Sparkassen-Check: Hier werden Privatkredite besonders teuer

Für viele Menschen ist die Sparkasse vor Ort der erste Ansprechpartner, wenn sie einen Kredit brauchen. Aber je nach Region sind die Kund:innen dort nicht unbedingt am besten aufgehoben. Wie ein aktueller Vergleich des Portals Kreidtvergleich.net zeigt, variieren die Zinssätze unter den Sparkassen sehr stark. Die teuersten unter ihnen liegen deutlich über den Angeboten anderer Banken.
Für den Vergleich wurden nicht die Zinsen untersucht, mit dem die Sparkassen werben, also den jeweils niedrigsten Effektiv- oder Sollzinsen, sondern der sogenannte Zweidrittel-Zins. Das ist der Zins, den mindestens zwei Drittel aller Kreditnehmer tatsächlich zahlen müssen und den Kreditinstitute gemäß Preisangabenverordnung seit einigen Jahren in ihrem repräsentativen Beispiel kommunizieren müssen.
Hohe Zinsen für langlaufende Kredite
Das Ergebnis: Einen besonders günstigen Kredite bekommen Kund:innen der sächsischen Kreissparkasse Döbeln (4,39 Prozent Sollzinssatz bzw. 4,46 Prozent Effektivzinssatz) – allerdings auch nur für einen kurz laufenden Kredit von zwölf Monaten. Die höchsten Zinsen müssen die Kund:innen der Sparkasse in Hamburg zahlen, dort liegt der Effektivzins bei 12,74 Prozent, wenn der Kredit über 72 Monate läuft.
Insgesamt sind die Zinsen der Privatkredite bei den Sparkassen höher als bei anderen Banken, der durchschnittliche Effektivzins des repräsentativen Beispiels liegt bundesweit bei 10,54 Prozent (Sollzins: 10,06 Prozent).
Insbesondere bei langfristigen Krediten, die über fünf oder sechs Jahre laufen, kann das für Kund:innen teuer werden – gerade für sie lohnt sich also ein Vergleich der Kreditbedingungen. Beispielsweise berechnet die Santander Bank für einen Kredit von 20.000 Euro, der über 5 Jahre läuft, laut dem Verivox-Kreditrechner einen Zweidrittel-Zinssatz von 8,8 Prozent.
Knausrig beim Tagesgeld
Gleichzeitig sind die Sparkassen und Volksbanken in Deutschland besonders knausrig, wenn es darum geht, der Einlagezins, den sie selbst bei der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten, an Kund:innen weiterzugeben. Fast drei Viertel aller Sparkassen und Volksbanken zahlen demnach aufs Tagesgeldkonto weniger als 1 Prozent Zinsen, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox vom Juni 2024 zeigt.
Nur rund ein Viertel (26 Prozent) aller 317 Sparkassen zahlen mindestens 1 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld, bei drei von vier Instituten sind die Zinsen niedriger. Der durchschnittlich angebotene Tagesgeldzins liegt bei 0,63 Prozent. Ähnlich das Bild bei den 369 regionalen Genossenschaftsbanken: Nur etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) von ihnen bieten einen Tagesgeldzins von mindestens 1 Prozent, im Schnitt müssen sich die Kund:innen mit 0,65 Prozent begnügen.
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