenzunahme der Smartphones
Auch wenn die neuen Prozessoren, die jeweils schon angekündigt und zumindest in China in ersten Geräten verbaut sind, nicht nur schneller, sondern auch energieeffizienter sind und theoretisch länger laufen könnten: Die auf Geräten ausgeführten KI-Berechnungen sind recht hoch im Verbrauch. Um die Laufzeit bei KI-Nutzung nicht zu stark zu verkürzen, setzen viele Hersteller auf größere Batterien mit einer Silizium-Karbon-Zellchemie.
Das Besondere daran: Die Energiedichte ist höher als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus, wodurch die Batterien eine höhere Kapazität bei gleicher Größe erzielen kann. Erste Hersteller wie Oppo und Xiaomi haben ihre Modelle für 2025 bereits vorgestellt und die Akkus sind trotz vertrauter Gerätegrößen mittlerweile auf bis zu 6.000 Milliamperestunden gewachsen. Bislang verbauten die Hersteller eher Akkus mit bis zu 5.000 Milliamperestunden. Insider gehen sogar davon aus, dass die Batterien künftig auf 7.000 Milliamperestunden anwachsen können.
Auch weitere Hersteller dürften diesem Trend folgen, den Honor schon Anfang 2024 mit dem Magic 6 Pro losgetreten hatte. Das Positive daran: Wenn ihr weniger KI-Funktionen nutzt, habt ihr plötzlich Laufzeiten von bis zu zwei Tagen bei normaler Nutzung.
Apple wird ebenso nachgesagt, im iPhone 17 eine neue Zellchemie zu verwenden, die ebenfalls sehr nach Silizium-Carbon klingt. Allerdings heißt es, dass der Hersteller die neuen Akkus weitgehend in Eigenregie herstellen soll. Positiver Begleiteffekt: Die Ladeleistungen sollen überdies auch ansteigen. Gerade bei Apples iPhones, die mit unter 30 Watt geladen werden können, wäre das wünschenswert.
Dünnere Smartphones als nächster Trend?
2025 können wir uns auch auf einen Trend einstellen, der unter anderem durch die neue Zellchemie der Batterien begünstigt werden dürfte. Sowohl Apple als auch Samsung wird nachgesagt, besonders schlanke Smartphones vorzustellen.
Dank der Silikon-Carbon-Akkus sollte immerhin die Laufzeit nicht stark leiden. Inwiefern die restliche Ausstattung reduziert wird, bleibt letztlich abzuwarten.
Abseits der „Slim“-Phones arbeiten Hersteller außerdem daran, die teils massiven Kamerahügel auf der Geräterückseite ein wenig zu schrumpfen. Als Beispiel ist etwa das Oppo Find X8 Pro heranzuziehen. Bei dem High-End-Smartphone mit Quad-Kamera konnte der Kamerahügel tatsächlich schon ein Stück verringert werden, was unter anderem einem neuen Design der Periskop-Telezoomkamera zu verdanken ist.
„Magsafe für Android“: Qi2 kommt endlich
Während das Jahr 2024 nur Android-Smartphone mit dem kabellosen Ladestandard Qi2 hervorbracht hatte (+), soll es in diesem Jahr endlich losgehen. Seit Ankündigung des Standards, der unter anderem auf Apples Magsafe basiert, sind nunmehr zwei Jahre vergangen. Seitdem hat nur HMD den Ladestandard in seinem Modell Skyline verbaut.
Wie das Wireless-Power-Consortium (WPC) am Montag, den 6. Januar auf der CES ankündigte, sollen ab diesem Jahr mehr Android-Geräte den Magsafe-basierten Qi2-Ladestandard verwenden. Unter anderem sind Samsung und Google dabei, was heißt, dass das Galaxy S25 als auch das Pixel 10 den Standard unterstützen.
Das Ganze ist indes mit einem großen Aber verbunden: Denn die Zusage der Hersteller, die Ladeschnittstelle zu unterstützen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass alle Geräte mit Magneten ausgestattet sein werden. Denn laut WPC gibt es eine „Qi2 Ready“-Zertifizierung für Smartphones, die einen Schutzcase benötigen, um den magnetischen Ausrichtungsring hinzuzufügen, während sie sonst sämtliche Spezifikationen des Ladestandards erfüllen.
Die Vorteile von Qi2 liegen auf der Hand: Denn durch den Magneten erhöht sich die Zuverlässigkeit beim Aufladen. Außerdem lässt sich das Smartphone mit einer entsprechenden Halterung bequemer im Auto „aufhängen“, ohne dass es festgeklemmt werden muss. Außerdem kann ein Powerpack zum Aufladen bequem an der Gehäuserückseite befestigt werden. Und es lädt standardmäßig schneller als über Qi.
Neue Standards, längere Lebenszeit
Auch unter der Haube sind zahlreiche Neuerungen zu erwarten, die Smartphones neue Möglichkeiten verleihen. So können wir im Laufe des Jahres 2025 mit ersten Geräten rechnen, die mit dem neuen Bluetooth-Standard 6.0 ausgestattet sind.
Der Nachfolger von Bluetooth 5.4 soll unter anderem „Find My“-Lösungen für Airtags und Co. präziser machen. Bei Digital-Key-Lösungen für Autos oder Türschlösser sind laut Bluetooth-SIG neue Funktionen möglich, um etwa die genaue Entfernung einstellen zu können, ab wann sich ein Schloss öffnet.
Nicht zu verachten ist der Einzug einer neuen Schutzklasse: Mit IP69 könnt ihr euer Smartphone künftig auch ohne Scheu mit unter die Dusche nehmen, da die Geräte noch höherem Wasserdruck standhalten können. Der IP69-Standard liest sich gar so, als würden entsprechende Geräte vor Hochdruckwasserstrahlern mit bis zu 100 Bar geschützt sein.
Für Besitzer:innen eines Smartphones und die Umwelt wird es außerdem ab Mitte 2025 in der EU erfreulich: Denn ab diesem Zeitpunkt sind Smartphone-Hersteller dazu verpflichtet, ihre Geräte fünf Jahre lang mit Software-Updates zu versorgen. Einige Hersteller wie Samsung und Google leisten diesem schon jetzt Folge, andere Unternehmen sind leider noch nicht so weit.