Der Name Eric Barone sagt vermutlich nur wenigen Menschen etwas. Genauso wie sein Pseudonym „ConcernedApe“, unter dem er Spiele entwickelt. Doch geht es um das, was er geschaffen hat, kennen ihn Millionen Menschen.
Denn Barone steckt hinter dem Hit-Spiel Stardew Valley, einer Farming-Simulation im Stile von Harvest Moon. Im Spiel erbt euer Charakter eine kleines Stück Land im namensgebenden Stardew Valley.
Euer Ziel: Eine heruntergekommene Farm wieder aufbauen, die Menschen im nahegelegenen Dorf Pelican Town kennenlernen und ein Leben als Farmer:in in Stardew Valley führen.
Die Anfänge von Stardew Valley
Hinter dem enormen Erfolg stecken viele Jahre harte Arbeit. Denn diese hat Barone zunächst komplett allein geleistet.
„Es war sehr schäbig. Nur ich in einer Ecke des Apartments an einem billigen Ikea-Tisch und einem günstigen Computer“, so Barone im Interview mit Gameinformer. Er fährt fort: „Es ist eigentlich ein Wunder, dass das Ganze geklappt hat, weil ich wirklich keine Ahnung hatte, was ich tat.“
Vier Jahre arbeitete Barone so an Stardew Valley, während er nebenher als Platzanweiser im Paramount Theatre in Seattle tätig war. Dennoch schaffte er es, jeden Tag bis zu zehn Stunden an seiner Idee zu arbeiten.
Er brachte sich dabei viele Aspekte der Spielentwicklung selbst bei: Programmierung, Musikkomposition und die künstlerische Gestaltung, um nur einige davon zu nennen. Die Pixel-Grafiken zeichnete er in Paint.Net, kreierte neue Musik im Programm Reason und programmierte alles in Microsofts XNA Framework zu dem, was wir heute als Stardew Valley kennen.
Noch vor dem Release konnte das Spiel so viel Vorfreude bei Spieler:innen erzeugen, dass Barone für die Veröffentlichung sogar einen Deal bei Publisher Chucklefish bekam. Das Ergebnis des Hypes und der Zusammenarbeit: Innerhalb der ersten zwei Monate verkaufte sich Stardew Valley mehr als eine Million Mal.
Der große Erfolg für Stardew Valley und Barone
Im Laufe der folgenden Jahre gab es einige Updates für Stardew Valley, die den Erfolg und Hype um das Spiel immer wieder neu entfacht haben. So gab es etwa Portierungen für andere Plattformen abseits des PCs, einen Multiplayer-Modus und jede Menge neue Inhalte wie weitere Locations, Events und NPCs.
Um das alles zu bewältigen, holte Barone schließlich doch Unterstützung mit ins Boot. Seit Version 1.4 wirken auch andere Personen an Stardew Valley mit.
2022 trennte sich Barone von Publisher Chucklefish. Den Vertrieb auf allen Plattformen übernimmt er seither selbst. Und das offenbar sehr erfolgreich: Im Februar 2024 erreichte Stardew Valley 30 Millionen verkaufte Einheiten, davon allein 19 Millionen auf dem PC.
Zudem schaffte es Stardew Valley sogar in die echte Welt: Ein Brettspiel zur Farming-Simulation lässt euch mit ein bis vier Spieler:innen auch abseits der Konsole und des PCs in die bunte Pixelwelt abtauchen.
Die Zukunft von Eric Barone
Obwohl Stardew Valley mittlerweile in einem Team entwickelt wird, möchte Barone zu seinen Wurzeln zurückkehren. Er hat bereits den geistigen Nachfolger Haunted Chocolatier angekündigt – ein Spiel, in dem ihr in die Rolle eines Schokoladenherstellers versetzt werdet, der Hilfe von freundlichen Geistern bekommt.
Mit diesem Projekt nimmt Barone wieder komplett die Zügel in die Hand, kümmert sich um Programmierung, Musik und Art-Design. Für Spieler:innen hat das aber auch seine Schattenseiten. Wann Haunted Chocolatier erscheint, ist ungewiss. Im April 2023 gab Barone bekannt, dass die Entwicklung zunächst pausieren müsse, um das Update 1.6 für Stardew Valley voranzubringen.
Der Lichtblick: Stardew Valley 1.6 ist seit dem 19. März 2024 live. Barone kann sich also – zumindest in seiner Freizeit – wieder dem neuen Projekt zuwenden. Warum nur in seiner Freizeit? Weil er parallel noch an einem dritten Spiel als Teil eines größeren Studios arbeitet. Um welches Studio oder Spiel es sich dabei handelt, verriet er allerdings nicht.