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Streifiges Bild: Starlink stört zunehmend den Blick ins Universum

Satelliten im erdnahen Orbit sind sichtbar. Wenn sie die Aufnahmen von Observatorien durchqueren, hinterlassen sie Streifen. Deren Zahl auf astronomischen Fotos nimmt zu.

2 Min. Lesezeit
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Starlink-Satelliten starten in den Orbit. (Foto: SpaceX)

Nach einer aktuellen Studie der American Astronomical Society nimmt die Zahl sichtbarer Lichtstreifen auf den von astronomischen Geräten geschossenen Bildern des Weltraums deutlich zu. Die Forschung wird dadurch bislang aber nicht beeinträchtigt.

Astronomen werten Archivaufnahmen aus

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Was im Rahmen der Studie, die jüngst in The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht wurde, jedoch zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, ist ein direkter Zusammenhang zwischen der Zahl der erdnahen Satelliten und der Zahl der sichtbaren Streifen auf den Astronomenaufnahmen. Der Effekt besorgt Astronomen seit Jahren. Im Internet-Breitbandsystem von SpaceX fliegen derzeit über 1.400 aktive Satelliten im erdnahen Orbit.

Um zu untersuchen, ob und wie sich diese Flotte auswirkt, analysierte die American Astronomical Society das Problem anhand von zwischen November 2019 und September 2021 aufgenommenen Archivbildern der Zwicky Transient Facility am Palomar-Observatorium im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Daten der Orbitalpositionen verschiedener Starlink-Satelliten wurden dann verwendet, um festzustellen, ob eines der Objekte in der Umlaufbahn in die Archivfotos eingedrungen ist.

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Eindeutig: Je mehr Satelliten, desto mehr Streifen

Die Analyse ergab über 5.000 Satellitenstreifen, die Starlink zugeschrieben werden konnten. Besonders bedeutsam: Die Streifenhäufigkeit nahm klar mit der Zahl der gestarteten Starlink-Satelliten zu.

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„Die Anzahl der betroffenen Bilder steigt mit der Zeit deutlich an: von weniger als einem betroffenen Bild pro Nacht Anfang 2020 auf fast 20 streifige Bilder pro Nacht in der zweiten Hälfte des Jahres 2021“, heißt es in der Studie. „Mehrere Satelliten (bis zu 15) können auf einem Bild zu sehen sein, und im Durchschnitt gibt es 1,09 Satellitenstreifen pro betroffenem Bild“.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Satellitenstreifen im Allgemeinen sehr klein sind und nur 0,04 Prozent des aufgenommenen Bildes verdecken. Außerdem traten die Streifen aufgrund des Sonnenstandes und der Umlaufbahnen der Starlink-Satelliten am häufigsten während der Dämmerung auf. „Ende 2020 waren etwa sechs Prozent der während der Dämmerung aufgenommenen Bilder betroffen. Dieser Anteil stieg auf ungefähr 18 Prozent im August 2021“, so die Studie.

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„Wir erwarten, dass im Wesentlichen alle Bilder, die während der Dämmerung aufgenommen werden, betroffen sein werden, sobald die Größe der Starlink-Konstellation die Zahl von 10.000 Satelliten übersteigt. Wenn die gesamte Konstellation mit 42.000 Satelliten zum Einsatz käme, würde jedes in der Dämmerung aufgenommene Bild mit etwa vier Satellitenstreifen verunreinigt werden“, rechnen die Forschenden vor.

„Visor“ verhindern Lichtreflexionen auf Satelliten

Starlinks Visor-Konzept. (Bild: SpaceX)

Die Bedenken der astronomischen Gemeinschaft lassen SpaceX nicht kalt. So hatte das Unternehmen im Jahr 2020 ein neues Design für die Starlink-Satelliten entwickelt, das ihre Helligkeit am Nachthimmel minimieren soll. Dazu gehört auch ein spezieller „Visor“, der Sonnenlichtreflexionen „schlucken“ kann.

Das funktioniert. Die Studie ergab, dass die mit einem Visor ausgestatteten Satelliten fast fünfmal dunkler waren als ein Standard-Starlink-Satellit. Dennoch hinterlassen auch sie Streifen auf Teleskopaufnahmen. Ob SpaceX diesbezüglich noch einmal nachbessern wird, bleibt abzuwarten.

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