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Studie untersucht: Könnten außerirdische Zivilisationen die Menschheit entdecken?

In einer neuen Studie untersucht der Seti-Forscher Z.N. Osmanov die Frage, inwieweit wir als Erde für außerirdische Zivilisationen sichtbar sind. Osmanov ist bereits an mehreren Studien zur Suche nach außerirdischem Leben beteiligt.

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Radioteleskope helfen bei der Erforschung des Weltalls. (Foto: Shutterstock/Morphius Film)

„Wir haben uns mit der Frage beschäftigt, wie unsere künstlichen Konstruktionen für fortgeschrittene außerirdische Zivilisationen sichtbar sind“, schreibt Z.N. Osmanov in seiner Studie, die im Wissenschaftsjournal Acta Astronautica erschienen ist. Dabei erklärt er, wie physikalische Gesetze einer möglichen Entdeckung objektive Grenzen setzen und wie fortgeschrittene Zivilisationen dieses Problem lösen könnten.

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Die maximale Entfernung für die Chance auf Entdeckung liege bei etwa 3.000 Lichtjahren, so Osmanov. Und nur „unter bestimmten Bedingungen könnten fortgeschrittene außerirdische Gesellschaften vom Typ II in der Lage sein, dieses Problem zu lösen“.

Die Klassifikation von Zivilisationen nach der Kardashev-Skala

Diese Klassifizierung von Zivilisationstypen, die Kardashev-Skala, ist der Hintergrund von Osmanovs Arbeit. Sie geht zurück auf den sowjetischen Astronomen Nikolai Kardashev und beschreibt drei Typen hypothetischer Zivilisationen:

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  • Zivilisationen vom Typ I ernten, nutzen und speichern die gesamte Energie auf ihrem Planeten.
  • Zivilisationen vom Typ II verbrauchen die Energie ihres Sterns direkt mit einer Dyson-Sphäre oder etwas Ähnlichem.
  • Zivilisationen vom Typ III können die gesamte in ihrer Galaxie verfügbare Energie einfangen.

Die Menschheit bleibt mit etwa 0,75 noch unter dem Wert für die Zivilisation des Typs I. Osmanovs Studie nimmt Zivilisationen vom Typ I und II in den Blick und stellt die Frage: „Können die Artefakte unserer technologischen Gesellschaft von den Teleskopen der Außerirdischen sichtbar und potenziell auffindbar sein?“

Welche Artefakte kommen infrage?

Mit den technologischen Artefakten sind Dinge wie große und alte Bauprojekte, aber auch moderne Strukturen wie Satelliten gemeint. Eine Zivilisation vom Typ I oder II würde diese Dinge als Technologien erkennen, wenn sie sie sehen könnte. Das gelinge am besten mit reflektiertem Licht, was leistungsstarke optische Teleskope mit extremer Winkelauflösung bedingen würde.

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Dabei geht Osmanov davon aus, dass Zivilisationen höheren Typs bereits weiter entwickelt sind als wir. Deshalb sei die Frage der Auffindbarkeit im Wesentlichen eine des technologischen Fortschritts der suchenden Zivilisation.

Interferometrie erlaubt Entdeckungen aus großer Entfernung

Demnach sei zu erwarten, dass fortgeschrittene Zivilisationen die Interferometrie nutzen würden, um uns zu entdecken. Bei der astronomischen Interferometrie beobachten zwei oder mehr einzelne Teleskope, die voneinander entfernt positioniert sind, dasselbe Objekt zur gleichen Zeit.

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Deren Daten werden dann kombiniert und verarbeitet, was dazu führe, dass sich die Winkelauflösung im Vergleich zur Nutzung eines einzelnen Teleskops deutlich verbessere. So müsse etwa eine außerirdische Zivilisation nicht weiter als etwa 3.000 Lichtjahre entfernt sein, um etwa die großen Pyramiden von Gizeh zu entdecken, rechnet Osmanov vor.

Das gelte indes nur, wenn „der Durchmesser des Teleskops in der Größenordnung von mehreren Millionen Kilometern liegen“ würde, womit Zivilisationen vom Typ 1 ausgeschlossen seien, so der Autor. Er erläutert: „Solche riesigen Megastrukturen könnten nur von Zivilisationen des Typs II gebaut werden, nicht aber von außerirdischen Gesellschaften des Typs I“.

Wie viele fähige Zivilisationen gibt es eigentlich?

Fraglich bleibt zunächst, woher wir wissen sollen, ob sich Zivilisationen vom Typ II oder III im Umkreis von 3.000 Lichtjahren zur Erde befinden. Zur Näherungsberechnung dieses Wertes verwendet Osmanov die sogenannte Drake-Gleichung – eigentlich ein Gedankenexperiment.

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Mit ihrer Hilfe hat Osmanov die durchschnittliche Entfernung zwischen fortgeschrittenen Zivilisationen „berechnet“. Um eine Größenordnung zu bestimmen, nimmt er an, „dass die Zivilisationen gleichmäßig über die galaktische Ebene verteilt sind“. So müsste es etwa 650 dieser Zivilisationen in der Milchstraße geben, damit eine von ihnen nahe genug ist, um große technische Anlagen wie die Pyramiden und andere große alte Bauwerke erkennen zu können.

Modernere Anlagen und Bauwerke würden nicht aufspürbar sein, so Osmanov, weil das von diesen modernen Strukturen reflektierte Licht bislang nicht genug Zeit gehabt habe, um sich weit genug im Weltraum auszubreiten. So sei es auch für unsere eigenen Entdeckungsbemühungen von großer Bedeutung, wie alt die zu entdeckende Zivilisation bereits sei.

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