Shhh! Horrorspiel-Herausforderung auf Steam: Wer hält 20 Minuten ohne Schrei durch?
Das Ziel eines jeden Horrorspiels ist der Schrecken. Sei es durch psychologischen Horror, der sich unter eure Haut setzt, oder einen gut gesetzten Jumpscare, der euch zum Schreien bringt. Wenn ein Horrorspiel gut gemacht ist, wird es intensive Reaktionen aus euch herauskitzeln.
Ein neues Steam-Spiel mit dem lautmalerischen Titel Shhh! macht genau das zum Spielprinzip. Mit einem Headset auf dem Kopf (denn ohne Mikrofon geht es nicht) spielt ihr so lange, bis euch ein Schrei entfährt. Dann ist das Spiel vorbei.
Zum Start von Shhh! ist nur ein Szenario erhältlich. Die Entwickler versprechen jedoch zwei weitere, die in den kommenden Monaten erscheinen sollen. Die Prämisse ist dabei sehr einfach: Ihr bewegt euch mit einer VHS-Kamera durch gruselige Orte, die von Geistern und ähnlichem Personal heimgesucht werden. Wenn ihr es schafft, 20 Minuten lang nicht zu schreien, habt ihr gewonnen.
Die einzige Gameplay-Mechanik ist dabei euer Mikrofon. Eine Aufgabe habt ihr nicht, ihr bewegt euch durch die Szenarien und versucht, nicht zu schreien. Freilich funktioniert Shhh! daher nur bei Gamern, die auch tatsächlich schreien, wenn sie sich erschrecken – und das dürften nicht allzu viele sein.
An wen sich das Spiel richtet
Es wird nach kurzem Spielen schnell klar, an wen sich dieses Spiel richtet: Streamer. Es ist ganz auf den Effekt ausgelegt, sich selbst beim Spielen zu filmen und die Zuschauenden daran teilhaben zu lassen, wie lange man es an diesen verfluchten Orten aushält.
Durch die Optik und den Sound des Spiels entsteht direkt eine bedrohliche und bedrückende Atmosphäre, die die Angst vor dem nächsten Jumpscare noch verstärkt. Sowohl Streamende als auch Zuschauende warten nur auf den nächsten Schrecken – und ob dem Spieler oder der Spielerin dabei ein Schrei entfährt.
Das ist durchaus klug gemacht. Shhh! ist aber ein Spiel, das nach kurzer Zeit seinen Reiz verliert. Es ist auf den einen Schrei ausgelegt – kostet dafür aber auch nur zwei Euro. Vor allem aber ist es ein Spielkonzept, das ganz aus die Viralität setzt. Auf Tiktok, Youtube und Twitch sollen sich Leute bei ihrem Horrortrip filmen. Und wer vor einer Kamera sitzt, schreit natürlich viel eher, als jemand, der allein in seinem Zimmer hockt.
Das Mikrofon wird wichtiger
Shhh! ist jedoch nicht das erste Spiel, dessen Spielkonzept sich ganz ums Mikrofon dreht. Das bekannteste Spiel ist wohl Phasmophobia. Zusammen mit drei Mitspielern gilt es hier, ein Haus von Geistern zu befreien. Dazu müssen bestimmte Aufgaben erfüllt werden, wie etwa Fotos von den Spukgestalten zu machen.
Das Besondere an dem Spiel ist, dass die Geister darauf reagieren, was die Spieler und Spielerinnen sagen. So erscheinen etwa Verstorbene, wenn man ihre Namen nennt. Nur sind diese selten nett – und das Kreischen der Mitspieler führt dann schnell zum Tod der Gruppe. Das Spiel hört also mit und passt sich, wenn auch nur rudimentär, dem Gesagten an.
In diesem Konzept liegt durchaus noch viel Potenzial. Horrorspiele werden den Blick der Spieler und Spielerinnen, besonders in VR, und ihre Stimme zukünftig wohl noch viel mehr einbeziehen. So wird der Horror noch lebendiger – und hat das Potenzial, direkt viral zu gehen.