Zu Beginn des Monats hatten die beiden Schwergewichte Telekom und Softbank eine enge Zusammenarbeit verkündet. Dabei ging es auch um die gemeinsame Investition in Startups. Nun haben sie Taten folgen lassen: Die beiden Konzerne sind die größten Geldgeber bei der jüngsten Finanzierungsrunde für den Kölner Vernetzungsspezialisten 1nce (gesprochen: Once). 1nce soll damit auf dem Weg zum Einhorn sein, berichtet das Handelsblatt.
50 Millionen Dollar und gute Kontakte
Über 50 Millionen US-Dollar, also rund 43 Millionen Euro, flossen bei der Aktion in das Unternehmen aus Köln. Dem ging es nicht nur ums Geld. Der Technologieinvestor aus Japan sei ein Partner mit globaler Reichweite, frohlockt 1nce-Chef Alexander Sator gegenüber der Zeitung. Er hoffe über Softbank an Kontakte zu den Beteiligungen des Multis zu kommen, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Dazu gehören Uber, ARM, Wework, Tier, Auto1, Getyourguide, Contentsquare und viele andere.
Zukunftsmarkt IoT
Sator, der schon als Schüler eine Softwarefirma aufbaute, gründete 1nce 2017. Mithilfe von Sensoren, Mobilfunkanbindung und IT baut er für die Industrie Internet-of-Things-Lösungen (IoT). Fahrradhersteller lassen darüber Bikes orten, Produktionsbetriebe überwachen darüber ihre Maschinen aus der Ferne. Die Kölner verkaufen dabei die Kapazitäten der Mobilfunkprovider weiter. Das Handelsblatt weist darauf hin, dass solche virtuellen Anbieter weltweit einen Marktanteil von fünf Prozent besitzen, in Europa und den USA seien es 15 bis 20 Prozent. Marktforscher rechnen bis 2025 mit einem Anstieg von per Mobilfunk vernetzten Geräten um 17 Prozent.
1nce mit 7.000 Kunden
Viele IoT-Anbieter bieten aufgrund der Mobilfunkkomponente nur komplizierte Abo- und Zahlungsmodelle. 1nce hingegen verkauft die SIM-Karten mit 500 Megabyte Datenvolumen für zehn Euro. Das soll für einen Zeitraum von zehn Jahren – und damit so lange wie das entsprechende Gerät – halten. So sind Sator und Co. auch auf den Namen gekommen: Once heißt auf Deutsch „einmal“. Der Gründer erklärt, die meisten Geräte im Portfolio brauchten zwei bis drei Megabyte im Monat. 1nce verwaltet zehn Millionen Geräte von 7.000 Unternehmen. Jeden Monat kommen 200 Kunden hinzu, sagt die Firmenleitung. Das Geschäft sei in den vergangenen zwei Jahren um den Faktor vier gewachsen. 2022 will man die Umsatzmarke von 50 Millionen Euro knacken. Vielleicht ist man dann schon ein Einhorn. Weit weg davon soll 1nce nicht mehr sein, aber genaue Zahlen verrät Alexander Sator nicht.