Solaranlagen sind ein wichtiger Faktor bei dem Ziel, die Stromerzeugung künftig zum Großteil aus erneuerbaren Energiequellen zu bestreiten. Im Jahr 2020 betrug die weltweit kumulierte installierte Nennleistung der Photovoltaikanlagen rund 760 Gigawatt, davon befand sich etwa ein Drittel in China. Ein Forschungsteam von Universitäten aus Irland, Großbritannien und Indien hat jetzt berechnet, dass sich allein mit Solarmodulen auf Dächern der weltweite Strombedarf komplett decken ließe.
200.000 Quadratkilometer Dachfläche
Dabei gingen die Forscher:innen von Daten aus dem Jahr 2018 aus, wonach Photovoltaikanlagen ein Viertel der neu installierten Kapazität bei den erneuerbaren Energien ausmachten. Ebenfalls in die Berechnungen ein floss die gesamte Dachfläche auf der Erde, die sich auf rund 200.000 Quadratkilometer belaufen soll. Zudem mussten die Forscher:innen den Einfluss der Sonneneinstrahlung in ihre Studie miteinbeziehen, der je nach Breitengrad deutlich variieren kann, aber entscheidend für die potenziell nutzbare Energie ist.
Auch die Kosten für die Installation der Solaranlagen, die weltweit ganz unterschiedlich sind, berechneten die Forscher:innen. Diese beliefen sich je nach Land auf zwischen 40 und 280 US-Dollar pro 1.000 Kilowattstunden, wie geo.de schreibt. Vergleichsweise günstig wäre es in Indien und China mit 66 beziehungsweise 68 Dollar, mit am teuersten in den USA (238 Dollar) und Großbritannien (251 Dollar). Deutschland liegt mit 153 Dollar im oberen Mittelfeld.
Solarmodule liefern 27 Billionen Kilowattstunden
Insgesamt, so die Forscher:innen, könnten Solarmodule auf Dächern weltweit rund 27 Billionen Kilowattstunden liefern. Das läge zumindest über dem für das Jahr 2018 von der Internationalen Energieagentur angegebenen Wert von 24,7 Billionen Kilowattstunden. Um das Potenzial aber voll ausnutzen zu können, sei die Einführung neuer Marktmechanismen auf den Stromerzeugungsmärkten notwendig. Weitere Eckpfeiler sind sinkende Preise bei Stromspeichern und intelligentes Management im Bereich der Netze.
Wurden bei der Berechnung auch graue Regentage mit einbezogen, von denen es in Dtl ja genuegend gibt. Und im Winter, wenn Schnee die Zellen bedeckt.Woher kommt dann der Strom. Und was ist mit Elektromobilitaet? Also wenn Fortbewegungsmittel kuenftig Elektroantrieb haben, dann wird ja eine Unmenge an Strom benoetigt. Kann das mit Solarzellen alles gewuppt werden? Also auch im Hinblick auf schlechtes Wetter, das lange Zeit anhaelt?
Diese Berechnung ist echt spannend und zeigt das große Potential von PV-Anlagen.
Was leider in dem Bericht nicht rüber kommt, ob es sich beim weltweiten Strombedarf nur um den Haushaltsstrom handelt oder wirklich um alle Strombezieher – inkl. Industrie.
Die Industrie ist der größte Stromverbraucher überhaupt. Alleine die voestalpine in Linz braucht so viel Strom wie alle Haushalte in Österreich zusammen.
Ich kann mir das nicht ganz vorstellen, dass nur durch die PV-Anlagen auf den Dächern auch alle weltweiten Fabriken ausreichend Strom hätten.
Wenn es so wäre, dann wäre dies bahnbrechend und sensationell!! ;-)