Corona, Memes und Nostalgie: Das sind die Social-Media-Trends 2021
Das Covid-19-Virus hat in diesem Jahr alles auf den Kopf gestellt. Für nahezu jedes Unternehmen hieß es: Geschäftsprozesse umstellen, Kommunikation und Kampagnen anpassen und Ungewissheiten in Kauf nehmen. Unter diesen Voraussetzungen ist es schwierig, Vorhersagen für das Social-Media-Marketing 2021 zu treffen. Talkwalker und Hubspot haben daher aktuelle Entwicklungen analysiert und gemeinsamen mit über 70 Branchenfachleuten die zehn wichtigsten Social-Media-Trends für das kommende Jahr identifiziert.
Remixing ist der neue User-Generated-Content
Unternehmen setzen bereits lange auf User-Generated-Content, um ihre Zielgruppe zu aktivieren und Interaktionen mit der Marke anzuregen. Durch die wachsende Popularität von Tiktok und den Launch von Instagram Reels ist ein Format von User-Generated-Content besonders populär geworden: Remixe. Damit können Nutzer und Nutzerinnen mit bereits vorhandenem Material eigene Inhalte erstellen. Besonders im Februar und Mai 2020 war ein deutlicher Anstieg in den Erwähnungen des Begriffs „Remix“ auf Plattformen wie Tiktok zu sehen.
Was bedeutet das für 2021? Unternehmen können ihrer Zielgruppe immer kreativere Möglichkeiten bieten, mit der Marke zu interagieren und eigene Ideen umzusetzen. Durch die Bereitstellung von Vorlagen und Tools lassen sich die eigenen Fans aktivieren und zu Markenbotschaftern machen.
Die vier C des Covid-19-Contents
Auch wenn zu hoffen ist, dass die Corona-Pandemie 2021 ihr Ende findet, werden ihre Auswirkungen noch lange spürbar sein. Die Trendanalyse von Talkwalker und Hubspot hat vier Schlagwörter identifiziert, die den Corona-Content und die Tonalität der Kommunikation in diesem Jahr geprägt haben und künftig prägen werden:
- Community (Gemeinschaft)
- Contactless (kontaktlos)
- Cleanliness (Hygiene)
- Compassion (Mitgefühl)
Was bedeutet das für 2021? Unternehmen müssen sich mit den für ihre Zielgruppe wichtigen Themen rund um Sicherheit und Gesundheit befassen. Dabei wird es immer wichtig, genau darauf zu schauen, welche Themen und Probleme die Community bewegen, und darauf zu reagieren.
Memes
Memes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit in der Online-Kommunikation. Gerade während der Pandemie bieten sie Unterhaltung und Ablenkung. Sie können allerdings auch dazu genutzt werden, Falschinformationen zu streuen oder Denkweisen negativ zu beeinflussen. Richtig angewendet jedoch können Memes die Markenkommunikation auflockern und die Kreativität der Community befeuern.
Was bedeutet das für 2021? Memes halten auch in der Markenkommunikation immer mehr Einzug. Unternehmen sollten sich jedoch gut über die Herkunft und Bedeutung eines Memes informieren und die Verwendung von Memes im Zusammenhang mit ihrer Marke beobachten.
Nostalgie
Gerade in den schwierigen Monaten der Corona-Pandemie schauen viele gerne auf die „guten alten Zeiten“ zurück. Nostalgie-Marketing, das an positive Emotionen anknüpft, erlebt daher aktuelle einen Aufschwung – wie beispielsweise auch schon während der Rezession am Ende der 2010er Jahre. Durch das Erinnern an vermeintlich bessere Zeiten können sich Menschen von aktuellen Problemen ablenken. Mit Nostalgie-Marketing können Unternehmen an diese positiven Erinnerungen anknüpfen und sie mit der eigenen Marke verbinden.
Was bedeutet das für 2021? Nostalgische Werbebotschaften werden 2021 boomen. Ob Neuauflage alter Produkte oder Reaktivierung früherer Spots und Slogans: Für Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten, an die „guten alten Zeiten“ zu erinnern. Dabei muss aber beachtet werden, dass nostalgische Werbebotschaften immer nur für eine bestimmte Generation funktionieren und Zielgruppen daher genau segmentiert werden müssen.
Conversational Marketing
Marketing ist schon lange keine Einbahnstraße mehr. Statt einfach nur Werbebotschaften abzusetzen, ist Kommunikation verlangt. Unternehmen müssen nahbarer werden und eine Beziehung zu ihrer Zielgruppe aufbauen.
Was bedeutet das für 2021? Persönliche Botschaften und offene Kommunikation werden weiter an Bedeutung gewinnen. Reichweite tritt dabei immer mehr in den Hintergrund und die Beziehung zwischen Zielgruppe und Marke wird wichtiger. Das erfordert beispielsweise auch, Marketing und Kundenservice enger zu verzahnen.
Social Gaming
Social Distancing ist ein entscheidender Treiber für (gemeinsames) Online-Gaming. Die Erhebung von Talkwalker und Hubspot zeigt, dass die Erwähnung von Begriffen aus dem Gaming-Bereich seit Beginn der Pandemie stark angestiegen ist. Dabei bietet Gaming nicht nur eine Fluchtmöglichkeit aus der realen Welt, sondern dient vor allem dem Austausch, der Kommunikation und dem gemeinsamen Erleben, während physische Kontakte kaum möglich sind.
Was bedeutet das für 2021? Gaming-Communities entwickeln sich zu einer immer bedeutenderen Zielgruppe, der Marken Beachtung schenken sollten. Dabei geht es vor allem um den sozialen, interaktiven Aspekt des gemeinsamen Spielens. Die Grenzen zwischen Social-Media- und Gaming-Plattformen werden dabei immer weiter verwischen.
Old-School-Marketing
Marketing-Trends kommen und gehen. Doch gerade in Zeiten großer Unsicherheit sehnen sich die Menschen nach bekannten und verlässlichen Inhalten. Veraltet geglaubte Marketingtaktiken können daher ein Revival erleben. Vor allem das wachsende Bedürfnis nach Informationen befeuert Infotainment-Formate wie Newsletter und Podcasts.
Was bedeutet das für 2021? Marken sollten sich 2021 noch mehr darauf konzentrieren, die Informationen bereitzustellen, die ihre Zielgruppe wirklich braucht. Dabei kommt es vor allem auf die Art und den Umfang der Inhalte, nicht auf deren Form an. Marketer müssen also nicht das Rad neu erfinden. Sie können auf altbewährte Marketinginstrumente zurückgreifen und sie dem gestiegenen Informationsbedürfnis anpassen.
Social-Media-Giganten passen sich der neuen Normalität an
Immer wieder wird den großen Social-Media-Plattformen das Aussterben vorhergesagt. Doch bei allen Skandalen und Schwächen ist davon auch 2020 noch nichts zu sehen. Die etablierten Plattformen sind in der Lage, sich dem geänderten Nutzungsverhalten anzupassen.
Was bedeutet das für 2021? Die großen Plattformen werden sich Regulierungen und den veränderten Erwartungen ihrer Nutzerschaft anpassen müssen. Um das zu tun, werden sie neue Funktionen und Strukturen schaffen, auf die Marketer reagieren müssen.
Kampf gegen Falschinformationen
Seit Februar 2020 ist ein drastischer Anstieg der Erwähnung von Begriffen wie „Fake News“, „Fehlinformationen“ oder „Verschwörungstheorie“ zu beobachten. Corona wirkte wie ein Katalysator und es wurde zunehmend schwieriger, verlässliche Quellen zu identifizieren. Die großen Plattformen haben ihren Kampf gegen Fake News verstärkt und setzen dabei auf Information und Kontext.
Was bedeutet das für 2021? Facebook, Twitter und Co. werden ihren Kampf gegen Fehlinformationen weiter vorantreiben. Für Werbetreibende ist es daher besonders wichtig, Inhalte mit Bedacht zu teilen und sich als transparente Marke zu etablieren.
Sozial bewusste Communities
Kein Trend zeigt sich so deutlich wie der immer größer werdende soziale Anspruch von Nutzern und Nutzerinnen. Themen wie Umweltschutz, Inklusion und soziale Gerechtigkeit werden immer wichtiger. Gleichzeitig steigt der Anspruch an Marken, sich ebenfalls mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Marketing mit Haltung wird immer relevanter, darf aber kein bloßes Lippenbekenntnis sein. Kunden und Kundinnen wollen nicht mehr nur konsumieren, sondern dies auch bewusst und mit gutem Gewissen tun.
Was bedeutet das für 2021? Marken müssen sich zukünftig neu positionieren und soziale Themen nicht nur aufgreifen, sondern diese auch fest und ehrlich in ihr Unternehmensleitbild integrieren. Mut wird hierbei belohnt werden.
Social-Media-Trends 2021 im Deepdive
Das komplette E-Book zu Social-Media-Trends 2021 könnt ihr euch kostenfrei bei Talkwalker herunterladen. Darin findet ihr eine ausführliche Analyse der Trends, zahlreiche Meinungen und Einordnungen von Fachleuten der Branche sowie Praxistipps, wie ihr die Trends in euer Social-Media-Marketing integrieren könnt.
Leider gibt es kein Download zum Ebook – warum auch immer? Kein Link, auch wenn man Addblock ausschaltet… mhmmm!