Im Geschäftsjahr 2019 hat Snap, das 2011 gegründete Unternehmen mit dem Hauptprodukt Snapchat, bei positiver Betrachtung mehrere Schritte nach vorn gemacht. Trotz der Konkurrenz durch Instagrams Stories-Feature und dem nicht von jedermann geschätzten Snapchat-Redesign konnte der Dienst seine Nutzerzahlen um insgesamt 31 Millionen kontinuierlich steigern. Auf der finanziellen Ebene hat Snap seinen Jahresverlust von rund 1,2 Milliarden Dollar im Jahr 2018 auf 1,03 Milliarden im Jahr 2019 senken können.
Snap versucht weiter, ein Wirtschaftsunternehmen zu werden
Dennoch kann man einen Verlust von 1,03 Milliarden Dollar bei einem Gesamtumsatz von 1,72 Milliarden Dollar nur als dramatisch bezeichnen. Ob jemals der Turnaround geschafft werden wird, bleibt fraglich. Immerhin konnte Snap seinen Umsatz im letzten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal um 44 Prozent auf 561 Millionen Dollar steigern.
Analysten konnte Snap bei der Entwicklung der Nutzerzahlen überraschen. Die hatten nur mit 215 Millionen monatlich aktiven Nutzern gerechnet, tatsächlich erreichte Snapchat die 218 Millionen. Bei der Umsatzentwicklung hatten Analysten indes mit 563 Millionen Dollar für das letzte Quartal 2019 gerechnet. Geliefert hat Snap zwei Millionen weniger.
Damit geriet die Snap-Aktie nachbörslich auf Talfahrt und verlor rund 14 Prozent. Dabei gehört aber auch zur Wahrheit, dass die Aktie im Vorjahresquartal um 20 Prozent gestiegen war.
Snap setzt 1,72 Milliarden Dollar um und verliert dabei 1,03 Milliarden. Mit anderen Worten: Das Unternehmen hat 2019 2,75 Milliarden Dollar ausgegeben. Oder noch anders ausgedrückt: Jeder Umsatzdollar kostet Snap rund 1,40 Dollar. So kann jeder wachsen, bloß Sinn ergibt das nicht. Da werden Erinnerungen an das Buzzword „Burn-Rate“ aus der Zeit kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase um das Jahr 2000 wach.
Dieter Petereit
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