Ein internationales Forscher:innen-Team hat erstmals nachweisen können, dass große Solaranlagen für eine Abkühlung der Umgebung sorgen. Für ihre Untersuchung haben die Forscher Satellitendaten und Bodenmessungen von zwei großen Solarparks in den USA und China ausgewertet. Das Ergebnis: 100 Meter von dem Solarpark entfernt ist die Temperatur um 2,3 Grad kühler. Der Effekt ist sogar bis zu 730 Meter von dem Solarpark nachweisbar. Mit zunehmender Entfernung nimmt jedoch auch der Kühleffekt ab.
„Diese Kühlinseln könnten sich auf große Teile der Landoberfläche auswirken, wenn sich Solarparks auf der ganzen Welt ausbreiten, mit bemerkenswerten positiven oder negativen Auswirkungen auf die Funktion von Ökosystemen“, erklären die Wissenschaftler:innen in ihrem Paper. An einigen Standorten könnte eine geringere Temperatur positive Effekte auf die Umwelt haben und beispielsweise die Menge des in die Atmosphäre entweichenden Methangases verringern. In anderen Regionen wiederum könnte die verringerte Temperatur aber beispielsweise auch negative Auswirkungen auf die lokale Pflanzenwelt haben.
Ort für Solarpark sollte gut gewählt sein
Für die beteiligten Wissenschaftler bedeuten ihren Forschungsergebnisse, dass Orte für den Aufbau großer Solarparks sehr genau ausgewählt werden sollten. „Wir müssen sicherstellen, dass die Energiewende keine unangemessenen Schäden an ökologischen Systemen verursacht und im Idealfall positive Auswirkungen auf die Orte hat, an denen wir sie bauen“, erklärt Alona Armstrong, eine der Co-Autorinnen der Studie.
Dass Bauten einen Einfluss auf die Umgebungstemperatur haben, ist grundsätzlich kein neues Phänomen. Während Städte in gemäßigten Klimazonen häufig wärmer als das Umland sind, lässt sich in Wüstenstädten bisweilen zumindest am Tag ein umgekehrtes Phänomen beobachten. Aber auch Seen oder andere natürliche Phänomene haben Einfluss auf das lokale Klima.