Sind Stehschreibtische schlecht für die Gesundheit? Studie zeigt, was wirklich gut für euch ist
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Stehen oder Sitzen im Büro – beides auf Dauer nicht gesund. (Symbolbild: Monkey Business Images/Shutterstock)
Einem Bericht der DKV zufolge sitzen Deutsche im Schnitt gut neun Stunden pro Tag – auf der Arbeit und in der Freizeit. Dabei ist Sitzen – beziehungsweise allgemeiner die Inaktivität – Forscher:innen zufolge noch schädlicher als Rauchen und laut WHO die viertgrößte vermeidbare Todesursache.
Boom bei Stehschreibtischen
Kein Wunder, dass seit einigen Jahren höhenverstellbare oder Stehschreibtische sowie entsprechende Schreibtischaufsätze boomen. Denn es galt die Ansicht, dass allein das Stehen schon gesünder als Sitzen sei und damit gut für die eigene Gesundheit.
Jetzt stellt eine australische Studie der University of Sydney diese Ansicht komplett auf den Kopf und könnte dafür sorgen, dass der Absatz von Stehschreibtischen zurückgeht. Zudem müssten Unternehmen künftig dafür sorgen, Büroeinrichtungen und Gesundheitstipps für ihre Mitarbeiter:innen zu ändern.
Langes Stehen erhöht Krankheitsrisiko
Konkret haben die Forscher:innen bei Analysen der Gesundheitsdaten von über 80.000 Erwachsenen in Großbritannien herausgefunden, dass langes Stehen zum einen die sonstige Inaktivität nicht ausgleichen kann. Vielmehr kann es sogar das Risiko für Erkrankungen wie tiefe Venenthrombosen und Krampfadern erhöhen.
Das galt vor allem dann, wenn die Personen mehr als zwei Stunden am Tag standen, wie der Guardian schreibt. Jede halbe Stunde, die über zwei Stunden hinaus im Stehen verbracht wurde, stieg das Risiko einer Kreislauferkrankung um elf Prozent.
Keine positiven Effekte durch Stehen
Während – anders als bisher gedacht – durch längeres Stehen das Risiko von Herzerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheiten nicht verringert werden konnte.
Studienleiter Emmanuel Stamatakis von der University of Sydney zufolge sollten Menschen, die etwa im Büro regelmäßig sitzen, sich viel nebenher bewegen, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren. So könnte man die Mittagspause für Bewegung nutzen, die Treppe statt den Aufzug nehmen oder beim Meeting eine Walking-Einheit einlegen.
Tipps für mehr Bewegung im Büro
Weitere Tipps, für mehr Bewegung am Arbeitsplatz oder auf dem Weg zur Arbeit zu sorgen, bietet die Bundesagentur für Arbeit. Demnach könnte es eine gute Idee sein, Arbeitsmittel wie Drucker oder Kopierer außerhalb der direkten Reichweite aufzustellen. Mit der Ablage etwa von Druckerpapier in oberen Schränken könnten Rücken-, Arm- und Beinmuskulatur gedehnt werden.
Für Ansporn, sich zu bewegen, könnte darüber hinaus eine Awareness-Kampagne sorgen, bei der auf positive Effekte einfacher Alltagsbewegungen aufmerksam gemacht wird. Ebenfalls sinnvoll könnte es sein, die Mitarbeiter:innen per Job-Rad-Angebot zu mehr Bewegung zu bringen.