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Kommentar

Starfield und der Hype-Cycle: Nichts von Cyberpunk 2077 gelernt?

Starfield steht in den Startlöchern und soll, wenn man PR und Gamern glaubt, alles anders, größer, besser machen. Das mag ja auch durchaus sein. Aber könnte man es nicht mal ohne Hype versuchen? Ein Kommentar.

3 Min.
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Starfield. (Screenshot: Bethesda Game Studios)

Das Wichtigste zu Beginn: In diesem Artikel soll Starfield nicht in seiner Qualität mit Cyberpunk 2077 verglichen werden. Es geht nicht darum, zu prophezeien, ob das eine Spiel einen ähnlich verbuggten Start wie das andere hinlegen wird. Oder darum, welches der beiden Spiele bessere Metawertungen oder Verkaufszahlen haben wird.

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Nein, es soll rein um den Diskurs um das Spiel gehen; den Hype-Cycle, der inzwischen mit fast jeder größeren Videospiel-Veröffentlichung einhergeht und weder gut für Entwickler, die Industrie noch die Gamer ist.

Der Cycle beginnt immer wieder von Neuem

Wir kennen das inzwischen. Ein großes Videospiel-Studio kündigt ein neues Spiel an – oft viele Jahre bevor es dann veröffentlicht wird. Ab der Ankündigung werden im Wochenrhythmus neue Infos und Trailer veröffentlicht. Special- und Collectors-Editions stehen direkt bereit. Vorbesteller-Boni werden angepriesen – und das alles von Games-Medien und Gamern in den sozialen Medien und etlichen Foren rezipiert.

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Nun sind Games-Entwicklung und Games-PR freilich zwei unterschiedliche Dinge. Die PR ist bemüht darum, ein Spiel so gut es geht zu verkaufen. Notfalls auch mit Versprechungen, die die Games-Entwicklung gar nicht halten kann. Cyberpunk 2077 ist wohl das bekannteste Beispiel dafür.

Das Spiel wollte so ziemlich alles – und hat zum Release dann nur wenig richtig gut gemacht. Etliche Features fehlten oder wurden nur dürftig in die Spielwelt integriert. Technische Schwächen machten selbst die gelungenen Aspekte des Spiels kaum genießbar. Es schien, als hätten die Entwickler alles gleichzeitig machen wollen, anstatt sich zunächst auf eine solide und funktionierende Grundlage zu fokussieren, auf der dann über die Jahre aufgebaut werden könnte.

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Aber vielleicht war es auch andersrum: Dadurch, dass jeder Trailer, jeder neue Schnipsel über das Spiel etliche Features und schier endlose Möglichkeiten in der Open World versprach, entstanden Vorstellungen von dem Spiel, die einfach nicht zu erfüllen waren.

Die Erwartungen an Starfield sind viel zu hoch

Ähnlich läuft der Hype-Cycle auch bei Starfield ab. In Präsentationen werden die vielen Mechaniken des Spiels gezeigt. Von den 1.000 Planeten gesprochen, die man erkunden können soll. Seit Monaten feuert die PR von Bethesda und Microsoft aus allen Rohren, um die Erwartungen an ihr Spiel so hoch wie möglich zu treiben.

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Hype entsteht in der Gruppe. Da, wo PR-Infos um ein Spiel auf ein Forum, auf soziale Medien, auf Youtube, Reddit oder Twitch treffen, entstehen Hype-Diskurse und multiplizieren sich gegenseitig. User analysieren kleinste Details aus Screenshots und Videos, setzen sie zu Erzählungen zusammen, die zu Versprechen werden.

Ideen davon, wie ein Spiel sein wird, werden zu Ideen, wie ein Spiel zu sein hat. Aus der Erwartungshaltung wird schnell Anspruchshaltung: Nicht nur wollen wir, dass das Spiel so wird, wie wir uns das vorstellen. Es wird auch Konsequenzen geben, wenn das nicht eintritt.

Und genau diese Konsequenzen erleben wir auch nach so vielen AAA-Veröffentlichungen. Enttäuschte Gamer, die nicht genau das bekommen haben, was sie sich zuvor vorgestellt hatten. Videospiel-Studios, die Schadenbegrenzung betreiben müssen, weil ihre PR im Vorfeld doch zu viel versprochen hat.

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Und in all dem stehen die Entwickler, die über Jahre mit viel Akribie an ihrem Spiel gearbeitet haben und das bestmögliche Werk herstellen wollten. Oft unter Publisher-Bedingungen, die ihre Arbeit nicht unbedingt einfacher gestaltet haben.

Bitte einmal ohne Hype

Schlussendlich leiden also alle unter Hype. Die Studios unter den viel zu großen Erwartungen, die sie zu großen Teilen selbst aufgebaut haben. Die Entwickler, die, um den Launch so erfolgreich wie möglich zu machen, unanständig viel arbeiten müssen.

Die Gamer, die an ihren eigenen Vorstellungen, wie ein Spiel sein wird, scheitern. Auch viele Games-Medien, die Videospiele kritisch einordnen sollten und vor lauter Hype anscheinend nicht mehr wissen, wo ihre eigenen Gedanken beginnen und die Werbesprüche enden.

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Es ist natürlich gut möglich, dass Starfield alle Erwartungen erfüllen wird. In Trailern und ersten Anspielmöglichkeiten sieht das Spiel grandios aus – und es wird deutlich, dass sehr viel Arbeit in dieses Spiel geflossen ist. Über viele Jahre hinweg. Hoffentlich geht genau das nicht in diesem Hype-Cycle unter.

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Kommentare (1)

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Benny

ich kenne die Cyberpunk 2077 Bugs etc nur aus Erzählungen.
Habe es selber am PC direkt bei Release gespielt und ich hatte sehr viel Spaß es durchzuspielen. Bei mir lief es erste Sahne. ich schätze der vermurkste Start betraf nur die Konsolen? so ein technisch anspruchsvolles Spiel auf die Konsolen zu bringen und hoffen dass es klappt war wohl etwas blauäugig. zumal das zuständige Studio für die Portierungen wohl auch nicht viel von umfangreichem Testing gehalten hat wie man so liest.

Starfield trifft genau meinen Nerv. Action – RPG im Weltraum… der Himmel für mich. ich bin aufgeregt aber beim großen Hypetrain bin ich nicht aufgesprungen bzw meide auch weitgehend die Berichterstattungen über das Spiel.
ich bin zwar auch „ge-hyped“, aber ganz für mich allein. das kommt ja ganz automatisch wenn alles was man über das Spiel weiß schon zu seinen Traumvorstellungen passt. es gibt aber auch Dinge bei denen ich jetzt schon weiß, dass ich sie gerne im Spiel gehabt hätte. aber von denen weiß ich ja jetzt schon vor dem Kauf: zb. keine manuelle Landung auf den Planeten inkl. Anflug aus dem Orbit wie man es in Elite Dangerous oder auch Star Citizen machen kann. was ich aber auch ein Stück weit verstehen kann, denn der Anflug und die Landung in zb Elite Dangerous dauert wirklich ein Weilchen, das unterschätzt man wirklich. das würde wahrscheinlich einen zu großen Teil der Spielzeit dann in Anspruch nehmen und letztendlich würden sich die meisten Spieler am Ende eine Schnellreise wünschen. außerdem scheint die Game Engine von Bethesda für sowas auch gar nicht ausgelegt zu sein weil Weltraum und Planet zwei separate Spielwelten sind und ein nahtloser Übergang dann nicht möglich sei.

Bei solchen großen Titeln lässt sich ein Hype nicht vermeiden, jeder ist aufgeregt und malt sich dann aus wie das fertige Spiel dann sein könnte.

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