Musikstreaming und Profifußball haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Wäre da nicht die persönliche Leidenschaft von Spotify-Gründer Daniel Ek für den englischen Verein FC Arsenal. Eine Leidenschaft, die im Kauf des Clubs gipfeln könnte. Prominente Unterstützung ist Ek dabei schon einmal sicher. Wie The Telegraph berichtet haben sich mit Dennis Bergkamp, Thierry Henry und Patrick Vieira bereits drei ehemalige Spieler des Londoner Vereins auf die Seite von Ek geschlagen.
Der Schwede verfügt nach Forbes-Schätzungen über ein Vermögen von rund vier Milliarden Euro und betonte bei Twitter sein Interesse an einer Übernahme des FC Arsenal. „Schon als Kind habe ich Arsenal angefeuert, solange ich mich erinnern kann“, schrieb Ek. „Wenn KSE bereit wäre, Arsenal zu verkaufen, wäre ich glücklich, meinen Hut in den Ring zu werfen.“
Noch will Kroenke nicht verkaufen
Die Mehrheitsrechte am Club hält aktuell Kroenke Sports and Entertainment, ein Unternehmen von US-Milliardär Stan Kroenke. Jener Kroenke wurde zuletzt das Ziel massiver Fanproteste. Viele Anhänger forderten ihn auf, den Verein zu verkaufen, da er mit dem FC Arsenal an der neu geschaffenen Super League teilnehmen wollte. Einem Wettbewerb, der von gierigen Geschäftsmännern wie Florentino Perez von Real Madrid zur Profitmaximierung ins Leben gerufen wurde. Aufgrund der anhaltenden Proteste zog sich der FC Arsenal bereits nach zwei Tagen mit fünf weiteren englischen Clubs von den Plänen zurück. Die Wut auf Kroenke jedoch blieb.
Genau hier wittert Daniel Ek mit seinen als Arsenal-Legenden geltenden Unterstützern eine Chance, seinem Lieblingsverein ein neues Gesicht zu geben. Kroenkes Sohn Josh, der die Geschicke Vorort in London leitet, schloss einen Verkauf allerdings aus. Das könnte sich ändern, wenn Ek sich tatsächlich entscheidet, ein offizielles Angebot macht und mit Henry, Bergkamp und Vieira im Hintergrund und den Fans auf seiner Seite den Druck auf Kroenke erhöht.
Ex-Stürmer Thierry Henry fasste es passend zusammen: „Sie haben den Verein wie ein Unternehmen geführt, nicht wie einen Fußballverein, und sie haben ihr Gesicht gezeigt. Vielleicht ist es ein Mangel an Verständnis für die Grundwerte des Fußballs, vielleicht war das Geld eine große Versuchung. Aber was auch immer war, sie haben es falsch gemacht. Verdammt falsch.“ Eine Aussage, die aktuell viele Arsenal-Fans vereint und ein mögliches Kaufangebot von Ek zum richtigen Zeitpunkt kommen lässt.