Smartphones mit längerer Laufzeit und besserem Empfang: Wissenschaftler lösen 2 Probleme auf einmal

Eine clevere Aufteilung kleiner Mobilfunkmasten könnte dafür sorgen, Akkus deutlich länger halten. (Foto: Lee Charlie/ Shutterstock)
Wissenschaftler:innen der Universität von Kalifornien, San Diego haben gute Nachrichten für Poweruser:innen. Sie haben eine Methode ermittelt, mit der sich die Akkulaufzeit von Smartphones um ungefähr 50 Prozent verlängern ließe – zumindest in urbanen Gegenden. Dafür müssten Hersteller ihre Geräte nicht einmal überarbeiten, denn als einen der Hauptschuldigen haben die Forscher:innen in ihrer Studie 5G-Masten ausgemacht.
Viele kleine Masten besser als ein großer
Oft sei es so, dass ein großer Mast auch eine große Fläche abdecke. Das Problem liegt laut Forschungsbericht darin, dass das Signal in alle Richtungen abgestrahlt wird und dabei auf Hindernisse trifft, gestreut oder abgelenkt wird. Das führt je nach Standort zu Signalverlusten – und das ist schlecht für den Smartphone-Akku. Um Datenpakete mit ausreichender Leistung zu übertragen, verbrauchen sowohl Mast als auch Smartphone dann mehr Strom.
Deutlich effizienter wären demnach viele kleine Türme. Zwar strahlen die kleineren Masten ein schwächeres Signal aus, durch die breitere Streuung verbessert sich das Signal für Mobilfunkkund:innen aber dennoch. Das haben die Forscher:innen anhand eines 3D-Modells errechnet.
Die weiteren Vorteile liegen auf der Hand: Sowohl Smartphone als auch Funkturm brauchen weniger Energie. Die Akkulaufzeit der Mobilgeräte soll sich dadurch um ungefähr 50 Prozent verbessern. Das ist auch hier von den Abständen abhängig. Bei einem Smartphone mit einem Akku mit 5.800 Milliamperestunden soll sich die Laufzeit um sechs Stunden verlängern, wenn das Gerät 500 Meter vom Funkmast entfernt ist. Sinkt der Abstand auf 100 Meter, läuft das Gerät neun Stunden länger.
Längere Laufzeit, längere Lebensdauer
Der Umwelt wäre dadurch ebenfalls geholfen. Wird der Akku weniger beansprucht, muss er nicht so häufig geladen werden. Das verlängert die Lebensdauer der Batterie. Nutzer:innen bräuchten also nicht so häufig einen neuen Akku.
Würden Mobilfunkprovider diese Lösung umsetzen, müssten Städte übrigens nicht gleich von 5G-Masten durchdrungen sein. Die Technik müsse in einer Höhe von 15 Metern angebracht werden, heißt es in dem Bericht. Das qualifiziere sie für den Einsatz in Straßenlaternen oder auf Bäumen.
In Deutschland ist das sogar schon ein kleines bisschen Realität. In Würzburg hat O2 Telefonica gemeinsam mit Synergiewerk und den Stadtwerken im Rahmen eines Pilotprojektes eine solche Straßenlaterne in Betrieb genommen. In Düsseldorf fungieren 50 Litfaßsäulen als 5G-Stationen für Vodafone.
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