Studie: Vorbehalte der Verbraucher gegen KI nehmen ab

(Bild: Willyam Bradberry / shutterstock)
Die Akzeptanz von KI variiert aber stark je nach Einsatzgebiet. So befürworten 75 Prozent der Menschen in Deutschland einen Einsatz in der Pflege, 73 Prozent in Ämtern und Behörden, 67 Prozent in der Medizin und 54 Prozent in den Personalabteilungen. Dabei befürchtet allerdings knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent), dass eine KI Bewerber ohne sachlichen Grund ablehnt, weil etwa der Algorithmus bestimmte Personen diskriminiere. Bei der Betreuung von Kleinkindern sind nur 38 Prozent der Meinung, dass KI eingesetzt werden sollte.
Umstritten ist die Frage, welche Rolle KI im Verkehr spielen soll. Drei Viertel (76 Prozent) gehen davon aus, dass sich KI-unterstützte Warnsysteme im Auto in den kommenden zehn Jahren durchgesetzt haben werden. 60 Prozent rechnen innerhalb von zehn Jahren mit dem Durchbruch selbstfahrender Busse auf den Straßen. Aber nur 44 Prozent erwarten selbstfahrende U- oder S-Bahnen, 39 Prozent Fernzüge und 37 Prozent selbstfahrende Lieferwagen. Autonome Autos können sich 30 Prozent innerhalb von zehn Jahren auf deutschen Straßen vorstellen. Autonom fliegende Passagierflugzeuge in den nächsten zehn Jahren erwarten dagegen nur sechs Prozent, obwohl in diesem Bereich Autopilot-Systeme bereits eine große Rolle spielen.
Wenn die KI im Auto komplett das Steuer übernimmt, sehen viele Menschen schwarz: Nur jeder Dritte (36 Prozent) sagt, selbstfahrende Autos würden schwere Unfälle und viele Tote vermeiden. Aber deutlich mehr (57 Prozent) gehen davon aus, dass es durch selbstfahrende Autos vermehrt zu schweren Unfällen mit vielen Toten kommen wird. „Dabei ist gerade die zusätzliche Sicherheit einer der wichtigsten Gründe für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Er verwies auf die amtliche Unfallstatistik: „Aktuell werden 9 von 10 Unfällen mit Verletzten oder Toten in Deutschland durch menschliches Fehlverhalten verursacht.“
Berg forderte einen Kurswechsel beim Umgang mit Daten, damit Deutschland eine weltweite Führungsrolle bei künstlicher Intelligenz einnehmen könne. „Datenverfügbarkeit und Datensouveränität müssen als Leitbild die Datensparsamkeit ersetzen“, sagte der Bitkom-Präsident. Forderungen nach einer eigenständigen KI-Regulierung zeugten von einem falschen Bild von künstlicher Intelligenz. „Regulierung sollte immer eine Anwendung und ihre Auswirkungen betreffen, nicht die Technologie als solche“, betonte Berg. „Wir brauchen keinen Algorithmen-TÜV.“ dpa
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